Samstag führte unser erster Weg in Halle 3.1 zum Stand von Beltz, die an die ersten 25 “Early Birds” Jubiläumstassen von 25 Jahre Gulliver verschenkten und da ich einen ausgewachsenen Tassenfimmel habe… ;)
Danach ging es überpünktlich zum Loeweverlag, wo um 11 Uhr die Lesung von Thomas Thiemeyers Buch “Der gläserne Fluch” stattfinden sollte. Aus Erfahrungen vom letzten Jahr, wo bei einigen Lesungen Besucher gar nicht mehr auf die Empore gelassen wurde, waren wir so früh da, dass wir nicht nur Plätze in der ersten Reihe ergattern konnten, sondern auch den Blick aus der Vogelperspektive auf die Halle 3.0 genießen konnten, deren Gänge um diese Uhrzeit noch relativ leer waren.
Wie bereits im letzten Jahr bei der Vorstellung von “Der Palast des Poseidon” moderierte Margarete von Schwarzkopf kompetent und gut gelaunt das Gespräch.
Rezension zu “Chroniken der Weltensucher 3: Der gläserne Fluch”
Bevor Dietmar “James Bond” Wunder, der auch die Hörbücher zu den Chroniken der Weltensucher eingelesen hat, mehrere Parts aus dem aktuellen Band vortrug, erfuhren die gebannten Zuhörer viel von und rund um die Weltensucher.
Als Afrikafan wollte Thomas Thiemeyer schon lange etwas über das Volk der Dogon schreiben, insbesondere hinsichtlich deren Wissen im Bereich der Astronomie. Inspiriert wurde er u.a. durch den Schriftsteller Henry Rider Haggard und dessen Geschichten über den Abenteurer Allan Quatermain. Zudem war es für Thomas Thiemeyer interessant die Geschichte der Kolonien neu zu verarbeiten, da viele Klassiker das Bild von Afrika politisch nicht korrekt widergeben.
Als ersten Lesungspart trug Dietmar Wunder den Prolog der Geschichte vor, in dem der Forscher Bellheim in Afrika ist und auf wundersame grüne Kristalle trifft, die sehr schnell eine merkwürdige Änderung bei ihm bewirken.
Das Publikum war wie immer schnell gebannt, zum einen von dem wunderschönen Originalgemälde zum Buchcover, dass der Autor im Gepäck hatte, zum anderen natürlich von der charismatischen Stimme Dietmar Wunders und seiner “Wunder”-baren Interpretation der Geschichte. Obwohl ich die Chroniken der Weltensucher bereits in Buchform verschlungen habe, juckt es mich in den Fingern mir zusätzlich die Hörbücher zuzulegen.
Selbst Thomas Thiemeyer wirkte von Dietmar Wunders Lesung verzaubert, obwohl er die Geschichten so gut wie kein anderer der Anwesenden kennt.
Nach dem ersten Lesungspart erklärte uns Thomas Thiemeyer wie wichtig ein guter Prolog für eine Geschichte ist. Gelernt hat er das aus Monsterfilmen der 50er und 60er Jahre, die meistens mit einer spannenden Szene zu Beginn aufwarteten, bevor sich ein schneller Ortswechsel vollzog und die eigentliche Geschichte mit einer ruhigeren Szenerie ihren Beginn nahm.
Die Idee mit den grünen Kristallen stammt übrigens aus Roald Dahls Kinderbuch “James und der Riesenpfirsich”. Generell zollt Thomas Thiemeyer mit Cameos den großen Schriftstellern der letzten beiden Jahrhunderte seinen Tribut, so hatte ja in Band 2 bereits Jules Verne einen Gastauftritt und auch die Inspiration durch Arthur Conan Doyle in Band 1 ist unverkennbar.
