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[REZENSION] Geheimprojekt Flugscheibe

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Geheimprojekt Flugscheibe
Autor: Sebastian Thiel
Übersetzer: -/-
Verlag: Gmeiner
Reihe: Band 3
Ausführung: Taschenbuch, 278 Seiten


Autor:
Sebastian Thiel, Jahrgang 1983, lebt in Tönisvorst am Niederrhein. Durch seine Arbeit als IT-Manager an Nachtschichten gewöhnt, schreibt er auch heute noch am liebsten nachts. Als Basis seiner Romane dienen historische Ereignisse und Personen, die er zu fantasievollen Geschichten verwebt. Seit mehreren Jahren ist Sebastian Thiel freiberuflicher Autor und widmet sich komplett dem Schreiben.

GEHEIMPROJEKT FLUGSCHEIBE

Im Februar 1945 werden Stimmen laut, dass Hitler im Besitz einer Wunderwaffe sei, die im direkten Vergleich mit dem neuesten deutschen Jagdbomber haushoch gewinnt. Während Widerständler versuchen an weitere Informationen zu kommen, um dieser Kraft die Macht zu nehmen, schlägt Nikolas Brandenburg, ehemaliger Kommissar, sich mit dem Gedanken herum, dass die Tochter seines toten Freundes noch immer leben könnte. Um sie zu finden würde er alles geben, weshalb ihm nichts anderes übrig bleibt, als seinem Erzfeind gegenüberzutreten. Doch bis dahin ist es ein langer und beschwerlicher Weg voller erschütternder Ereignisse…

Nikolas’ Schultern sanken sofort ein paar Zentimeter nach unten, er atmete lang gezogen aus. Es war eine Tortur, die ganze Zeit strammzustehen, sich nicht zu bewegen und sich auf keinen Fall an der Nase zu kratzen. Ihm war schleierhaft, wie Menschen das über Stunden aushalten konnten. (S. 88)

Einleitend sei gesagt, dass es sich bei „Geheimprojekt Flugscheibe“ um den Abschlussband einer Trilogie handelt, welcher durchaus eigenständig gelesen und verstanden werden kann, wenn man auch spätestens nach der Lektüre den Drang verspürt auch die anderen Bände zu lesen.

Wer bereits andere Werke des Autors kennt weiß, dass diese ausnahmslos sehr gut recherchiert sind und schonungslos ehrlich erschreckende Ereignisse ungeschönt wiedergeben. So ist es auch dieses Mal, so dass man sich einmal mehr mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzt, die eigentlich noch gar nicht so lange zurück liegt. Gerade daher ist manches möglicherweise noch allzu präsent, obgleich der Schrecken nicht weniger wird. Reale Ereignisse treffen auf teils fiktive Persönlichkeiten, wodurch ein Sog entsteht, der den Leser mitreißt.

Er musste verrückt sein, völlig von Sinnen, dass er während eines Tieffliegerangriffs durch einen Zug marschierte, der keinerlei Schutz bot. Unter ihm hörte er es rumpeln. Die Menschen verschanzten sich unter dem Zug auf den Gleisen. Sie würden überleben. Bei ihm selbst war er sich nicht so sicher. (S. 177)

Gespannt verfolgt man den Weg der Protagonisten, der alles andere als vorhersehbar ist. Sicherlich ist das ein oder andere Ereignis keine allzu große Überraschung, doch zumeist sind die Pfade absolut verschlungen, so dass es beinahe unmöglich ist vorher zu ahnen was als nächstes geschehen wird. Zwangsläufig macht man sich seine Gedanken um den Fortgang der Geschichte, doch erst im Nachhinein wird sich zeigen womit man Recht behalten wird und was sich als Hirngespinst erweist.

Einen klassischen Krimi sollte man hier nicht unbedingt erwarten, doch selbst Leser, die möglicherweise mit der Thematik bisher nicht allzu eng vertraut waren, werden sich in einer Zeit wiederfinden, von der man oftmals gehört hat und die nach wie vor mit schrecklichen Ereignissen in Verbindung gebracht wird. Wie bereits eingangs erwähnt ist es nicht unbedingt notwendig die Vorgängerbände gelesen zu haben, doch spätestens nach Abschluss des vorliegenden Bandes möchte man doch den vollen Umfang kennenlernen und vor allem die Entwicklung der Protagonisten nachvollziehen können.

Reiheninfo:
Band 1: Wunderwaffe
Band 2: Uranprojekt

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