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[REZENSION] Gone Cat – Die stumme Zeugin

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Gone Cat – Die stumme Zeugin (OT: The Cat who saw it all)
Autor: Sam Gasson
Übersetzer: Ann-Kathrin Schwarz
Verlag: Lyx
Reihe: -/-
Ausführung: Broschur, 352 Seiten

Autor:
Sam Gasson ist dreiunddreißig Jahre alt und lebt mit seiner Frau in Horsham, einer historischen Marktstadt in Südengland. Tagsüber unterrichtet er Englische Literatur in einer Sekundarschule, und seine Abende verbringt er am Schreibtisch und ersinnt eigene Geschichten. Gone Cat ist sein Debütroman.

GONE CAT – DIE STUMME ZEUGIN

Bruno Glew, gerade einmal elf Jahre alt, möchte unbedingt in die Fußstapfen seines Vaters treten und auch einmal ein erfolgreicher Privatdetektiv werden. Als er für seine geliebte Katze Mildred eine kleine Kamera erhält, mit der er ihre Streifzüge durch die Nachbarschaft verfolgen kann, gibt es für Bruno kein Halten mehr. Doch dann wird die Mutter seines besten Freundes brutal ermordet und Mildred verschwindet spurlos. Höchste Zeit für Bruno zu zeigen was in ihm steckt – und auch sein Dad ist mit von der Partie, obwohl er seinen Job eigentlich bereits an den Nagel gehängt hatte…

„Natürlich bin ich der Sache gewachsen!“, schrie er lauthals, und sein Notizbuch schwang am Band um seinen Hals hin und her. „Ich glaube nicht, dass Deans Dad der Mörder ist, und ich werde es beweisen! Ich habe bereits die Ermittlungen eingeleitet. Die Polizei wird sehr an meinen Fortschritten interessiert sein.“
Die Reaktionen seiner Eltern waren ziemlich verwirrend. Jim schmunzelte. Helen brach in Tränen aus. (S. 86)

Ein brutales Verbrechen in unmittelbarer Nachbarschaft, einen unerschrockenen 11-Jährigen und eine Katze, die möglicherweise zur Zeugin wurde und seitdem verschwunden ist, mehr braucht es nicht, um Bruno Glew, ebenjenen 11-Jährigen, aufspringen zu lassen und die Ermittlungen in Gang zu setzen. Unweigerlich und unwillkürlich fragt sich der Leser, ob Brunos Verhalten durch die Arbeit seines Vaters begründet ist, denn normalerweise würde man ein solches Vorgenen von Jungen in seinem Alter nicht erwarten. Allerdings kann man auch nicht behaupten, dass Bruno sämtliche Sympathien auf sich zöge. Er ist aufsässig seinen Eltern gegenüber, hält bewusst Beweise vor der Polizei geheim und wundert sich schlussendlich auch noch darüber, wenn er dafür nicht gelobt wird. Keine Frage, er findet gute und durchaus relevante Anhaltspunkte, die der Aufklärung des Verbrechens dienen, nichtsdestotrotz manövriert er sich gleichzeitig in gefährliche Situationen, die nicht zustande gekommen wären, hätte er die Erwachsenen eingeweiht.

Der Fall als solches ist eher kniffliger Natur. Erscheint zu Beginn vieles einleuchtend und eindeutig, so ergeben sich nach und nach Risse im Konstrukt. Bald gibt es keinen, der nicht wenigstens verdächtig wirkt, auch der Tathergang lässt sich auf verschiedenste Weisen rekonstruieren. Natürlich ist auch der Leser eifrig bei der Sache, um die gegebenen Hinweise zu ordnen, Verknüpfungen zu entdecken, um schließlich den Täter und sein Motiv zu entlarven, im besten Falle vor der Polizei.

Im Großen und Ganzen ein solider Kriminalroman mit eher untypischen Charakteren und einem Fall, von dem man laut der Beschreibung davon ausging, die Katze würde ihn lösen…

MUSS ICH HABEN!



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