Sowohl Thiemeyer als auch Wunder mögen die Nostalgie aus alten Filmen und Spannung, die durch Cliffhanger und verschiedene Handlungsebenen erzeugt wird. Zwischen den beiden stimmt die Chemie, es hat sehr viel Spaß gemacht dem Vortrag zu lauschen und nun freue ich mich beinahe noch mehr auf die nächsten Abenteuer, die ich als Leser mit den Weltensucher erleben darf. Mittlerweile hat sich ein derart enges Zusammenspiel von Autor und Sprecher entwickelt, dass Thomas Thiemeyer laut eigener Aussage bestimmte Szenen sogar speziell entworfen hat, weil er auf die Interpretation von Dietmar Wunder gespannt war.
Zum krönenden Abschluss dieser fantastischen Veranstaltung gab Dietmar Wunder einen zweiten Lesungspart zum Besten, der laut Thomas Thiemeyer eine Szene enthielt, die von den “Körperfressern” und dem “Ding aus einer anderen Welt” inspiriert war und in Berlin im Haus von Bellheim spielt, und obwohl ich das Buch schon kenne bin ich mehrfach vor Schreck zusammengezuckt , weil ich Dietmar Wunder so gebannt lauschte :D
Im Anschluss an die Buchpräsentation signierten Thomas Thiemeyer und Dietmar Wunder noch unzählige Bücher und Autogrammkarten, bevor ich mir Herrn Thiemeyer für ein Gespräch unter den Nagel reissen konnte, bei dem er mir einige Fragen zu seiner neuen Jugendbuchreihe beantwortete.
Bevor der erste Teil von “Das verbotene Eden: David und Juna” seinen Weg in die Bücherregale fand, lag die Idee bereits drei Jahre in der Schublade. Die Zeit war einfach schlecht, um es zu vermarkten, aber nachdem durch den Erfolg der “Tribute von Panem” die Nachfrage nach weiteren dystopischen Buchreihen aufkam, konnte Thomas Thiemeyer einen Verlag für seine Idee gewinnen.
Auf meine Frage, ob der Erfolg von “Das verbotene Eden” sich auch positiv auf die Verkaufszahlen von “Chroniken der Weltensucher” auswirkt, antwortete der Autor, dass er das nicht umfassend beurteilen kann, er aber generell überrascht von der Tatsache ist, dass Chroniken-Leser zu seiner dystopischen Reihe greifen und umgekehrt, weil zwei grundverschiedene Thematiken behandelt werden.
Wo bei den “Chroniken der Weltensucher” eindeutig das Abenteuer im Vordergrund steht, war es dem Autor wichtig mit seiner neuen Reihe sich auch vordergründig mit einer Liebesgeschichte zu beschäftigen, darauf hatte er schon lange Lust und Band 2 “Logan und Gwen” wird sich auch noch stärker damit beschäftigen. Genau wie in “David und Juna” treffen hier zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Vielleicht erklärt der weitere Verlauf der Trilogie auch den mehrfach kritisierten – für manchen Leser zu langatmigen – Vorlauf, den Thomas Thiemeyer im ersten Band einfach brauchte, um ein stimmige dystopische Szenerie zu erschaffen. Denn auf den Leser warten in den beiden Folgebände noch einige neue Schauplätze und Charaktere. Wir verlassen die Gegend, die wir im ersten Band der Trilogie kennengelernt haben und begeben uns nun zu den Gebieten dieser Welt, wo die Clans leben. Logan ist ein Clanmitglied und erwirbt Gwen auf einem Sklavenmarkt. Hier wird die gespannte Beziehung zwischen Männern und Frauen aus einem völlig anderen Blickwinkel ausgeleuchtet. Die Wirkung des mutierten Impfstoffes, der die Ursache für die Feindschaft zwischen Männern und Frauen ist, hat in den Clangebieten schneller nachgelassen, so das ein Zusammenleben wieder möglich ist und Nachkommen gezeugt werden, die keinen Vergewaltigungen oder Raubzügen entstammen.
