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[REZENSION] Gorki Park

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Gorki Park (OT: Gorky Park)
Autor: Martin Cruz Smith
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: C. Bertelsmann
Reihe: Arkadi Renko 1
Ausführung: Broschur, 416 Seiten

Autor:
Martin Cruz Smith, 1942 in Philadelphia geboren, gelang mit dem Thriller “Gorki Park” ein Welterfolg, der auch in der Verfilmung mit William Hurt und Lee Marvin ein Millionenpublikum begeisterte. Seither hat der russische Ermittler Arkadi Renko eine große Fan-Gemeinde. Martin Cruz Smiths Romane wurden bereits in 14 Sprachen übersetzt.

GORKI PARK

Drei nicht identifizierbare Leichen werden im verschneiten Gorki Park gefunden. Ermittler Arkadi Renko wir mit dem Fall betraut, ist aber ziemlich schnell der Meinung, dass eigentlich der KGB zuständig sei. Es scheint jedoch, als wolle ihm niemand den Fall abnehmen, weshalb er sich nach und nach daran begibt ein wenig zu forschen. Renko tritt damit eine Lawine los, mit der niemand gerechnet hätte und muss bald schon um sein eigenes Leben fürchten, denn er kommt der Wahrheit näher als einigen Personen lieb ist…

Er fragte sich, weshalb er den Wunsch hatte, mit einer Frau zu schlafen, die er noch nie gesehen hatte und deren Gesicht nur ein verschwommenes Oval hinter einer regennassen Fensterscheibe war. Arkadi war Sonja nie untreu gewesen, hatte nicht einmal mit dem Gedanken daran gespielt. Jetzt wollte er irgendeine Frau. Oder jemanden verprügeln. Hauptsache, Kontakt aufnehmen. (S. 84)

„Gorki Park“ lässt sich ohne Weiteres als Klassiker der Spannungsliteratur bezeichnen. Das Original erschien 1981, die deutsche Erstausgabe 1982. Im November 2013 kommt nun, zeitgleich mit dem achten Fall für Arkadi Renko, eine Neuauflage auf den Markt. Der ein oder andere mag auch „nur“ den Film kennen, aber gehört hat man von diesem Werk sicherlich schon. Und wenn nicht, dann wird es höchste Zeit.

Nicht nur Russland wird zum Schauplatz grausamer Verbrechen, auch in New York ist das Pflaster mehr als heiß, doch bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg für Renko und seine Verbündeten. Zugegebenermaßen weiß man zunächst nicht, was man von dem seltsamen Ermittler halten soll, der sich in keine Schublade stecken lässt. Gleichzeitig macht ihn das interessant, man will versuchen mehr über ihn herauszufinden. Im Laufe des Geschehens erhält man einen recht umfassenden Eindruck von Arkadi Renko und dementsprechend sollte jeder sich sein eigenes Bild machen, manche Charaktereigenschaften mögen sympathisch sein, andere wiederum nicht. Es ist demnach eine mehr als subjektive Wahrnehmung, ob eine Bindung aufgebaut wird oder nicht.

Spannung wird vom Autor sehr groß geschrieben. Er beherrscht die Kunst, eine spannende Atmosphäre aufzubauen und vor allem beizubehalten, auch wenn die eigentliche Krimihandlung gerade stagniert. So will man das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, denn obwohl relativ schnell klar wird, wer der Gesuchte ist, so gibt es allerhand Nebenaspekte, die man nicht bedacht hätte, die zum Teil sogar gänzlich unmöglich erschienen. Aber es zeigt sich wieder einmal, dass man im Grunde zunächst einmal immer ein gesundes Maß an Misstrauen an den Tag legen sollte.

Wer „Gorki Park“ bisher weder gelesen noch gesehen hat, sollte die Gelegenheit ergreifen und es sich mit der Neuauflage gemütlich machen. Aber auch für eingefleischte Fans vielleicht wieder einmal die Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen und sich nochmals auf die Reise zu begeben, um Arkadi Renko bei seinem ersten Fall zur Seite zu stehen.

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