Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Maja Lunde
Übersetzer: Ursel Allenstein
Sprecher: Christiane Pearce-Blumhoff / Shenja Lacher
Verlag: der Hörverlag
Reihe: Klima-Quartett 2
Ausführung: Gekürzte Lesung, ca. 490 Minuten, 1 mp3-CD
Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Ihr Roman „Die Geschichte der Bienen“ wurde mit dem norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet und sorgte auch international für Furore. Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste und wurde in 30 Länder verkauft. „Die Geschichte des Wassers“ ist der zweite Teil ihres literarischen Klima-Quartetts, das sich mit den Folgen menschlichen Handelns für die Natur beschäftigt.
Sprecher:
Christiane Blumhoff hatte ihren ersten Auftritt im Alter von neun Jahren in der Oper am Gärtnerplatz. Ihre Ausbildung absolvierte sie bei Ruth von Zerboni und Ado Riegler. Bundesweit bekannt wurde sie durch ihre Rollen in der ZDF-Reihe Liebe, Babys und… sowie zuvor im Theaterstadl von Peter Steiner. Außerdem ist sie regelmäßig in Beiträgen des Bayerischen Rundfunks zu hören. Sie hat in mehr als 20 Komödienstadl sowie in über 30 SchleichFernseh-Sendungen mitgewirkt und ist im Metropoltheater München zu sehen. Sie lebt und arbeitet in München.
DIE GESCHICHTE DES WASSERS
Nach ihrem fulminanten Erfolg „Die Geschichte der Bienen“ legt Maja Lunde nun den zweiten Band ihres Klima-Quartetts vor und widmet sich hier dem Thema Wasser. Was passiert, wenn eine solch wichtige Ressource zur Neige geht, wenn der Mensch dafür verantwortlich ist?
Die Autorin stellt zwei Handlungsstränge gegenüber, einen in der Gegenwart und einen in der Zukunft, allerdings nicht einmal ein Vierteljahrhundert entfernt. Entsprechend beklemmend gestaltet sich bereits die Vorstellung, dass in so kurzer Zeit das unverantwortliche Handeln solch verheerende Folgen haben soll. Denn im Jahr 2041 beherrscht eine große Dürre Südeuropa, auch David sieht, wie viele andere, keine andere Chance als die Flucht gen Norden. Gemeinsam mit seiner Tochter Lou versucht er dem vermeintlich Unausweichlichen zu entfliehen.
Signe hat sich mit ihren fast 70 Jahren vorgenommen den Mann zur Rede zu stellen, den sie einst abgöttisch liebte und von dem sie sich verraten fühlte. So beinhaltet der Aspekt der Gegenwart gleichzeitig die Vergangenheit, denn diese ist unbedingt notwendig, um zu erfahren warum Signe agiert wie sie es tut und was damals alles geschehen ist. Allerdings erhält man mehr und mehr den Eindruck, dass ihre subjektiven Eindrücke ihren Blick teilweise getrübt, wenn nicht gar verfälscht haben. Möglicherweise interpretiert der Hörer aber auch mehr hinein als vorhanden.
Für die verschiedenen Zeitebenen gibt es unterschiedliche Sprecher, wodurch für den Hörer sofort deutlich ist wo und bei wem man sich gerade befindet. Zunächst beschleicht einen das Gefühl Davids Geschichte würde zu monoton erzählt, wirkt dadurch langwierig und packt einen nicht. Signes Erzählung dagegen gestaltet sich lebendig und engagiert, da ist man sofort voll dabei. Im Verlauf des Geschehens allerdings kippt die Stimmung, Signe verliert Sympathiepunkte, David dagegen steigert sich zu einer Figur, mit der man gemeinsam hofft und bangt. Generell aber bleibt der inhaltliche Aspekt zäh, wodurch ein konzentriertes Verfolgen der Geschichte schwierig ist.
Von der Idee her gut gedacht, mit einer absolut wichtigen Thematik, die aber doch irgendwie zu kurz kommt. Die Umsetzung hätte möglicherweise noch kontroverser ausfallen dürfen, so dass der Hörer durchgängig mitgerissen wird, nicht nur in einzelnen Passagen, mit denen gezeigt wird welches Potential eigentlich in der Erzählung und der Autorin steckt.
Reihen-Info:
Band 1: Die Geschichte der Bienen
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