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[REZENSION] Schloss Horroscu

Redakteur: Anette Leister

Titel: Schloss Horroscu
Autor: Uwe Metz
Übersetzer: -/-
Verlag: Jacoby und Stuart
Reihe: Die Verborgene Gesellschaft 1
empfohlenes Lesealter: 12-15 Jahre
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten

Autor:
Uwe Metz, geb.1968 in Gießen, entschloss sich nach einer Ausbildung zum Sortimentsbuchhändler, evangelische Theologie zu studieren. Sechs Jahre lang war er als Pfarrer vor allem in der Kinder und Jugendarbeit tätig, dann zog es ihn zurück in die Welt der Bücher. Heute arbeitet Uwe Metz wieder als Buchhändler und schreibt Romane. Er hat zwei Kinder und lebt in Leonberg.

SCHLOSS HORROSCU

Inhalt:
Magisch begabte Menschen, ein entflohener Superschurke, flüssige Dunkelheit, ein summender Spion und drei sehr schräge Geheimagenten: die Kurzbeschreibung, die man zu diesem Buch auf der Verlagsseite findet, lässt bereits erahnen, dass man es mit der ersten Band rund um “Die Verborgene Gesellschaft” mit einer sehr verrückten Geschichte zu tun bekommt.

Gloria von Quast, Majorin der Verborgenen Gesellschaft, war jene Supernaturalistin, die Ptolemäus Wolzin auf die Spur gekommen war. Derzeit saß sie kerzengerade auf der Kante ihres Wohnzimmersessels und zog ein verdrießliches Gesicht. Dies war an Zoo-Tagen ihr gewöhnlicher Gesichtsausdruck, denn an diesen Tagen musste sie den Verräter Ptolemäus Wolzin im Krokodilsgehege der berühmten Bürgerstiftung Frankfurter Tiergarten besuchen. Diese unangenheme Pflicht hatte sich aus dem Umstand ergeben, dass sie es war, die ihn hinter Schloss und Riegel gebracht hatte. (S.22)

Gloria von Quast, Ali Ben Rum und Hektor Fosch sind drei Mitglieder dieser Gesellschaft: magisch begabte Geheimagenten auf der Suche nach dem entflohenen Superschurken Ptolemäus Wolzin, der das mysteriöse Buch der Mächte gestohlen hat und sich damit zum Herrscher über die Welt emporschwingen will. Neben den drei genannten Geheimagenten sind noch weitere Mitglieder der Verborgenen Gesellschaft auf der Suche nach Ptolemäus Wolzin, quer durch Deutschland und verschiedene osteuropäische Länder. Doch nach und nach vermehren sich die Meldungen, dass auf unerklärliche Weise Personen verschwinden, von denen nur die drei Hauptprotagonisten wissen, das es sich um ihre Kollegen auf geheimer Mission handelt und sie müssen nun alles daran setzen den Superschurken dingfest zu machen, bevor keiner mehr übrig ist, der sich ihm entgegenstellen kann.

Kritik:
Uwe Metz hat es im Auftaktband der Verborgenen Gesellschaft etwas zu gut gemeint: ausgefallene Namen, unzählige Figuren, wechselnde Schauplätze und ein Geheimagent mit ausländischem Akzent machen es zunächst schwer in der Geschichte Fuß zu fassen. Die ganzen schrägen Namen erfordern einiges an Konzentration, um die Vielzahl an Personen auseinanderzuhalten, so dass dies zu Lasten des Genusses an der Handlung an sich geht.
Die Geschichte besitzt einen für ein Jugendbuch teils sehr unkonventionellen und außergewöhnlichen Humor, es tauchen kautabakwiederkäuende Ziegen darin auf und ein Geheimagent mit einer ausgeprägten Schwäche für Cognacbohnen, was mich zwar sehr zum Schmunzeln gebracht hat, da ich als Kind nur zu gerne an Omas Weinbrandbohnen genascht habe, aber manchen Eltern wird es vielleicht nicht zusagen, wenn in einem Jugendbuch zu sehr einer alkoholischen Nascherei zugesprochen wird, wobei sich die Cognacbohnen im Verlauf der Geschichte noch als äußerst nützlich erweisen ;) Stellenweise ist “Schloss Horrorscu” mehr ein jugendlich geschriebenes Buch für junggebliebene Erwachsene als ein Buch für Jugendliche, denn es waren einige Stellen, die meinen Humornerv getroffen haben, die mir im eigentlichen Zielgruppenalter nicht mal ein Schmunzeln entlockt hätten.
Die Geschichte ist sehr dialoglastig und lebt hauptsächlich von Situationskomik und Wortwitz. Für manchen jugendlichen Leser ist dies wahrscheinlich zuwenig Action und zuviel Interagieren zwischen den Figuren, deshalb meine Empfehlung für ein etwas höheres Lesealter ab 14-16 Jahren.

Aufmachung des Buches:
Die Covergestaltung wirkt sehr düster und mysteriös, spricht womöglich aber ebenfalls eher ein älteres Zielpublikum an als das, für dass dieses Buch eigentlich geschrieben wurde.
Auf dem Einband ist nicht direkt ersichtlich, dass es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, wohl aber durch einen genauen Blick ins Innere des Buches, da sich der Geschichte eine lange Leseprobe zum zweiten Band anschließt.
Der Geschichte vorangestellt ist ein Dramatis Personae mit den Mitgliedern der Verborgenen Gesellschaft und eine Kapitelübersicht.

Fazit:
Knappe 4 Bewertungspunkte für eine sehr schräge und irrwitzige Geschichte mit einer Unzahl verrückter und ausgefallener Ideen, die Lust auf mehr macht, aber das Potential, das in ihr steckt, leider noch nicht voll ausschöpfen konnte.

Reiheninfo:

Die Verborgene Gesellschaft 1: Schloss Horroscu
Die Verborgene Gesellschaft 2: noch ohne Titel und Erscheinungstermin

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