Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Renate Bergmann
Sprecher: Marie Gruber
Übersetzer: -/-
Verlag: DAV
Reihe: Renate Bergmann 2
Ausführung: Gekürzte Lesung, ca. 257 Minuten, 3 CDs
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Seit Anfang 2013 erobert sie Twitter mit ihren absolut treffsicheren An- und Einsichten – und mit diesem Buch jetzt die ganze analoge Welt.
Sprecher:
Marie Gruber, geboren 1955 in Wuppertal, studiert von 1979 bis 1982 Schauspielerei an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Ihr erstes festes Bühnenengagement erhält sie von Frank Castorf, der Gruber ans Theater Anklam holt. Seither hat Gruber zahllose Theaterrollen gespielt und ist unter anderem an renommierten Bühnen wie dem Berliner Friedrichstadtpalast, dem Dresdner Staatsschauspiel und der Berliner Volksbühne aufgetreten.
DAS BISSCHEN HÜFTE, MEINE GÜTE
Trotz dessen, dass Renate Bergmann, 82, vierfach verwitwet, sich seit einiger Zeit mit den neuen Medien auseinander setzt, zeigt ihr Körper ihr nun doch, dass sie nicht mehr ganz so jung ist, wie sie sich fühlt. Ein unbedachter Schritt und die Hüfte hat es erwischt. Dennoch wäre alles halb so schlimm, müsste Renate Bergmann nicht auch noch in Reha. Die Langeweile, die sich dort schnell ausbreitet, ist einfach nichts für die Online-Omi, also muss sie sich etwas einfallen lassen…
Nach „Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker“, legt Renate Bergmann mit „Das bisschen Hüfte, meine Güte“ nun nach und erzählt von ihrer Zeit in der Reha und natürlich auch wie es überhaupt dazu kam, dass sie sich dieser Tortur unterziehen musste. Näher darauf einzugehen würde inhaltlich wieder zuviel vorwegnehmen, weshalb sich jeder Interessierte am besten selbst ein Bild macht.
Wer den ersten Band schon kennt, was allerdings keine Voraussetzung ist, um den Nachfolger verstehen zu können, weiß, dass Renate Bergmann weder auf den Mund, noch auf den Kopf gefallen ist. So bleibt auch dieses Mal wieder die lockere Erzählweise beibehalten, wodurch das Geschehen einerseits gut verfolgt werden kann, andererseits die Zeit wie im Flug vergeht. Sicherlich lebt die Geschichte in erster Linie von der ganz und gar humoristischen Ader, doch werden zwischenzeitlich auch ernstere Töne angeschlagen, die nicht vergessen werden dürfen.
Schwer vermeiden lässt sich die ein oder andere Wiederholung, die manch einer möglicherweise aus dem ersten Band bereits kennt. Dies wird zwar nicht als übermäßig störend empfunden, ein wenig dämpft es dann aber doch die Freude, hatte man sich auf gänzlich neue Einlagen gefreut.
Marie Gruber schlüpft für das Hörbuch erneut in die Rolle der Online-Omi und nimmt den Hörer mit auf die Reise. Sie scheint sich nach wie vor mit der Figur identifizieren zu können, so dass ein ein wahres Vergnügen ist Grubers Stimme zu lauschen.
„Das bisschen Hüfte, meine Güte“ bietet erneut kurzweilige Unterhaltung, auch wenn es im direkten Vergleich mit dem ersten Teil ein wenig schwächer wirkt.
Reiheninfo:
Band 1: Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker