Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Daniela Nagel
Übersetzer: -/-
Verlag: blanvalet
Reihe: Band 2
Ausführung: Taschenbuch, 352 Seiten
Daniela Nagel, geboren 1977 in Köln, hat Neuere Deutsche Literatur und Philosophie studiert. Als Drehbuchautorin schrieb sie unter anderem mehrere Folgen für die ZDF-Serie Streit um drei. Zurzeit verfasst sie Werbetexte für das Magazin Kino & Co. Daniela Nagel lebt mit Mann und fünf Kindern in Köln.
IRGENDWAS IST DOCH IMMER!
Alice ist eigentlich glücklich mit ihrer kleinen Familie. Tochter Clara und Mann Sebastian bereichern ihr Leben, und ihre Arbeit, die sie momentan noch in Teilzeit verrichtet, soll auch bald wieder mehr Platz einnehmen. Doch noch immer scheinen alle anderen besser zu wissen was gut für Alice ist. Glücklicherweise kann sie sich immer auf ihre Freundin Eve verlassen, die mit sechsjährigen Drillingen schon so einiges durchgemacht hat und ihr sicherlich keine unbedachten Ratschläge gibt. Vor allem nicht, da sich Eve nun selbst endlich wieder weiterentwickeln und beruflich Fuß fassen möchte. Gemeinsam unterstützen sich die Freundinnen und stehen der anderen mit Rat und Tat zur Seite – ganz egal was der Rest der Welt davon hält…
Hat Hauptprotagonistin Alice in „Das Leben ist kein Kindergeburtstag“ noch einen Ratgeber geschrieben und propagiert, dass eine Frau sehr wohl Kind und Karriere unter einen Hut bringen kann, so muss sie sich in „Irgendwas ist doch immer!“ nun selbst in dieser Disziplin beweisen. Für Leser ohne Vorkenntnis des ersten Bands ist es überhaupt kein Problem in das Geschehen direkt voll einzusteigen. Der Schreibstil ist locker und leicht, so dass sich keinerlei Störungen im Lesefluss ergeben. Auch mit den Charakteren ist man sehr schnell vertraut, was vor allem der wechselnden Perspektive geschuldet ist. Die Kapitel werden abwechselnd aus Alice‘ und Eves Sicht geschildert, so dass man einerseits verschiedene Blickwinkel bezüglich ein und derselben Situation bekommt. Andererseits aber auch immer ein Stückchen Privates der jeweiligen Erzählerin erfährt, denn sie sind schließlich nicht täglich vierundzwanzig Stunden beisammen und erzählen sich auch nicht jede Sekunde ihres Lebens.
Im Verlauf des Geschehens kommt es zumeist zu Ereignissen, die man bereits vorhersehen konnte. Doch im Gegensatz zu Spannungsromanen ist dies hier nicht negativ zu betrachten. Man macht sich während des Lesens Gedanken wie es weiter gehen und was noch passieren könnte und malt sich so einiges aus. Kommt es dann tatsächlich zu einer solchen Situation freut man sich eher als dass man sich ärgert, schließlich hat man genau das erwartet und wäre fast schon enttäuscht, wenn sich etwas anderes offenbart hätte.
„Irgendwas ist doch immer!“ ist ein in sich runder, stimmiger Roman, der nicht nur der Unterhaltung dient, sondern auch zum Nachdenken anregt, allerdings ohne den erhobenen Zeigefinger. Schließlich ist das behandelte Thema, trotz allem Humor, der hier zugrunde liegt, in der heutigen Zeit aktueller denn je.
Reiheninfo:
Band 1: Das Leben ist kein Kindergeburtstag