Rezension

[REZENSION] ATME!

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: ATME!
Autorin: Judith Merchant
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Reihe: -/-
Ausführung: Broschur, 384 Seiten
Autorin:
Judith Merchant studierte Literaturwissenschaft und unterrichtet heute Creative Writing an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Für ihre Kurzgeschichten wurde sie zweimal mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung ihrer Rheinkrimi-Serie (darunter »Nibelungenmord« und »Loreley singt nicht mehr«) zog Judith Merchant von der Idylle in die Großstadt. »ATME!« ist ihr erster Thriller bei Kiepenheuer & Witsch.

 

ATME!

 

Nile scheint endlich ihr Glück gefunden zu haben. Auch wenn Ben noch verheiratet ist, glaubt das Paar an eine gemeinsame Zukunft. Als Ben jedoch plötzlich mitten am Tag, während eines Einkaufsbummels, spurlos verschwindet, droht Niles Welt auseinanderzubrechen. Schlussendlich muss sie einsehen, dass sie alleine nichts ausrichten kann und setzt sich mit Bens Exfrau sowie Freunden und Familie in Verbindung. Irgendjemand muss Nile doch helfen können…

„Atme!“ ist ein rasanter Thriller, bei dem man am besten keine Details verrät, denn diese würden schon im Vorfeld die Richtung weisen. Eine Ahnung erhält man sowieso ziemlich schnell, sofern man aufmerksam bei der Sache bleibt und sich nicht ob des Tempos dazu verleiten lässt auch mal Kleinigkeiten zu überlesen. Viele Gedankengänge seitens der Hauptperson zeichnen ein komplexes Bild, das jeder Leser für sich selbst auswerten muss. So wird vermutlich auch jeder etwas anderes zwischen den Zeilen entdecken.

Fakt jedoch ist, dass Judith Merchant weißt wie und womit sie Leser wie Protagonisten ködern kann. Mitreißend und zeitweise tatsächlich unerwartet erschließt sich ein umfangreiches Konstrukt, das einerseits in die Irre führen, andererseits aber auch verstanden werden will. Man sollte in jedem Fall versuchen sich auf dieses Experiment einzulassen und ihm unvoreingenommen entgegenzutreten, denn es gibt viele Facetten zu entdecken, die die gesamte Bandbreite an Emotionen wecken werden.

Auch wenn die eigene Theorie sich immer weiter verfestigt und mitunter konkret untermauert werden kann, lässt den Leser die Lektüre so schnell nicht los. Immer wieder dreht und wendet man einzelne Ereignisse, um zu ergründen was sich gerade abgespielt hat. Häufig sind mehrere Interpretationen möglich, die wiederum natürlich entsprechend unterschiedliche Schlüsse zulassen. Der Denksport darf wahrlich nicht unterschätzt werden und gefordert wird man – definitiv.

 
 

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