Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Dany R. Wood
Verlag: Arturo
Reihe: Band 3
Ausführung: Taschenbuch, 376 Seiten
Dany R. Wood, Jahrgang 1978, wuchs in einem klassischen saarländischen Arbeiterhaushalt (Vater Bergmann, Mutter Hausfrau) auf und hatte bereits im pubertären Alter von 14 Jahren die ersten Kontakte zur Verlagsbranche: beim Zeitschriftenaustragen!
Wood erlangte dabei einen umwerfenden Bekanntheitsgrad im 1.079 Seelen-Ort Marpingen-Berschweiler, wie die des Pfarrers, Ortsvorstehers und der Vorsitzenden des Landfrauenvereins.
20 Jahre später – und Studium der Medienwirtschaft in Köln und Sydney – lebt Dany R. Wood in München und hat sich ein paar Monate eine „kreative Auszeit“ vom Marketing-Job genommen. Das Buch „Limetten retten in Sydney“ entstand vor Ort am Bondi Beach bis zur Rückkehr im Februar 2013 auf einem verschneiten Franz-Josef Strauß Flughafen in München.
Dany R. Wood ist ein Pseudonym, da gewiefte PR-Berater meinten, dass man mit Wood`s „bürgerlichen Namen“ keine Bücher, sondern höchstens Zeitschriften-Abos an der Haustür verkaufen kann. Wobei dies eigentlich kein Problem wäre, dank jahrelanger Erfahrung im Teenager-Alter…
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sitzt Tina im Flugzeug nach Barcelona, auf dem Weg zu Stefan, der nicht nur auf Grund der bevorstehenden Hoteleröffnung bereits nervös ist. Tinas Sitznachbarin erscheint mit der Zeit nicht nur unheimlich neugierig, sondern auch absolut durchtrieben. Allison ist Klatschreporterin und wittert ihre Chance als sie hört, dass Tinas Frust darauf begründet ist, dass ihr Freund die gemeinsame Reise kurzfristig abgesagt hat. Plötzlich kommt eins zum anderen und Tina findet sich an der Seite des Multimillionärs Antonio Lopez wieder, mit dem sie auch prompt in der Zeitung landet. Blöd nur, dass überhaupt nicht mehr weiß was an dem Abend auf Antonios Jacht geschehen ist…
„Zitronen klonen in Barcelona“ bildet den Abschluss der Trilogie rund um Tina, Stefan und allerlei Fettnäpfchen. Es ist nicht zwingend notwendig die Vorgeschichte(n) zu kennen, mehr Spaß macht es aber natürlich, wenn man die Entwicklung der Charaktere schon länger verfolgt. So werden manche Zusammenhänge schneller greifbar und vergangene Ereignisse kurzfristig im Gedächtnis reaktiviert. Nichtsdestotrotz gibt es zusätzlich Hintergrundinformationen für Neueinsteiger, um diese auf einen ähnlichen Wissensstand zu bringen.
Dass Allison nicht unbedingt mit offenen Karten spielt ist dem Leser von vornherein klar, am liebsten würde man Tina sogar warnen, denn bereits früh zeichnet sich ab, dass diese Verbindung unter einem schlechten Stern steht. Zwar ahnt Tina selbst, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht, gleichzeitig füllt sie ihre Rolle gekonnt wie gehabt mit Naivität, so dass sie schon beinahe sehenden Auges ins „Verderben“ läuft. Charakterlich macht es den Anschein als habe sie seit Kapstadt nichts dazu gelernt, andererseits hätte der Leser wohl kaum soviel Grund zur (Schaden)Freude, wenn es anders wäre… Stefans private wie berufliche Baustellen bieten zwar kaum Platz für Spekulationen, eine Eskalation früher oder später scheint unausweichlich, und doch hat man immer die Hoffnung, dass die Vorhersehbarkeit dem Leser einen Streich spielt und das Blatt sich überraschend wendet. Ob dies wohl geschieht?
Generell bietet „Zitronen klonen in Barcelona“ einiges an Unterhaltung, wenn man sich auch das ein oder andere Mal gewünscht hätte das Geschehen wie auch die Charaktere würden tiefgründiger betrachtet werden.
Reiheninfo:
Band 1: Limetten retten in Sydney
Band 2: Trauben rauben in Kapstadt