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[REZENSION] Tarek, Tom – Rufname Lila

Tom Tarek
Rufname Lila
Verlag: Books on Demand
138 Seiten, Taschenbuch
ISBN-10: 3842338066
ISBN-13: 978-3842338067

Für alle, die glauben, eine Katze in ihr Heim aufnehmen und weiterhin in einer geordneten Welt leben zu können.

In 23 Geschichten lässt uns Tom Tarek an seinem ganz alltäglichen Wahnsinn Leben mit der Katastrophenkatze Lila teilhaben. Die einzelnen Episoden sind maximal acht Seiten lang und somit kleine literarische Appetithäppchen für zwischendurch. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Kurzgeschichten, aber die angenehme Länge – beziehungsweise Kürze – und der lockere und witzige Schreibstil des Autors haben dafür gesorgt, dass ich die Geschichten in einem Rutsch weggelesen habe. Während den ersten zwei oder drei Geschichten musste ich mich zunächst an die Vorliebe des Autors für lange und extrem verschachtelte Sätze gewöhnen, aber danach habe ich den humorvollen Schreibstil sehr genossen. Manche Erzählungen waren mir beinahe zu verrückt, mir persönlich haben diejenigen am besten gefallen, die offensichtlich auf Tatsachen beruhen, in einigen Episoden steckt nämlich ein Fünkchen Münchhausen, wobei man sich dabei das ein oder andere Mal doch aufs Glatteis führen lässt, da sich die überspitzten und außergewöhnlichen Situationen durch das zumeist gleichbleibende Setting sehr gut in die Rahmenhandlung einfügen. Bei einigen Geschichten konnte ich wirklich nicht beurteilen, was der Autor tatsächlich mit Lila erlebt hat und was seiner Fantasie zuzuschreiben ist. Der besondere Clou dieser Geschichtensammlung ist der Running Gag mit Lilas Vorliebe für Handschuhe, der sich wie ein roter Faden durch alle Episoden zieht und die Kurzgeschichten fast wie einen Roman lesen lässt. Ich glaube, das war einer der Hauptgründe für mich, weshalb sich das Büchlein so gut hat lesen lassen, denn oft lege ich Kurzgeschichten nach zwei bis drei Episoden zur Seite und greife lieber nach einem Roman. Der Hybrid aus Kurzgeschichtensammlung und zusammenhängender Erzählung vereint zwei Pluspunkte in sich: zum einen sind die Geschichten eine kurzweilige Minuten-Lektüre für Zwischendurch, andererseits üben sie einen gewissen Sog aus unbedingt weiterlesen zu wollen, weil man erfahren will, was Lila – gemeinsam mit ihren Besitzern – dank ihrer Marotten noch alles erlebt. Ich habe beim Lesen häufig Schmunzeln und ein paarmal auch Lachen müssen und empfehle daher allen, deren Lachmuskeln etwas Auflockerung nötig haben, persönlich Bekanntschaft mit Lila zu schließen ;)

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