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[REZENSION] Brausepulverherz

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Brausepulverherz
Autor: Leonie Lastella
Verlag: Fischer
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 496 Seiten

Autor:
Leonie Lastella verbrachte als Teenager viele Ferien in Italien, und als sie dort auf den süßesten Typen der Welt traf, lernte sie ganz schnell Italienisch. Eine witzige Anekdote? Vielleicht. Aber eben auch das wahre Leben: Denn aus dem Sommerflirt wurde schließlich die große Liebe. Der attraktive Italiener kam mit nach Deutschland, heiratete sie und gab ihr seinen Nachnamen. Daher ist der Name Leonie Lastella auch kein Pseudonym. Leonie Lastella liebt Ben&Jerry’s-Eis, ihre Söhne und ihr Pferd, außerdem lacht sie viel, laut und gerne. Von sich selbst sagt sie, sie sei der ungeduldigste Mensch auf dem Planeten. Auch in Sachen Liebe.

BRAUSEPULVERHERZ

Für Jiara sind die Sommer in Finale, bei ihrem besten Freund Dario, fester Bestandteil ihres Lebens. Doch dieses Jahr ist alles anders. Auch Milo, Musiker aus Leidenschaft und ebenfalls ein enger Vertrauter Darios, kehrt zurück. Die erste Begegnung der beiden gleicht einem Donnerschlag, der noch einiges nach sich ziehen wird. Obgleich Jiara in der Heimat mit ihrem Freund Jonas bereits die Zukunft vor Augen hat, beschließt ihr Herz eine völlig andere Richtung einzuschlagen. Aber was ist mit Milo, den es nie lange an einem Ort hält?

Liebe auf den ersten Blick – gibt es sie wirklich? Oder handelt es sich bei solchen Impulsen eher um Anziehungskraft, vielleicht sogar Neugierde oder den reinen Wunsch nach Veränderungen? Pauschal beantworten lässt sich dies sicher nicht, jeder der einen solchen Moment schon erlebt hat oder noch erleben wird, geht anders damit um, und das ist auch gut so. Auch Jiara und Milo beschäftigen sich lange mit ihrem ersten Augenblick. Mal gemeinsam, mal allein, aber immer auf der Suche nach Hinweisen sich selbst und den Gegenüber zu analysieren.

Ganz wundervoll ist der ständig vorherrschende Perspektivwechsel, denn erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Jiara oder Milo. So wird die Handlung einerseits stetig vorangetrieben, andererseits ist es aber auch möglich ein- und dieselbe Situation aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Ebenso wird dem Leser natürlich die Möglichkeit geboten beide Charaktere auf Einzelmissionen zu begleiten, auch wenn der andere dennoch immer präsent ist, sei es bewusst oder unbewusst. Ein klein wenig negativ zu bewerten sind diverse Zeitsprünge, die sich ergeben, häufig aber nur in einem Nebensatz angedeutet werden, den Leser daher fast schon kalt erwischen. Hier würde man sich innerhalb einiger Passagen ein bisschen mehr Input wünschen. Vielleicht hätte es sogar schon geholfen, wenn die Kapitel zusätzlich mit einer Zeitangabe versehen gewesen wären, damit man sich daran hätte orientieren können.

Es knistert gewaltig, und doch ist „Brausepulverherz“ kein kitschiger Herz-Schmerz-Roman, der sämtliche Klischees bedient. Sicherlich gibt es vorhersehbare Situationen, und auch durchaus das ein oder andere typische Element, nichtsdestotrotz kann das Werk mit Tiefgründigkeit punkten. Neben Spaß und Freiheit, stehen Entscheidungen an, die nicht nur wohl überlegt sein wollen, sondern wirklich alles verändern können. Der Leser ist absolut bereit den Weg mit den Protagonisten gemeinsam zu beschreiten, auch wenn man häufig nicht mit ihnen konform geht, sondern sie lieber schütteln und auf den richtigen Weg leiten möchte…

MUSS ICH HABEN!



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