Redakteur: Anette Leister
Autor und Illustrator: Cally Stronk, Christian Friedrich
Illustrator: Pe Grigo
Verlag: Ravensburger
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 4 Jahren
Ausführung: Hardcover, 144 Seiten
Pe Grigo beschloss nach einer Ausbildung zur Druckvorlagenherstellerin 2005 ihr Design-Studium. Sie lebt mit ihren Kindern in einem alten gelben Haus mit Apfelbaumgarten. Für Hanser illustrierte sie das Kinderbuch Noel und der geheimnisvolle Wunschzettel (Text von Janina Kastevik, 2018) sowie Bei mir zu Hause wohnt ein Tiger (Text von Charlotte Inden, 2019).
Als Kind mit wenig Leseerfahrung habe ich Kurzgeschichten geliebt, und als Erwachsener finde ich sie angenehm vorzulesen, da sie von überschaubarer Länge sind und somit auch geeignet, wenn die Zeit knapp ist, oder Lust und Energie zum längeren Vorlesen fehlen.
Cally Stronk und ihr Mann Christian Friedrich haben in in diesem 1-2-3 Minutengeschichten-Band Erzählungen gesammelt, die thematisch in die Winter- und Weihnachtszeit passen. Gerade für diese Zeit ist eine solche Sammlung ideal, denn Familienzeit in der Advents- und Weihnachtszeit ist wichtig, aber neben Geschichten erzählen oder vorlesen stehen ja auch solche Sachen wie Plätzchen backen oder der Besuch von Weihnachtsmärkten auf dem Plan, so dass die Vorlesezeit an manchen Tagen möglicherweise begrenzt ist und mit diesem großzügigen Angebot von Kurzgeschichten optimal genutzt werden kann.
Die enthaltenen Geschichten sind unterteilt in „Weihnachtsüberraschung“, „Weihnachtswunder“ und „Weihnachtsfreude“, inhaltlich sind es lustige, besinnliche, skurrile, leicht klassische oder sehr moderne, so dass für jeden Geschmack etwas zu finden ist.
Anhand der blau, rot oder grün gedruckten Überschrift erkennt man auf einen Blick, ob es sich bei der Geschichte um eine 1, 2 oder 3 Minuten Geschichte handelt.
Im Buch sind zahlreiche farbige Illustrationen von Pe Grigo enthalten, auf denen es viel zu entdecken gibt und die kindgerecht den Inhalt der einzelnen Geschichten aufgreifen.
Da der Inhalt nicht dafür gedacht ist am Stück konsumiert zu werden, sind die Geschichten der ideale Begleiter durch die Adventszeit, da es in meinen Augen am schönsten ist, wenn man pro Tag nicht mehr als zwei oder drei davon liest und anschließend vielleicht noch darüber redet oder sie selbst weiterspinnt, da einige kurze Episoden durchaus das Potential für längere Geschichten haben.
Auch wenn es mehrere Geschichten waren, die ich am „schönsten“ fand, so ist es letztendlich ein Gedicht, welches ich hier kurz näher vorstellen möchte und von dessen Art ich gerne weitere Verse und Reime in diesem Buch vorgefunden hätte, da der Inhalt dadurch noch abwechslungsreicher gewesen wäre.
Im Gedicht „Der Teig“ geht es ums Plätzchen backen. Wer kennt das nicht, dass allein der Plätzchenteig bereits so lecker ist, dass es schwer fällt sich zu beherrschen und nicht heimlich davon zu naschen?
[…]
Zufrieden stapft der Opa raus,
doch auch die Kinder sind im Haus.
Nils und Emma kommen rein,
wie kann so wenig Teig nur sein?
Der Rest wird wohl im Ofen backen.
„Los, lass uns schnell den Teig aufessen,
den hat Mama wohl vergessen.“Ein bisschen hier, ein bisschen da,
der Teig, der schmeckt so wunderbar!
Der Teig, der schmeckt, der Teig, der schmeckt
und plötzlich ist er völlig weg.