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[REZENSION] Der kleinste Riese der Welt

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Der kleinste Riese der Welt (OT: Muncle Trogg)
Autor: Janet Foxley
Illustrator: Steve Wells
Übersetzer: Sigrid Ruschmeier
Verlag: Fischer KJB
Reihe: Munkel Trogg 1
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Hardcover, 272 Seiten

Autor:
Auf einem Drachen ist Janet Foxley noch nicht geritten, aber sonst hat sie schon eine Menge erlebt (studiert, in Deutschland gearbeitet, geheiratet, Kinder gekriegt und Bücher geschrieben), bevor sie mit ›Munkel Trogg‹ den renommierten Kinderliteraturwettbewerb der »Times« gewann. Sie lebt zusammen mit ihrem Mann in einem großen alten Bauernhaus auf dem Land in Carlisle, England.

Illustrator:
Steve Wells ist Designer und Illustrator. Schon als kleiner Junge hat er die ganze Zeit Cartoons gezeichnet. Am Wochenende wäre er am liebsten immer nach London gefahren, um sich nach interessanten Büchern und Comics umzusehen. Seit dem er erwachsen ist, gestaltet er Bücher und Umschläge, über hundert sind es inzwischen. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Bath.

DER KLEINSTE RIESE DER WELT

Munkel Trogg ist der kleinste Riese der Welt und er hat es wahrlich nicht leicht. Sogar sein kleiner Bruder ist größer als er. Von niemandem wird er wirklich ernst genommen, denn er ist schließlich nicht größer als ein Mensch. Munkel nimmt die Gelegenheit wahr, mehr über die Menschen zu erfahren, denen er angeblich so ähnlich sein soll. Dabei begibt er sich in ein Abenteuer, das größer ist als alles was er bisher erlebt hat. Aber er muss aufpassen, es lauern überall Gefahren…

Pa warf Munkel von der rechten Hand in die linke. „Ich hab gesagt, dass Ma sie waschen kann.“
„Waschen?“
Munkel flog aus Pas Hand, machte einen Salto und landete auf dem Boden.
„Ja. Sie hat meine auch mal gewaschen, als ich auf einer Wiese hingefallen bin und nach Hause kam und ganz süß und blumig gerochen habe, einfach widerlich!“ (Seite 54)

Nicht nur für Menschen ist es schwer, wenn sie anders sind als andere, oder zumindest so betitelt werden. Auch Riesen, die klitzeklein sind, haben es nicht leicht. Und davon erzählt die Geschichte von Munkel Trogg. Er wird gehänselt und verspottet, nicht einmal seine gesamte Familie steht voll hinter ihm. Dass man da schnell Mitleid bekommt ist vorprogrammiert. Dabei ist Munkel ein feiner Kerl und versucht jedem zu helfen, sofern ihm dies möglich ist. Kein Wunder also, dass er sich aufmacht, um mehr über die Menschen zu erfahren. Angeblich soll er ja selber nur so groß sein wie ein solcher.

Das Abenteuer birgt einige Gefahren, die der Leser mit Munkel durchleben muss. Manche vorhersehbar, andere wiederum treten überraschend auf. Es fällt jedoch nicht immer leicht, dem Geschehen zu folgen. Das Buch ist durchzogen mit diversen Illustrationen, die an sich nicht störend wirken, zumeist sogar recht amüsant sind. Was jedoch den Lesefluss dabei zum Stocken bringt ist, dass die Zeichnung nicht immer auf den gegenwärtigen Inhalt eingehen, sondern oft zusammenhangslos erscheinen. Dadurch braucht man immer wieder ein paar Sekunden, um in die Geschichte hineinzufinden, denn ignorieren kann und will man die Darstellungen nicht.

„Der kleinste Riese der Welt“ ist der erste Band mit dem klitzekleinen Munkel Trogg. Schon nach der Lektüre ist klar, dass dies nicht sein einziges Abenteuer bleiben wird. Es bleibt abzuwarten wie viele noch folgen werden.

Redakteur: Ina Ostwald

Munkel Trogg der kleinste Riese im ganzen Rumpelberg, denn er misst nur ungefähr ein Drittel der Größe eines ausgewachsenen Riesen und ist so groß wie ein Kleinling, wie die Riesen die verhassten Menschen nennen. Obwohl er kurz vor der Gigantur, ähnlich dem Menschen-Abitur, steht und sich dann einen Job suchen muss, ist schon jetzt klar, dass es in der Welt der Riesen nichts für ihn zu tun gibt, denn er ist einfach zu klein für Riesenwerkzeuge. Von seinen Mitschülern schikaniert und seinem eigenen jüngeren, aber größeren Bruder immer geärgert, zieht er sich immer mehr zurück und schwänzt die Schule. Doch dann nimmt er an einem schicksalhaften Schulausflug teil, bei dem er in der Kleinlingsausstellung Kleinlingskleider anprobiert und sie passen ihm wunderbarerweise wie angegossen! Ein aberwitziges und überraschendes Abenteuer nimmt seinen Lauf…

Die Geschichte von Munkel lässt sich wunderbar flüssig lesen und locker-flockig geschrieben, passend zur jungen Zielgruppe. Außerdem wird sie im Innenteil des Buches von zahlreichen Bildern im Collagenstil mit Handzeichnungen illustriert. So erfährt man auch nebenbei mehr von den absonderlich schaurigen Lieblingsgerichten und Schönheitsidealen der Riesen. Gerade für Rabaukenjungs wird einiges an Wortwitz geboten und trotz der fantastischen Riesenwelt kann man sich mit vielen Eigenschaften und Handlungen identifizieren. Man fiebert mit Munkel mit, leidet, freut sich und hofft immer darauf, dass der kleine, unterschätzte und doch sehr clevere Held endlich seine große Stunde hat. Der erste Band von Munkel Trogg ist in sich abgeschlossen, wird aber auf jeden Fall fortgesetzt, wie eine Leseprobe am Ende des Buches verrät, Potential ist dafür zur Genüge vorhanden.

Fazit:
Kleiner Riese ganz groß! „Munkel Trogg – Der kleinste Riese der Welt“ ist eine Geschichte über das Anderssein, Mut, Freundschaft und Chancen, die einem das Leben unverhofft bietet, wenn man sich nur traut, zuzugreifen.

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