Redakteur: Anette Leister
Am 18. April war Paul Maar in der Villa Herrmann in Gustavsburg zu Gast und stellte dort in der Premierenlesung sein neues Buch „Der Galimat und ich“ vor.
Da ich Paul Maar zwar schon hätte auf der Buchmesse erleben können, aber seine Lesungen immer hoffnungslos überlaufen waren, konnte ich mir die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen, ihn in der Villa Herrmann lesen zu hören. Und auch hier hätte die Buchhandlung den Raum wahrscheinlich zweimal füllen können: bis zum letzten Platz waren die Stühle besetzt mit etlichen Kindern, aber auch zahlreichen Erwachsenen.
Nicht nur ich bin mit seinen Büchern groß geworden, auch meine Tochter kennt Paul Maar schon sehr gut, da sie in der ersten Klasse gemeinsam mit ihrer Lehrerin das Sams lesen und Bilder dazu gemalt haben, außerdem kennt sie die Verfilmungen des Sams und auch die von Herrn Bello.
Victoria war überrascht, dass Paul Maar schon so alt ist, aber ich habe ihr gesagt, dass er ja schon ein bisschen älter sein muss, weil er bereits Bücher geschrieben hat, als ich in ihrem Alter war ;) Genaugenommen ist schon eine Generation Kinder vor mir mit seinen Büchern groß geworden. „Der tätowierte Hund“ – ein Buch mit verschiedenen Geschichten innerhalb einer Geschichte – war Paul Maars erstes Kinderbuch und hat sieben Jahre vor mir das Licht der Welt erblickt.
Bevor Paul Maar sein neues Werk vorstellte und verschiedene Passagen daraus vorlas, stellte er sich und sein Werk im Allgemeinen näher vor und zeichnete ein paar kleine Tierskizzen, die er mit kurzen und witzigen Reimen präsentierte.
Als er damit fertig war, offenbarte er den anwesenden Kindern noch, dass seine Skizzen eine weitere Vorstellung seiner Person waren. Eine Geheimschrift in Tierbildern.
Danach zeichnete er noch den Galimat auf den Flipchart: einen kugelförmigen, kleinen Kerl mit spitzen Ohren, der neben dem zehnjährigen Jim Brown die zweite Hautpfigur in „Der Galimat und ich“ ist.
Der zehnjährige Jim hat nur einen Wunsch: Er möchte auf der Stelle erwachsen sein. Da taucht eines Abends plötzlich der Galimat, ein kugelförmiges Wesen, in Jims Zimmer auf. Gali bringt alle Haushaltsgeräte durcheinander und materialisiert für Jim eine Pille, durch die er für kurze Zeit erwachsen wird. Jetzt kann Jim es den fiesen Mitschülern und seinem blöden Lehrer zeigen! Doch erstens macht das weniger Spaß, als er dachte, und zweitens freundet er sich genau jetzt mit Rebekka aus seiner Klasse an. Eigentlich will Jim nie wieder eine Erwachsenwerden-Pille nehmen. Aber dann braucht Rebekka seine Hilfe.
Jim wächst bei seinem Onkel und seiner Tante auf. Seine Eltern sind auf der Flucht, da sein Vater als so eine Art Spion für den amerikanischen Geheimdienst tätig war und irgendwann aufgeflogen ist. Seitdem hat Jim seine Eltern nicht mehr gesehen und bekommt nur von Zeit zu Zeit Postkarten zugeschickt, die jedoch nicht nur jedesmal sehr kurz ausfallen, sondern statt Sehenswürdigkeiten aus aller Welt als Bilder nur Tiere oder Pflanzen zeigen, genausolche Postkarten gibt es auch im Schreibwarengeschäft in Jims Wohnort zu kaufen.
Jim selbst zeichnet sich dort eine besondere Begabung aus: er hat ein fotografisches Gedächtnis und lernt sein zwölfbändiges Lexikon auswendig. Irgendwann will er dann bei einer Fernsehshow teilnehmen und viel Geld für seine Familie gewinnen. Bis dahin treibt er seinen Lehrer in den Wahnsinn, weil er ständig alle Begriffe erklärt, wie er sie aus dem Lexikon kennt. Bei seinen Mitschülern ist er als arroganter Besserwisser verschrien.
Jim selbst zeichnet sich dort eine besondere Begabung aus: er hat ein fotografisches Gedächtnis und lernt sein zwölfbändiges Lexikon auswendig. Irgendwann will er dann bei einer Fernsehshow teilnehmen und viel Geld für seine Familie gewinnen. Bis dahin treibt er seinen Lehrer in den Wahnsinn, weil er ständig alle Begriffe erklärt, wie er sie aus dem Lexikon kennt. Bei seinen Mitschülern ist er als arroganter Besserwisser verschrien.
In Windeseile ging über eine Stunde herum, in der Paul Maar erzählte, zeichnete und las. Danach nahm er sich noch ausreichend Zeit, mitgebrachte und vor Ort gekaufte Bücher zu signieren.
Ein bisschen neidisch bin ich ja nun schon auf meine Tochter, ich habe immer noch kein signiertes Buch von Paul Maar ;)
Artikel in der Main-Spitze
Artikel im Echo-Online