Wer neugierig darauf ist, wie es überhaupt zu der negativen Entwicklung kommen konnte und wie sich die Welt in der ersten Zeit nach der Katastrophe entwickelt hat, muss sich allerdings noch bis zum letzten Band der Trilogie gedulden, der mit “Magda und Ben” die Liebesgeschichte zweier Charaktere aufgreift, die wir bereits im Auftakt der Reihe kennengelernt haben. Die Geschichte der beiden in der Vergangenheit vor dem Zusammenbruch durch den mutierten Impfstoff wird ca. ein Drittel des Buches ausmachen, bevor in der Gegenwart des verbotenen Edens alle Fäden zum Showdown zusammenlaufen. Ob es ein Happy End gibt für alle Beteiligten? DAS weiß bisher nur der Autor ;D
Ich bin ja immer neugierig auf Details, woher Inspirationen für Geschichten kommen, ob ein Autor weitere Bücher aus dem geschriebenen Genre empfehlen kann und speziell in diesem Fall: ob es Gründe für die tierischen Begleiter der menschlichen Protagonisten gibt, die Thomas Thiemeyer seinen agierenden Personen gerne zur Seite stellt. An dystopischer Literatur verweist Herr Thiemeyer in erster Linie auf die Klassiker “Schöne neue Welt” und “1984”, aber auch auf die Filme “Planet der Affen” und “Flucht ins 21. Jahrhundert”. Und die Nachfrage nach den tierischen Begleitern, oder generell Begleitfiguren und Nebencharakteren, beantwortete er damit, dass diese für ihn als Autor eine sehr gute Möglichkeit darstellen seine Hauptcharaktere aus einem anderen Blickwinkel darzustellen. Außerdem muss er deren Charaktereigenschaften nicht seitenlang beschreiben, sondern der Leser lernt die Charaktere durch den Umgang mit ihren Tieren, Geschwistern o.ä. besser kennen durch Gesten oder Blicke, die sie diesen widmen. Nebenbei lockern die Randfiguren die Handlung auf und manchmal entwickeln sie sich sogar zu den heimlichen Stars einer Geschichte.
Auf meine Frage, ob der Erfolg von “Das verbotene Eden” sich auch positiv auf die Verkaufszahlen von “Chroniken der Weltensucher” auswirkt, antwortete der Autor, dass er das nicht umfassend beurteilen kann, er aber generell überrascht von der Tatsache ist, dass Chroniken-Leser zu seiner dystopischen Reihe greifen und umgekehrt, weil zwei grundverschiedene Thematiken behandelt werden.
Wo bei den “Chroniken der Weltensucher” eindeutig das Abenteuer im Vordergrund steht, war es dem Autor wichtig mit seiner neuen Reihe sich auch vordergründig mit einer Liebesgeschichte zu beschäftigen, darauf hatte er schon lange Lust und Band 2 “Logan und Gwen” wird sich auch noch stärker damit beschäftigen. Genau wie in “David und Juna” treffen hier zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Vielleicht erklärt der weitere Verlauf der Trilogie auch den mehrfach kritisierten – für manchen Leser zu langatmigen – Vorlauf, den Thomas Thiemeyer im ersten Band einfach brauchte, um ein stimmige dystopische Szenerie zu erschaffen. Denn auf den Leser warten in den beiden Folgebände noch einige neue Schauplätze und Charaktere. Wir verlassen die Gegend, die wir im ersten Band der Trilogie kennengelernt haben und begeben uns nun zu den Gebieten dieser Welt, wo die Clans leben. Logan ist ein Clanmitglied und erwirbt Gwen auf einem Sklavenmarkt. Hier wird die gespannte Beziehung zwischen Männern und Frauen aus einem völlig anderen Blickwinkel ausgeleuchtet. Die Wirkung des mutierten Impfstoffes, der die Ursache für die Feindschaft zwischen Männern und Frauen ist, hat in den Clangebieten schneller nachgelassen, so das ein Zusammenleben wieder möglich ist und Nachkommen gezeugt werden, die keinen Vergewaltigungen oder Raubzügen entstammen.
