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[REZENSION] Morgen wirst du sterben

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Morgen wirst du sterben
Autor: Gina Mayer
Übersetzer: -/-
Verlag: edition Oberkassel
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 300 Seiten


Autor:
Gina Mayer, geboren 1965 in Ellwangen, lebt als Schriftstellerin im düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth. Die Idee zu ihrem Romandebüt kam ihr, als sie in die Friederike-Fliedner-Straße zog. “Zunächst sagte mir der Name überhaupt nichts. Aber nachdem ich mich einmal auf die historische Spurensuche gemacht hatte, war ich fasziniert von Fliedner und seinem Lebenswerk, der Gründung der Diakonissenhäuser.”

MORGEN WIRST DU STERBEN

In Düsseldorf, Hamburg und München erhalten vier junge Menschen rätselhafte Nachrichten, mit denen sie nicht so recht etwas anzufangen wissen. Allerdings teilt der anonyme Verfasser ihnen auf diese Weise mit, dass sie am 2. Juli sterben werden. Wer steckt hinter den perfiden Drohungen und warum gerade diese vier, die im Grunde nichts miteinander zu tun haben. Doch irgendeinen Zusammenhang muss es geben…

Der Einstieg und die erste Hälfte des Thrillers gestalten sich spannend. Durch die regelmäßigen Perspektiv- und Standortwechsel bleibt das Geschehen lebendig und regt den Leser an eigene Überlegungen anzustellen, welchen Zusammenhang es womöglich geben mag. Außerdem werden die Charaktere gut ausgearbeitet, ihre Darstellung ist tiefgründig, so dass man schon bald engere Bindungen zu ihnen aufbaut. Eine Figur jedoch ist einem sofort suspekt und auch wenn man noch nicht genau sagen kann wieso und weshalb, glaubt man zu wissen, dass es sich hierbei um eine Schlüsselrolle handelt.

Nachdem die Bombe geplatzt und das große Geheimnis gelüftet ist, was etwa auf der Hälfte der Fall ist, nimmt die Spannung leider rapide ab. Sicherlich geht es nach wie vor darum dem Verfasser der anonymen Mails nicht in die Hände zu fallen, doch dass die Protagonisten den Zusammenhang, der dem Leser inzwischen mehr als deutlich vor Augen steht, noch nicht hergestellt haben, ist nur ein Aspekt, der die Spannungskurve sinken lässt. Dadurch, dass der Leser bereits eins und eins zusammengezählt hat, kommt es natürlich immer häufiger zu vorhersehbaren Situationen, die immer seltener zu fesseln vermögen.

Sprachlich sowie stilistisch ist Gina Mayer großartig und wortgewaltig, keine Frage. Dies zieht sich auch von Anfang bis Ende durch. Dennoch kann sie damit leider die verpatzten Wendungen nicht gänzlich ausgleichen. Man hätte sich gewünscht, erst ab einem späteren Zeitpunkt den Verlauf konstruieren zu können.

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