Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Claudia Rossbacher
Übersetzer: -/-
Verlag: Gmeiner
Reihe: Sandra Mohr 5
Ausführung: Taschenbuch, 276 Seiten
Claudia Rossbacher, geboren in Wien, zog es nach ihrem Tourismusmanagementstudium in die Modemetropolen der Welt, wo sie als Model im Scheinwerferlicht stand. Danach war sie Texterin, später Kreativdirektorin in internationalen Werbeagenturen. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin in Wien. In dieser Zeit entstanden unter anderem mehrere Kriminalromane und Kurzkrimis. Ihr erster Alpen-Krimi »Steirerblut« wurde von Wolfgang Murnberger für den ORF verfilmt. Die Folgebände konnten sich, wie schon Sandra Mohrs erster Fall, monatelang in den österreichischen Beststellerlisten behaupten. Der vierte Band »Steirerkreuz« wurde zudem mit dem österreichischen “Buchliebling 2014” ausgezeichnet.
Mehr zur Autorin: www.claudia-rossbacher.com
STEIRERLAND
Obwohl Sandra Mohr erst am nächsten Tag wieder offiziell ihren Dienst antritt, lässt sie sich von Chefinspektor Sascha Bergmann dazu überreden sich mit ihm in einem Waldstück nahe Straden zu treffen. Dort wurde eine Leiche gefunden, der beide Hände fehlten. Bald schon erfährt Sandra, dass der Fund nicht der erste dieser Art ist. Erst vor Kurzem wurden einem Opfer beide Beine abgetrennt. Da auch dieser Mord noch nicht aufgeklärt ist, liegt der Schluss nahe, dass es sich um einen Serientäter handelt. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, müssen die Ermittler sich beeilen, es könnte jeden Tag der nächste Tote auftauchen…
„Und die Fußballer?“
„Die scheinen sauber zu sein. Von ihrem Mannschaftsarzt wussten sie nur Gutes zu berichten, keiner hat seine Homosexualität auch nur mit einem Sterbenswörtchen erwähnt. Christian Maric sind sie nie begegnet und kannten ihn auch sonst nicht. Weder von Facebook noch von anderen Kommunikationskanälen. […] Ist wohl eine Sackgasse“, brachte Sandra die spärlichen Erkenntnisse des Nachmittags auf den Punkt. (S. 161)
In „Steirerland“ ermittelt Sandra Mohr bereits in ihrem fünften Fall. Doch auch Neueinsteiger brauchen keinerlei Berührungsängste haben, denn man ist schnell mit den Figuren vertraut und erhält wichtige Informationen im Laufe des Geschehens. Natürlich kann nicht jedwedes Ereignis aus den vergangenen vier Fällen noch einmal thematisiert werden, doch sind die Einblicke ausreichend, um nicht auf verlorenem Posten zu stehen.
Egal ob man nun Vorkenntnisse besitzt oder nicht, ist man, kaum dass man mit dem Lesen begonnen hat, im Geschehen gefangen. Die vorherrschende Atmosphäre springt schnell über, so dass man sogleich versucht eigene Schlüsse zu ziehen, um den Täter zu entlarven, bevor die Ermittler dies schaffen. Dies erweist sich jedoch schwieriger als gedacht, denn der Fall mutet sehr sonderbar an. Eine klare Struktur oder ein eindeutiges Motiv sind ebenso wenig zu erkennen wie mutmaßliche Verdächtige. Von denen gibt es zwar immer mal wieder welche, doch die Indizien sind mehr als dünn, so dass eigentlich schon im Vorfeld klar ist, dass es sich um die falsche Spur handelt.
Mit jeder Seite steigt die Spannung an, mit jeder weiteren Sackgasse, in der man landet, wird der Ehrgeiz angestachelt. Es kann schließlich nicht sein, dass jemand in einem Dorf, in dem jeder jeden kennt, jemand ungesehen mordet und damit auch noch durchkommt. Einzig der Schluss kommt ziemlich plötzlich, so dass man zunächst etwas verwirrt ist. Sicherlich erscheint dies bei genauerer Betrachtung authentisch, denn auch real ziehen sich Ermittlungen zunächst und dann geht es auf einmal Schlag auf Schlag. Dennoch ist man als Leser möglicherweise nicht ganz so glücklich mit dieser Vorgehensweise und hätte sich die ein oder andere Seite mehr gewünscht.
Im Großen und Ganzen kann sich „Steirerland“ aber natürlich unbedingt sehen lassen, denn einige spannende Lesestunden sind garantiert.
Reiheninfo:
Band 1: Steirerblut
Band 2: Steirerherz
Band 3: Steirerkind
Band 4: Steirerkreuz