Wer neugierig darauf ist, wie es überhaupt zu der negativen Entwicklung kommen konnte und wie sich die Welt in der ersten Zeit nach der Katastrophe entwickelt hat, muss sich allerdings noch bis zum letzten Band der Trilogie gedulden, der mit “Magda und Ben” die Liebesgeschichte zweier Charaktere aufgreift, die wir bereits im Auftakt der Reihe kennengelernt haben. Die Geschichte der beiden in der Vergangenheit vor dem Zusammenbruch durch den mutierten Impfstoff wird ca. ein Drittel des Buches ausmachen, bevor in der Gegenwart des verbotenen Edens alle Fäden zum Showdown zusammenlaufen. Ob es ein Happy End gibt für alle Beteiligten? DAS weiß bisher nur der Autor ;D
Ich bin ja immer neugierig auf Details, woher Inspirationen für Geschichten kommen, ob ein Autor weitere Bücher aus dem geschriebenen Genre empfehlen kann und speziell in diesem Fall: ob es Gründe für die tierischen Begleiter der menschlichen Protagonisten gibt, die Thomas Thiemeyer seinen agierenden Personen gerne zur Seite stellt. An dystopischer Literatur verweist Herr Thiemeyer in erster Linie auf die Klassiker “Schöne neue Welt” und “1984”, aber auch auf die Filme “Planet der Affen” und “Flucht ins 21. Jahrhundert”. Und die Nachfrage nach den tierischen Begleitern, oder generell Begleitfiguren und Nebencharakteren, beantwortete er damit, dass diese für ihn als Autor eine sehr gute Möglichkeit darstellen seine Hauptcharaktere aus einem anderen Blickwinkel darzustellen. Außerdem muss er deren Charaktereigenschaften nicht seitenlang beschreiben, sondern der Leser lernt die Charaktere durch den Umgang mit ihren Tieren, Geschwistern o.ä. besser kennen durch Gesten oder Blicke, die sie diesen widmen. Nebenbei lockern die Randfiguren die Handlung auf und manchmal entwickeln sie sich sogar zu den heimlichen Stars einer Geschichte.
Vielen Dank an Thomas für das nette Gespräch und den Einblick in den weiteren Handlungsverlauf von “Das verbotene Eden”.
Ich freue mich auf viele weitere Geschichten von ihm und kann allen Lesern, die bisher weder das verbotene Eden kennengelernt haben, noch zusammen mit der Truppe um Carl Friedrich von Humboldt Welten erforscht, nur ausdrücklich empfehlen dies schleunigst nachzuholen!
Auf dem Weg vom Freigelände zurück in die Hallen sind wir noch an einer schrägen Buchpräsentation vorbeigekommen.
Das Julekuler-Weihnachtskugelstrickbuch ist mir bereits im Vorfeld aufgefallen, die Autoren live beim Stricken zu erleben hat diesem sowieso schon ausgefallenen Handarbeitsbuch noch das I-Tüpfelchen verliehen ;)
Eigentlich stand als einer der letzten Programmpunkte an diesem Tag noch die Lesung aus Dornenkuss von Bettina Belitz auf unserem Programm. Aber obwohl wir bereits eine Dreiviertelstunde vor Beginn der Veranstaltung am Loewestand eintrafen, erwartete uns dort eine ellenlange Schlange mit Fans, die ebenfalls zur Lesung wollte. Spontan entschieden wir uns gegen die Lsung und verschwanden statt dessen mit Herrn Lindner in den Katakomben des Standes, wo er uns einen Einblick auf das kommende Winter- und Frühjahrssprogramm von Loewe und script5 gewährte und das war bestimmt ein genauso toller Tagesausklang ;)
Vielen lieben Dank für diesen wunderbaren Post! Ich bin ja ein Riesenfan von Thomas Thiemeyer umso schlimmer, dass ich nicht zur Messe konnte. Dein Post hat mich allerdings etwas entschädigt! Danke dafür! :-))
Ich hoffe sehr er kommt nächstes Jahr mit den Chroniken 4 und dem verbotenen Eden 2 im Gepäck wieder zur Messe und dann besuchen wir seine Veranstaltungen gemeinsam ;D