Redakteur: Anette Leister
Autor: Cas Lester
Übersetzer: Christine Spindler
Verlag: ars Edition
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren
Ausführung: Hardcover, 240 Seiten
Cas Lester arbeitete viele Jahre für CBBC, das Kinderprogramm des Fernsehsenders BBC. Sie entwickelte und produzierte diverse erfolgreiche Kindersendungen wie JACKANORY, MUDDLE EARTH, THE MAGICIAN OF SAMARKAND, BIG KIDS, THE STORY OF TRACY BEAKER und wurde für zahlreiche Auszeichnungen nominiert, u.a. den Royal Television Award und den Broadcast Children’s Award. Heute schreibt sie Kinderbücher und lebt mit ihren eigenen vier Kindern und Hund Bramble in Oxfordshire, England.
SPRICHST DU SCHOKOLADE?
Josys Klasse bekommt Zuwachs: Nadima, ein Mädchen aus Syrien, dass bislang kaum Englisch spricht, so dass die Kinder aus ihrer Klasse nicht wissen, wie sie sich mit der neuen Mitschülerin verständigen sollen. Josy hat ebenfalls ein Sprachproblem, durch ihre Legasthenie macht sie viele Fehler. Nadima bekommt ausgerechnet Josy an ihre Seite gestellt, dann dadurch, dass Josys ehemals beste Freundin Lilly sich mit einer weiteren Mitschülerin angefreundet hat, ist der Platz neben Josy frei.
Vielleicht ist es gerade die Legasthenie, durch die Josy so viel Erfindungsreichtum aufweist, denn ihr fällt schnell ein Weg ein, wie man sich trotz Sprachbarriere verständigen kann: mit Emojis! Es dauert nicht lange und die beiden werden die besten Freundinnen. Neben der Sprachbarriere führen jedoch noch andere Umstände dazu, dass die neu entstandene Freundschaft so schnell wie sie entstanden ist, auch wieder in die Brüche geht. Ob es Josy gelingt, ihre Freundschaft mit Nadima zu retten?
Die Sprache des Buches ist locker leicht und einfach verständlich für das angesprochene Zielpublikum gehalten. Der Autorin gelingt es jedoch hervorragend in einer einfachen Sprache sowohl Josys als auch Nadimas Sprachbarrieren darzustellen, ohne dass das Buch dadurch anspruchslos wirken würde oder auf einem niedrigen Sprachniveau angesiedelt wäre.
Gerade durch die Zeitlosigkeit der enthaltenen Botschaften und der immer noch aktuellen Flüchtlingsthematik hat es mir selbst als erwachsener Leser ausnahmslos gut gefallen und mich gegen Ende fast zu Tränen gerührt. Die Autorin stellt gut da, wie schnell auch gut gemeinte Dinge gegenüber unseren Mitmenschen falsch verstanden werden können, wie wichtig Kommunikation ist und wie schnell Freundschaften kaputt gehen können, weil man sich nicht ausreichend mitteilt. Dies alles sind Messages, die sich nicht nur Kinder und Jugendliche vor Augen halten sollten. Obwohl es stellenweiser harter Tobak ist, mit dem Cas Lester ihre Leser konfrontiert, wirkt die Geschichte an keiner Stelle rührselig oder künstlich dramatisiert.
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