Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Ingo Appelt
Verlag: Rowohlt
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 192 Seiten
Ingo Appelt wurde 1967 in Essen geboren. Nach seiner Maschinenschlosserlehre entschied er sich jedoch, seiner wahren Berufung zu folgen: der Comedy. Ob auf der Bühne oder im Fernsehen, er geht dahin, wo es weh tut, und nimmt keine Rücksich, erst recht nicht auf sich selbst. Nicht zuletzt dadurch wurde er schnel zum Enfant terrible der deutschen Comedy-Szene, aus der er nicht mehr wegzudenken ist. Mit seinen Soloprogrammen begeistert der Stand-up-Pioniert seit nunmehr 15 Jahren sein Publikum in ganz Deutschland.
MÄNNER MUSS MAN SCHLAGEN
Männer und Frauen, Frauen und Männer… Themen, denen Ingo Appelt sich schon immer gewidmet hat und wohl noch weiterhin widmen wird, schließlich gibt es immer wieder Heiteres zu entdecken was die zwischenmenschlichen Beziehungen angeht. Manches natürlich nur in neuem Gewand, aber doch in solcher Form, dass es erwähnenswert erscheint. Wo kämen wir denn da hin, wenn in Zeiten fortschrittlicher Technologien andere Bereiche noch immer in der Steinzeit anzusiedeln wären…
Ingo Appelt polarisiert ganz klar, man liebt oder man hasst ihn, etwas dazwischen gibt es nicht. Dennoch sollte man sich, auch wenn man zu ersterer Fraktion gehört, kritisch mit dem vorliegenden Werk auseinander- und die rosarote Brille absetzen. Denn leider werden wenig neue Elemente aufs Tapet gebracht. Dass es sich im Großen und Ganzen um eine Zusammenstellung diverser Bühnenprogramme handeln würde war von vornherein klar, doch wirkt das Geschriebene häufig leider nur lauwarm, die Stellen zum Schmunzeln oder gar lauthals Lachen bleiben recht übersichtlich. Vieles wirkt einfach live um einiges besser, Mimik und Gestik spielen eine entscheidende Rolle. In Printform dagegen ergeben sich nüchterne Darstellungen ohne große Substanz.
Sicherlich soll und muss immer auch zwischen den Zeilen gelesen werden, denn es verstecken sich immer wieder Anspielungen, die das eigentliche Denken des Interpreten offenbaren beziehungsweise den Sinn dessen was eigentlich gesagt werden soll, aber öffentlich nicht auszusprechen ist. Hier stellt sich natürlich für den jeweiligen Leser jeglichen Geschlechts immer die Frage, inwiefern man der Thematik offen gegenübertritt, denn man muss (verbal) schon einiges aushalten können. Vor allem aber sollte man mit der Einstellung heran gehen nichts persönlich zu nehmen, denn es werden diverse Klischees bedient, die jeder in Teilen auch an sich finden wird, doch darf niemals vergessen werden, dass man es hier mit reinster Unterhaltung zu tun hat. Verbissenheit führt nur zu schlechter Stimmung und Verlust von Objektivität.
Humoristisch ist Ingo Appelt ganz weit vorne, auch wenn es nicht unbedingt notwendig gewesen wäre dieses Werk in Printform herauszubringen. Lieber sollte man die Möglichkeit nutzen sämtliche Sketche und (Selbst-)Ironie live und in Farbe zu erleben.
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