Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Susanne M. Rüster
Übersetzer: -/-
Verlag: Sutton Verlag
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 232 Seiten
Susanne M. Rüster arbeitet als Richterin in Potsdam. Weil sie literarische Fremdgänge liebt, entstanden etliche in Zeitschriften und Anthologien veröffentlichte, teils preisgekrönte Kriminalgeschichten. »Zu hoch hinaus« ist ihr zweiter Kriminalroman. Susanne M. Rüster ist Mitglied der »Mörderischen Schwestern« und des »Syndikat«. Sie lebt mit Mann und Tochter in Berlin.
ZU HOCH HINAUS
Das Kartrennen sollte das große Event zum Firmenjubiläum von Karstaedt & Theissen darstellen, findet jedoch ein jähes Ende, als Polina Karova, Managerin der Baufirma, von der Bahn abkommt und stirbt. Was zunächst nach einem tragischen Unfall aussieht, zeichnet sich immer mehr als vorsätzlicher Mord ab, so dass die Kripo hinzugezogen wird. Kriminalrätin Marion Kraefft wird mit dem Fall betraut, doch sie hat es nicht leicht. Denn sie muss nicht nur versuchen bei Karstaedt & Theissen hinter die allzu glatte Fassade zu blicken, sondern auch ihr Team im Zaum halten, denn dieses arbeitet häufiger als ihr lieb ist, gegen sie anstatt mit ihr.
„Zu hoch hinaus“ startet, nicht nur auf Grund des Kartrennens zu Beginn, mit einiger Rasanz. Das Tempo ist deutlich auf höherem Niveau angesiedelt, so dass die Spannung quasi von Seite zu Seite steigt. Da der Einstieg mitten im Geschehen erfolgt muss man sich natürlich zunächst einmal zurecht finden, doch das klappt relativ schnell. Bald schon hat man einen ersten Überblick erlangt und kann bereits versuchen den ein oder anderen Charakter besser einzuschätzen. Mindestens genauso schnell ist man sich sicher, dass in der Baufirma etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Somit muss hinter die Fassade geblickt werden, um zu verstehen was genau vor sich geht.
Leider kann das Niveau vom Anfang nicht durchgängig gehalten werden. Nach dem ersten Drittel stürzt die Spannungskurve regelrecht ab in eine Versenkung, aus der sie nur mühsam wieder heraus kommen wird. So verringert sich verständlicherweise auch das Erzähltempo und die Handlung kommt schon beinahe zum Erliegen. Ereignisse, die separat betrachtet, eigentlich von erheblicher Brisanz sind, erscheinen langwierig, was mehr als schade ist. Man hofft inständig, dass die Autorin zu alter Form zurück findet, was schlussendlich im letzten Drittel zumindest annähernd glücklicherweise gelingt.
Es kommt zu einem wahren Showdown, der noch die ein oder andere Überraschung bereit hält, mit der man, trotz konzentrierter Verfolgung der Ereignisse, nicht gerechnet hätte. So schafft sie es doch noch einmal den Leser in den Bann zu ziehen und die vorliegenden Geschehnisse zu einem würdigen Abschluss zu bringen.