Rezension

[REZENSION] Das Echo der Wahrheit

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das Echo der Wahrheit (OT: Bad Blood)
Autor: Eugene Chirovici
Übersetzer: Silvia Morawetz / Werner Schmitz
Verlag: Goldmann
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten
Autor:
Eugene Chirovici stammt aus einer rumänisch-ungarisch-deutschen Familie aus Transsilvanien und wohnt heute mit seiner Frau in Brüssel. In Rumänien hat er sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht. Sein erster Roman in englischer Sprache, »Das Buch der Spiegel«, hat für eine internationale Sensation gesorgt und wurde in 38 Länder verkauft.

 

DAS ECHO DER WAHRHEIT

 

Dr. James Cobb, seines Zeichens ein renommierter New Yorker Psychiater, der unter anderem für sein Wirken im Bereich der Hypnose bekannt ist, erhält einen ungewöhnlichen Auftrag. Der nicht minder berühmte Multimillionär Joshua Fleischer bittet Cobb um Hilfe, um vor seinem Ableben, welches vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lässt, mit den Dämonen der Vergangenheit abzuschließen. Fleischer hat nur noch rudimentäre Erinnerungen an eine ganz bestimmte Zeit in Paris und glaubt möglicherweise in einen Mordfall verstrickt zu sein. Cobb soll mittels seiner erfolgreich angepriesenen Methoden Licht ins Dunkel bringen, ahnt dabei jedoch nicht, welche Türen er damit öffnet…

Der Leser staunt nicht minder schlecht, als Dr. Cobb diese doch recht ominöse Bitte Fleischers erhält. Fragt man sich doch wie solch einschneidende Erlebnisse aus dem Gedächtnis gelöscht werden können. Sicherlich, es gibt diverse Formen des Schocks und daraus resultierende Amnesien, nichtsdestotrotz bleibt man auf der Hut, mögliche wäre es immerhin, dass der Auftraggeber einen ganz bestimmten Plan verfolgt und über Fähigkeiten verfügt, die nicht nur den Psychiater hinters Licht führen können. Es lohnt sich daher unbedingt hinter die Fassade blicken zu wollen und nicht alles für bare Münze zu nehmen was einem vorgesetzt wird.

Verfolgt man das weitere Geschehen getreu diesem Motto zeigt sich schnell, dass man gut daran tut der ganzen Sache mit einer gewissen Skepsis gegenüberzustehen. Auch wenn es bisher nur ein unbestimmtes und intuitives Gefühl ist, so ahnt der Leser, dass das Gesamtkonstrukt weitaus komplexer und undurchdringlicher ist als zunächst angenommen und dargestellt. Es benötigt weitere Sichtweisen, um überhaupt eine Ahnung davon zu bekommen was in der besagten Nacht vor sich gegangen ist, dafür muss jedoch weitschweifender ausgeholt werden. Der Autor bedient sich diverser Techniken was Perspektiven und Stil angeht und vermittelt so einen Eindruck dessen womit er bewusst zu jonglieren weiß, um Protagonisten wie Leser beinahe in den Wahnsinn zu treiben.

Ein kühler Kopf allerdings ist ungemein wichtig, um nicht plötzlich in eine Sackgasse zu geraten, aus der es kein Entkommen gibt – auch das gilt für beteiligte wie unbeteiligte Personen. Wer also bereit ist sich auf ein wahrhaftiges Experiment einzulassen und auch seinen ureigene Dämonen die Stirn zu bieten vermag, der wird belohnt mit einer Geschichte, die so ruhig erzählt, aber doch mehr als aufwühlend ist.

 
 
MUSS ICH HABEN!

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