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[REZENSION] Eine saubere Angelegenheit

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Eine saubere Angelegenheit
Autor: Brigitte Pons
Übersetzer: -/-
Verlag: Lyx
Reihe: Rollo & Torge 1
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten


Autor:
Brigitte Pons wurde 1967 in Groß-Gerau geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Bankkauffrau. 2011 wurde ihr erster Roman veröffentlicht.

EINE SAUBERE ANGELEGENHEIT

Ein Bodyguard wird mit durchtrennter Kehle aufgefunden, verwertbare Spuren sucht die Polizei jedoch vergeblich. Das Opfer liebte das Nachtleben und die Frauen, der Schluss liegt nahe, dass ihm eine davon zum Verhängnis wurde. Kriminalhauptkommissar Torge Hansen wird mit dem Fall betraut, der undurchsichtiger schon kaum noch sein könnte. Dabei ermittelt er nicht nur unkonventionell, sondern auch in Richtungen, die nicht bei jedem gern gesehen sind, wodurch er ein ums andere Mal aneckt. Dabei muss er allerdings zusehen, dass er nicht den falschen Leuten auf die Füße tritt…


„Unserem Kollegen geht es heute nicht gut“, stellte Florian lakonisch fest. „Wenn du mich fragst, braucht er dringend Urlaub.“
„Ich frag dich aber nicht.“ Rollo kratzte sich den Nacken. „Obwohl du völlig recht hast. Es sind für ihn einfach zu viele Frauen in diesem Fall, das bedeutet Stress für die ungenutzten Hormone. Der denkt nicht mehr mit dem Kopf.“ (S. 126)

„Eine saubere Angelegenheit“ ist der erste Fall für Rollo & Torge aus der Feder von Brigitte Pons. Dem ein oder anderen ist möglicherweise die Frank-Liebknecht-Reihe der Autorin bekannt, so dass man geneigt sein könnte Vergleiche anzustellen. So oder so, eins lässt sich bereits auf den ersten Seiten feststellen: Die Reihen und ihre Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein und das ist gut so.

Da der Leser sich nach dem Einstieg sehr schnell mitten im Geschehen befindet bleibt im Grunde kaum Zeit sich erst einmal zurecht zu finden. Schließlich kann bereits jedwede Kleinigkeit wichtig sein und zur Lösung des Falles beitragen, so dass man gar nicht aufmerksam genug sein kann. Zum kennenlernen der Charaktere bleibt noch genügend Zeit, da sie während des weiteren Verlaufs immer mehr Details von sich preis geben, so dass sich nach und nach ein Gesamtbild ergibt, mit dem man als Leser mehr als gut arbeiten kann. Schon früh wird man mit der Figur Torge Hansen konfrontiert, den man zunächst nicht so recht einzuordnen weiß. Je mehr man allerdings erfährt, desto besser lassen sich auch Ereignisse vom Anfang nachvollziehen.

Ohne eine konkrete Spurenlage stehen nicht nur die Ermittler vor einem Rätsel, der Leser ist ähnlich ratlos. Sicherlich gibt es scheinbar eindeutige Hinweise, diese müssen jedoch einwandfrei belegt werden, worin genau die Schwierigkeit liegt. Gebannt verfolgt man das spannungsgeladene Geschehen und die Ermittlungsarbeit der Polizei. Die Atmosphäre ist schon recht früh angespannt, was sich von Seite zu Seite steigert. Diverse Verdächtige und Motive werden präsentiert und wieder verworfen, etwas Handfestes jedoch fehlt.

Auch wenn das Finale noch einmal mit einem regelrechten Feuerwerk aufwartet, so erhält man leider zu früh, im Vergleich zum vorangegangenen Geschehen, den alles entscheidenden Tipp zur Auflösung. Dadurch sinkt die Spannung zunächst, bevor noch einmal Anlauf genommen wird, um dem Höhepunkt entgegen zu steuern.

Mit „Eine saubere Angelegenheit“ ist Brigitte Pons ein Auftakt gelungen, der darauf hoffen lässt die Protagonisten schon bald wieder erleben zu dürfen. Denn es gibt sicherlich noch einiges zu erzählen, nicht nur von Torge & Rollo, sondern auch von diversen Fällen, deren Auflösung nicht unbedingt nach Schema F erfolgt.

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