Rezension

[REZENSION] Korsische Gezeiten

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Korsische Gezeiten
Autor: Vitu Falconi
Verlag: Knaur
Reihe: Eric Marchand 2
Ausführung: Broschur, 304 Seiten
Autor:
Vitu Falconi ist das Pseudonym eines deutschen Autors. Mit seinen Thrillern und Jugendbuchzyklen, die sich über eine halbe Million Mal verkauften und in dreizehn Sprachen übersetzt wurden, ist er eine feste Größe in der deutschen Unterhaltungsliteratur. Seit vielen Jahren bereist er Korsika, erklimmt Berge, fährt Fahrrad oder taucht im Meer. Er liebt die Menschen mit ihren Bräuchen und Geheimnissen ebenso wie die üppige Tier- und Pflanzenwelt und kehrt jedes Jahr dorthin zurück, um für seine Romane zu recherchieren. Vitu Falconi lebt mit seiner Familie in Süddeutschland.

 

KORSISCHE GEZEITEN

 

In den Tiefen des Mittelmeers stoßen Taucher auf den sagenumwobenen „Schatz von Lava“, doch ein Erdbeben macht den Tauchgang zu einem Trip auf Leben und Tod. Auch das Wrack wird nicht verschont, nur durch schmale Felsspalten wäre der Zugang möglich. Als wäre dies nicht schlimm genug, entbrennt ein erbitterter Kampf um den vermeintlichen Schatz. Laurine, Apnoe-Taucherin und gute Freundin von Schriftsteller Eric Marchand, ist bereit das Risiko auf sich zu nehmen und in die Tiefen hinabzusteigen. Wie beschwerlich diverse Querelen, unter Wasser wie an Land, den Weg machen würden, hätte allerdings niemand vermutet..

Es ranken sich Legenden um den „Schatz von Lava“, von dem mit der Zeit niemand mehr so recht sagen konnte, ob er wirklich existiert, schließlich wurde nie ein Wrack gefunden – bis jetzt. Dass da nicht nur die Regierung aufhorcht ist dem Leser sofort klar, nicht nur, wenn man Korsika bereits im ersten Band mit Eric Marchand bereist hat. Um sämtliche Familien- und sonstige Beziehungskonstellationen nachvollziehen zu können sind Vorkenntnisse jedoch nicht verkehrt. Zwar wird man immer wieder durch Nebensätze auf wichtige Verbindungen hingewiesen, bekommt aber ansonsten die Komplexität nicht zu fassen. Das gestaltet sich sogar mit Vorwissen schwierig, denn es zeichnen sich immer mehr Zusammenhänge ab, mit denen man zuvor nicht gerechnet hätte. Vor allem aber ist man sicher, dass das Konstrukt lange nicht zu Ende gesponnen ist, man darf gespannt sein welche Überraschungen der Autor noch aushecken wird.

Überrascht wird auch Eric Marchand, mal mehr mal weniger positiv. Über sein Verhalten dahingehend lässt sich sicherlich streiten, andererseits mag man schließlich nie alle Charakterzüge einer Person. Die Figuren, egal ob bereits bekannt oder neu hinzugekommen, entwickeln und entfalten sich im gesamten Verlauf des Geschehens, vor allem aber besitzen sie in den meisten Fällen Wiedererkennungswert auf Grund diverser Ecken und Kanten, authentisch eben.

Die Spannungskurve schlägt über die gesamte Distanz mehrfach aus, mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Hin und wieder wird Tempo zurückgenommen, so dass man schon fast das Gefühl hat die Handlung würde stagnieren. Dann zieht es plötzlich an und man muss sich gut festhalten, um den Kontakt nicht zu verlieren. So gibt es Höhen und Tiefen wobei erstere eindeutig dominieren und zum Schluss primär in den Köpfen verankert bleiben. Natürlich ist man auch inhaltlich ganz nah dran, hat aber manchmal das Gefühl von Personengruppen ausgeschlossen zu werden, da diese ihre Geheimnisse noch ein wenig hüten wollen. Solange es nicht relevant für das Geschehen ist lässt man ihnen diesen Freiraum natürlich, obwohl die Neugierde immer wieder anklopft. Man klammert sich dann einfach an die Hoffnung, dass im nächsten Band möglicherweise das ein oder andere ans Licht kommt..

 

Reihen-Info:
Band 1: Das korsische Begräbnis

 
 
MUSS ICH HABEN!

ANDERE AUSGABE?
ebook:
Hörbuch:
 

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