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[REZENSION] Das verflixte Vermächtnis

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das verflixte Vermächtnis
Autor: Frank M. Reifenberg
Illustrator: Fréderic Bertrand
Verlag: arsEdition
Reihe: House of Ghosts 1
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 176 Seiten

Autor:
Frank M. Reifenberg absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler und arbeitete danach als Presse- und Öffentlichkeitsreferent. Er besuchte die Int. Filmschule Köln und schreibt seit dem Jahr 2000 Romane und Drehbücher. Seit 2008 engagiert er sich in der Leseförderung von Jungen, hält zu diesem Thema Seminare, Vorträge für Multiplikatoren und Workshops nur für Jungen. Die Universität zu Köln berief ihn als Lehrbeauftragten für die Leseanimation von Jungen. 2012 wurde er vom Luxemburger »Centre national de littérature« mit einem Stipendium ausgezeichnet.

Illustrator:
Fréderic Bertrand hat Illustration und Trickfilm in Bremen studiert. Heute lebt und zeichnet er in Berlin und lässt schnodderige Schneemonster, bissige Vampire und bleiche Skelette bei sich zur Untermiete wohnen.

DAS VERFLIXTE VERMÄCHTNIS

Melli hat absolut keine Lust darauf mit ihren Eltern nach Kohlfincken zu ziehen. Wo liegt das überhaupt? Aber da sie sich New York nicht mehr leisten können, kommt die alte geerbte Villa gerade recht. Obwohl man schon glauben könnte, dass sie in sich zusammenfällt, sobald man sie nur schief anschaut. Melli bleibt also nichts weiter übrig als sich in ihr Schicksal zu fügen – und das hat es wahrlich in sich. Gemeinsam mit dem Nachbarsjungen Hotte findet sie sich plötzlich auf Geisterjagd wieder und spürt, dass das Vermächtnis viel weitreichender ist als zunächst angenommen…



Emilie Bauerfeind hatte dem Mädchen das Haus vererbt. Sollte es die Nachfolgerin der alten Dame werden, die Aurora von so vielen empfohlen worden war? Bestimmt ging es in dem Brief darum, ganz bestimmt! Jedenfalls hoffte Aurora das so sehr.
Am wichtigsten war jedoch, dass das Mädchen aus New York Aurora sogar sehen konnte. Diese Melli musste nur die drei Fragen stellen, dann konnte Aurora erlöst und alles gut werden. (S. 92)

Mit „Das verflixte Vermächtnis“ startet Autor Frank M. Reifenberg eine neue Reihe für Klein und Groß. Geistergeschichten sind allseits beliebt, schließlich weiß man nie, welche übernatürlichen Phänomene es tatsächlich gibt. Vielleicht ist auch alles nur großer Humbug, doch so oder so ist es meist der gewünschte Gruselfaktor, der Leser jedweden Alters dazu bringt zur entsprechenden Lektüre zu greifen. Da „House of Ghosts“ passendes verspricht, ist die Erwartungshaltung hoch.

Jeder wird mit Melli fühlen können, als sie sich aus ihrem alten Leben verabschieden muss, um in Kohlfincken noch einmal von vorne anzufangen. Egal, ob man dies nur im kleinen erlebt hat, wie beispielsweise ein Schulwechsel, oder tatsächlich in ähnlicher Form wie beschrieben, es ist nie leicht, wenn das ganze Umfeld sich plötzlich verändert. Gut, wenn man schnell Anschluss findet, um nicht unterzugehen. Zwar ist Melli von Hotte und seinem Ansinnen anfangs nicht vollends überzeugt, mehr und mehr ahnt sie dann aber doch, dass mehr Wahrheit hinter seinen Worten steckt, die man schnell als Übertreibungen abstempeln könnte.

Plötzlich beginnt für Melli ein ganz neuer, unerwarteter Lebensabschnitt, der so manche Überraschung, vor allem aber viel Spannung mit sich bringt. Gebannt verfolgt der Leser das Geschehen, das sich mit der Zeit immer mehr in die erhoffte Richtung entwickelt, dennoch viel Platz für Spekulation und Fantasie bietet, gleichzeitig aber auch immer zielgruppengerecht bleibt. Obwohl sich der voraussichtlicher Verlauf abzeichnet, wartet der Autor mit diversen Elementen auf, die man so nicht unbedingt auf dem Schirm gehabt hat. Es empfiehlt sich als konzentriert bei der Sache zu bleiben, auch zwischen den Zeilen zu lesen und sich vor allem gut unterhalten zu lassen. Dann kommt jeder, ob Klein oder Groß, voll auf seine Kosten.

MUSS ICH HABEN!



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