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[REZENSION] Ein Junge namens Weihnacht

Redakteur: Anette Leister

Titel: Ein Junge namens Weihnacht (OT: A Boy called Christmas)
Autor: Matt Haig
Übersetzer: Sophie Zeitz-Ventura
Verlag: dtv
Reihe: Christmas 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
Ausführung: Hardcover, 232 Seiten

Autor:
Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über zwanzig Sprachen übersetzt wurden.

EIN JUNGE NAMENS WEIHNACHT

In “Ein Junge namens Weihnacht” erzählt Matt Haig von der Kindheit des Weihnachtsmannes, der als Junge namens Nikolas in Finnland aufgewachsen ist, und wie aus ihm der Weihnachtsmann wurde.
Nikolas wächst alleine bei seinem Vater Joel, einem Holzfäller, in sehr ärmlichen Verhältnissen auf, seine Mutter ist bereits verstorben. Sein einziges Spielzeug sind ein selbstgemachter Schlitten, in den “Weihnacht” geschnitzt ist, da ihn seine Eltern immer so nannten, da er an Weihnachten auf die Welt gekommen ist, und eine aus einer Steckrübe geschnitzte Puppe.
Als sein Vater auf eine Mission geht einen Beweis für die Existenz von Wichtelgrund zu beschaffen, was ihm so viel Geld einbringen soll, dass Nikolas und er zukünftige Weihnachten mit richtigen Geschenken feiern können, bleibt Nikolas allein zurück bei seiner Tante Carlotta, die sehr boshaft ist. In ihrer Boshaftigkeit hat sie mich an Lemony Snickets Graf Olaf erinnert. Kein Wunder also, dass Nikolas von zu hause ausreißt und sich auf die Suche nach seinem Vater begibt. Begleitet wird er dabei von der Maus Miika, mein heimlicher Held dieser Geschichte, die mit einem unheimlich trockenen Humor und verdrehten, aber weisen Aussagen punktet.
Auf der Suche nach seinem Vater kommt sehr bald ans Licht, dass Joel, der Holzfäller, in eine böse Geschichte verwickelt ist. Nun ist es an Nikolas seinen Vater auf den rechten Weg zurück zu bringen und den Wichteln aus dem sagenhaften Wichtelgrund zu helfen. Nach schlimmen Ereignissen mit Menschen – zu denen auch Nikolas Vater Joel gehörte – ist dort von der berühmten Gastfreundschaft der Wichtel nichts mehr zu spüren und sämtlicher Spaß wurde verboten, was der regierende Wichtel Wodol mit abstrusen Regeln überwacht.
Wie konnte nach diesem schlimmen Beginn, der noch weitere schreckliche Ereignisse für den Jungen Nikolas bereithält, eines Tages der Weihnachtsmann werden?

Wenn man es sich stark genug wünschte, vielleicht wurde dann alles Mögliche möglich. (S.155)

Nikolas ist ein Junge, der trotz aller Widrigkeiten, die seine Kindheit begleitet haben, nie seinen Glauben verloren hat an das Unmögliche und der sich seine Freundlichkeit bewahrt hat und Glück dabei empfunden hat andere Leute Freude zu bereiten. Im Gegensatz zu beispielsweise seiner Tante Carlotta weiß er, worauf es wirklich im Leben ankommt, obwohl seine Eltern nur wenig besaßen, haben sie ihrem Sohn das wichtigste mitgegeben: ihre Liebe. Keine Angst… das Buch ist alles andere als gefühlsduselig, auch wenn es die Werte von Liebe und Hilfsbereitschaft vermittelt, so ist es doch dank dem abgedrehten und manchmal sehr schwarzen Humor vor allen Dingen zum Lachen – und manchmal sogar etwas zum Fürchten! Die Altersempfehlung ab 10 Jahre kommt nicht von ungefähr, da das Buch stellenweise auch sehr traurig ist. Am Ende wird natürlich alles gut – heee, es ist Weihnachten! – und nach langer, langer Suche findet Nikolas seine wahre Bestimmung, wodurch er, wie es sonst nur bei den Wichteln üblich ist, aufhört zu altern. Am Ende des Buches lernt der Leser dann den bekannten Weihnachtsmann kennen, der früher einmal der kleine Nikolas aus Finnland war, wie er dem Mädchen Amelia ein Geschenk zu Weihnachten bringt und die später zur Heldin einer eigenen Weihnachtsgeschichte wird in “The Girl who saved Christmas”, welche hoffentlich ebenfalls ins Deutsche übersetzt werden wird.

Neben der skurrilen und manchmal schwarzhumorigen Interpretation von der Kindheit des Weihnachtsmannes erwartet den Leser hier vor allen Dingen ein wahres Schmuckstück. Die Illustrationen von Chris Mould untermalen die Geschichte ganz zauberhaft und der Schutzumschlag mit den glitzernden Schneeflocken ist ein wahrer Eyecatcher.

“Ein Junge namens Weihnacht” war mein erstes Buch von Matt Haig, aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Er ist ein großartiger Erzähler mit einer ganz besonderen Sprache, und ich freue mich, dass es für mich noch weitere Geschichten aus seiner Feder zu entdecken gibt.

Reihen-Info:
Ein Junge namens Weihnacht
The Girl who saved Christmas


Weitere erhältliche Ausgaben:
EBOOK

HÖRBUCH
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2 thoughts on “[REZENSION] Ein Junge namens Weihnacht

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