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[REZENSION] Blätterrauschen

Redakteur: Anette Leister

Titel: Blätterrauschen
Autor: Holly-Jane Rahlens
Übersetzer: Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Verlag: Rowohlt
Reihe: Generation Dark Winter 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten


Autor:
Holly-Jane Rahlens kam nach ihrem Studium aus ihrer Heimatstadt New York nach Berlin. Mit Funkerzählungen, Hörspielen und Solo-Bühnenshows machte sie sich dort in den 1980- und 90er-Jahren einen Namen. Ihr Jugendbuch Prinz William, Maximilian Minsky und ich (2003 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet) kam 2007 in einer Drehbuchadaption der Autorin ins Kino. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Berlin-Charlottenburg.

BLÄTTERRAUSCHEN

Wer “Everlasting” aus der Feder von Holly-Jane Rahlens gelesen hat und gerne mehr von den Figuren und der Welt dieses Buches gelesen hätte, wird in Blätterrauschen zumindest in Ansätzen fündig: wie “Everlasting” ist auch “Blätterrauschen” ein Zeitreiseroman, der ebenfalls in Berlin spielt und das gleiche Zukunftsszenario hat, sowie einige – aktive sowie passive – Auftritte von Protagonisten aus “Everlasting”. Des Weiteren beinhaltet auch dieses Buch Holly-Jane Rahlens typischen Humor und eine sehr dichte und authentische Atmosphäre.
Im Gegensatz zu “Everlasting” ist “Blätterrauschen” jedoch noch mehr auf ein jugendliches Lesepublikum ausgerichtet und hat gänzlich neue Hauptfiguren:

Oliver, Iris und Rosa sind Mitglieder im Leseclub der Buchhandlung “Blätterrauschen”. An einem stürmischen Herbstnachmittag schrecken sie mitten in Blitz und Donner auf, als es ausdauernd an der Hintertür der Buchhandlung klopft. Vor der Tür steht Colin, ein Junge aus dem Jahr 2273, der die drei Kinder zunächst für Protagonisten aus einem Reality-Game hält, welches er in der Zukunft gerade spielt. Es dauert eine Weile, bis er versteht, dass er sich in keinem virtuellen Spiel befindet, auch Oliver, Iris und Rosa brauchen ihre Zeit, bis sie verstehen, dass sie es bei Colin mit einem Zeitreisenden zu tun haben.
Auf der Flucht vor drei seltsamen, dunkel gekleideten Gestalten, landen Oliver, Iris und Rosa gemeinsam mit Colin in seiner – und ihrer – Zukunft. Doch ob es auch wirklich ihre Zukunft ist beziehungsweise sein wird, liegt im Dunkeln, denn im Jahre 2273 erfahren sie, dass Europa nur einige Jahre nach dem Zwischenfall im “Blätterrauschen” von einer mysteriösen Krankheit befallen wird, die fast die gesamte Menschheit auslöschen wird. Dieses Zeitalter ist in der Zukunft als “Dark Winter” bekannt…

Holly-Jane Rahlens benutzt relativ einfache Strukturen, so dass das Thema Zeitreisen nicht allzu “gehirnverknotend” daher kommt und auch für ein jüngeres Lesepublikum nachvollziehbar bleibt.
Ihr Humor und das Spiel mit alter und neuer Technik ist sehr realitätsbezogen und aktuell. So gibt es im Jahr 2273 Bücher in Papierform nur noch in großen Bibliotheken, in Privathaushalten sind sie völlig verschwunden.
Die jugendlichen Protagonisten sind sehr authentisch geschildert. Durch die verschiedenen Figuren ist die Geschichte sowohl für Jungen als auch für Mädchen interessant zu lesen. Jedes der Kinder hat sein Päckchen zu tragen, so dass man sich in alle sehr gut hineinversetzen kann und mit ihnen fühlt.
Einzig die Erwachsenen haben mir in dieser Geschichte teilweise nicht so zugesagt. Es sind einige Charaktere am Start, die etwas überzogen und kindisch wirken. Wiederum gelungen ist jedoch das Zusammenspiel der Charaktere und das gut gestrickte Komplott, bei dem lange im Unklaren bleibt – nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für den Leser  – welche Personen in der Zukunft auf der Seite der Kinder stehen und welche ihre eigenen Interessen verfolgen, auch wenn damit das Leben von Oliver, Iris und Rosa auf dem Spiel stehen sollte.

“Blätterrauschen” wartet mit dem typischen Humor von Holly-Jane Rahlens auf und ist vor allem den Lesern empfohlen, die nach “Everlasting” gerne mehr von ihrer Zukunfsvision gelesen hätten. Auch wenn ich “Everlasting” auf Grund seiner Figuren und der höheren Komplexität etwas fesselnder fand, habe ich “Blätterrauschen” sehr gerne gelesen. “Everlasting” muss man im Übrigen nicht kennen, um “Blätterrauschen” zu verstehen. Aber ich denke, dass der Lesespaß damit größer ist, da es ein sehr schönes Wiederlesen mit einigen Charakteren aus diesem Buch gibt.

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