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[REZENSION] Lou und ihr Männerballett

Redakteur: Anette Leister

Titel: Lou und ihr Männerballett (OT: Goldfish)
Autor: Nat Luurtsema
Übersetzer: Ute Mihr
Verlag: cbt
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahre
Ausführung: Klappenbroschur, 336 Seiten

Autor:
Nat ist Comedian, Autorin und Schauspielerin. Sie war sechs Jahre lang Stand-up Comedian und Mitglied der Sketch-Gruppe Jigsaw. Aber nach sechs Jahren mit durchgearbeiteten Nächten und verschlafenen Tagen, fing sie an ein wenig seltsam zu werden. Für ihre Drehbücher wurde Nat schon für den BAFTA, den British Academy Film Award, nominiert. Sie schreibt heute für Filme, Bücher und schauspielert in London. Und sobald es ihr gelingt, eine Pflanze am Leben zu erhalten, wird sie sich eine Katze zulegen.

LOU UND IHR MÄNNERBALLETT

„Lou und ihr Männerballett“ ist ein lustiger und spritzig geschriebener Roman, der auf Grund seiner Leichtigkeit und auch der Thematik perfekt in die Sommermonate passt:
Lou ist 15 Jahre alt und nicht nur auf Grund ihrer Leidenschaft des Leistungsschwimmens eine Außenseiterin in der Schule im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Lavender. Lou hat genaugenommen nur eine Freundin, Hannah, die genau wie sie Mitglied des Schwimmteams ist. Als Lou jedoch im Gegensatz zu Hannah die Qualifikation für die Vorentscheidungen für die Olympiade verpatzt, zerplatzen nicht nur Lous Träume einer Schwimmkarriere, sondern es droht auch fast die Freundschaft mit Hannah daran zu zerbrechen. Denn Freundschaft hin oder her… wenn man selbst seinen Traum nicht leben kann, ist es manchmal gar nicht so einfach diesen anderen zu gönnen. Bevor Lou völlig an ihrem Selbstmitleid zu Grunde geht, naht Abwechslung von unerwarteter Seite: sie soll drei Jungs für einen Talentwettbewerb im Synchronschwimmen trainieren!

Das Buch hat mich direkt auf Grund seines Titels angesprochen. Ich fand es irgendwie schräg, dass Jungs mit einem selbst für Mädels im Teenageralter eher untypischen Act bei einer Talentshow teilnehmen wollen und freute mich auf absurde Situationen und darauf, dass das Fernsehformat der Talentshows auf die Schippe genommen wird. Beides habe ich bekommen und darüber hinaus noch einiges mehr! Das Training von Lou und den Jungs und ihr Weg durch die Castings sorgt wirklich für schräge und skurrile Momentaufnahmen und eine Liebesgeschichte fehlt hier auch nicht. Wobei die richtig süß ist und die eigentliche Handlung nicht in den Hintergrund drängt. Die Figuren sind abwechslungsreich und richtige Charaktere. Egal, ob Lou mit ihrer altklugen Art, ihre etwas ungewöhnliche Familie, die auf der einen Seite ganz unterschiedliche Menschen sind, um dann im Notfall doch fest zusammenzuhalten, oder die drei Jungs Roman, Pete und Gabe, in denen Lou im Laufe der Geschichte richtige Freunde findet. Aber auch das Kapitel Hannah ist mit ihrem Einzug ins Leistungscamp nicht abgeschlossen… Hier nimmt die Geschichte einen Verlauf, der etwas ernstere Töne anklingen lässt, und hautnah vermittelt, wie sehr Menschen an Leistungsdruck zerbrechen können und wie wichtig es ist, auch für einen Traum nicht alle anderen Lebensinhalte zu vernachlässigen. Zum Glück schafft Lou es samt ihrer durchgeknallten, aber herzlichen Familie und ihren neuen Freunden das Ruder für Hannah nochmal herumzureißen.

Wer nach einer lockerleichten Sommerlektüre sucht, die es tatsächlich schafft ernste Themen ganz nebenbei in den Handlungsstrang einzubauen, ohne die Geschichte beschwert wirken zu lassen, und auf verrückte Charaktere – ich liebe sowohl Lous Familie als auch ihre Synchrontanz-Jungs! – steht, der findet in „Lou und ihr Männerballett“ das passende Buch!

MUSS ICH HABEN!



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