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[REZENSION] Eifelteufel

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Eifelteufel
Autor: Rudolf Jagusch
Übersetzer: -/-
Verlag: Emons
Reihe: Fischbach und Welscher 3
Ausführung: Taschenbuch, 304 Seiten

Autor:
Rudolf Jagusch, geboren 1967 in Bergisch Gladbach, arbeitet als Diplomverwaltungswirt bei einer großen Behörde in Köln. Er lebt mit seiner Familie in Bornheim im Vorgebirge.

EIFELTEUFEL

Mörder ist nicht gleich Mörder. Das müssen auch Kommissar Fischbach und sein Team wieder einmal feststellen. Der Gesuchte wendet jedes Mal aufs Neue Methoden an, die fast schon darauf schließen lassen, dass er in gewisser Weise ein Künstler ist. An Einfallsreichtum mangelt es ihm zumindest nicht. Obwohl er nicht unbedingt sorgfältig arbeitet, haben die Ermittler ihre liebe Not ihm auf die Schliche zu kommen, es fehlt einfach am Ansatz.

„Entgeistert sah Fischbach sich um. Was war das hier für ein seltsamer Raum? Ein Andreaskreuz lehnte rechts an der Wand, Lederriemen hingen daran herab. Ein riesiger Spiegel befand sich an der Decke, und von den Postern an den Wänden blickten Männer mit durchtrainierten Körpern lasziv zu ihm herüber. Das letzte Mal hatte er einen solchen Raum vor zwanzig Jahren bei einer Razzia in einem Bordell gesehen.“ (Seite 185)

Wenn Fischbach und seine Kollegen nicht bald einen Zusammenhang der, sich inzwischen häufenden, Morde herstellen, wird wohl niemand mehr ruhig schlafen, denn es könnten jeden als nächstes treffen.

In „Eifelteufel“ ermitteln Hotte Fischbach und Jan Welscher in ihrem dritten Fall, der sie scheinbar an ihre Grenzen bringt, vielleicht sogar darüber hinaus. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig die vorangegangenen Bände gelesen zu haben, da der Fall an sich abgeschlossen ist. Die Charaktere werden ausreichend darstellt, unterstützt durch kurze Erläuterungen vergangener Ereignisse, so dass sich ein recht umfassendes Personenbild ergibt. Fischbach und Welscher sind ein ungleiches Paar, was einerseits zu Zündstoff führt, andererseits aber eben gerade deswegen die genialsten Ideen zu Tage fördert. Frech und unkonventionell wie die Ermittler sind, wird jeder Leser seine helle Freude an ihnen haben.

Das Geschehen ist gut strukturiert und durchdacht. Manches Mal vielleicht ein bißchen zu sehr, denn der geübte Krimileser entdeckt die Kniffe und Hinweise darauf, wie die Geschichte sich möglicherweise entwickeln kann. Nicht immer, aber teilweise bestätigt sich dann auch ebenjener Verdacht. Dies beeinträchtigt das Spannungsniveau allerdings nicht allzu enorm. Es gibt noch immer genügend unvorhergesehene Ereignisse, vor allem zum Ende hin, dass man durchaus gefesselt wird und die knisternde Atmosphäre regelrecht spüren kann.

Die Art des Ermittlerduos überträgt sich auf den Schreibstil, der dadurch locker und leicht daherkommt und den Leser fast schon durch das Geschehen trägt. Die Geschichte bleibt immer in Bewegung, Stillstand wird vermieden, um keine Langeweile zu erzeugen. Ebenfalls vermieden werden jegliche sprachliche Barrieren, so dass der Lesefluss nicht unterbrochen wird.

„Eifelteufel“ bietet dem Leser einige interessante, spannende, nachdenkliche, aber auch humorvolle Stunden. Wer Hotte Fischbach und Jan Welscher einmal bei ihren Ermittlungen begleitet hat, wird nicht genug davon bekommen können.

Reiheninfo:
Band 1: Eifelbaron
Band 2: Eifelheiler

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