Rezension

[REZENSION] Das Rachespiel (Hörbuch)

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Das Rachespiel
Autor: Arno Strobel
Sprecher: Sascha Rotermund
Verlag: Argon
Reihe: -/-
Ausführung: Autorisierte Lesefassung, ca. 443 Minuten, 6 CDs
Autor:
Arno Strobel studierte Informationstechnologie und arbeitete bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mittlerweile konzentriert er sich ganz auf das Schreiben und gehört zu den gefragtesten deutschen Thrillerautoren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.
 
Sprecher:
Sascha Rotermund ist neben seiner Arbeit am Theater und im Film ein vielbeschäftigter Synchron- und Hörbuchsprecher. Er überzeugt durch seine Interpretation der Figuren, seine mitreißenden Dialoge und seine warme, dennoch spannungsgeladene Stimme.

 

DAS RACHESPIEL

 

Nach einem verhängnisvollen Ereignis in ihrer Jugend hatte die Clique rund um Frank sich schnell entzweit. Doch jetzt, viele Jahre später, bekommt jeder von ihnen einen USB-Stick zugestellt, der entweder einen makaberen Scherz oder ernsthafte Konsequenzen darstellt. Nicht nur ihr aller Leben wird bedroht, auch um das ihrer Liebsten ist zu fürchten. Als die vier ehemaligen Freunde nun erneut aufeinandertreffen, kommt es ziemlich schnell zu Spannungen, obwohl sie besser zusammenarbeiten sollten…

Arno Strobel ist bekannt für seine verworrenen Gedankengänge, die auf den ersten Blick scheinbar ganz und gar nicht zusammenpassen, im weiteren Verlauf dann aber doch Sinn ergeben. So ist auch „Das Rachespiel“ aufgebaut, das geschickt heutige wie vergangene Ereignisse miteinander verknüpft. Dadurch entsteht schnell ein regelrechter Sog, denn der Hörer möchte unbedingt verstehen was damals geschehen ist, um dies möglicherweise mit den aktuellen Vorkommnissen übereinbringen zu können.

Doch vor allem für die Protagonisten ist es ein langer, harter und steiniger Weg, ohne die Gewissheit am Ende mit dem Leben davonzukommen. Denn ihr Gegner ist unerbittlich, unsichtbar und launisch, da können die Spielregeln sich auch mal plötzlich ändern. Entsprechend verbreitet sich sehr schnell Unsicherheit innerhalb der Gruppe, aber auch Misstrauen gegenüber den ehemaligen Freunden. Spätestens als ein Hinweis lautet, dass eine Person falsch spielt, gibt es kein Halten mehr, der Kampf ums eigene Überleben wird noch wichtiger.

Der Hörer versucht ganz besonders zwischen den Zeilen zu lauschen, doch lässt der Autor sich absolut nicht in die Karten schauen. So ist es vielmehr ein Bauchgefühl, eine Ahnung, der man folgt und versucht mit konkreten Aktionen zu untermauern. Nichtsdestotrotz bleibt es lange Zeit bei theoretischer Auslegung, eine Bestätigung wird zusehends vermieden. Auch Sprecher Sascha Rotermund hält sich bedeckt und interpretiert das Geschehen als hätte er selbst keinerlei Hinweise auf den Täter und den Ausgang. Das führt dazu, dass der Hörer noch ein bisschen mehr eingebunden und von der Ehrlichkeit der Charaktere überzeugt werden soll. Allerdings ist ein gesundes Maß an Skepsis definitiv nicht verkehrt, dann gelingt auch keine hundertprozentige Täuschung.

„Das Rachespiel“ bietet spannende und kurzweilige Unterhaltung auf einem konstanten Level, das zugleich Neugierde wie Unruhe schürt. Über die Notwendigkeit einiger weniger Passagen, die etwas langatmig daherkommen, lässt sich streiten, im Großen und Ganzen aber blickt man in den Abgrund menschlichen Verhaltens, wodurch schlagartig diverse Instinkte angesprochen und aktiviert werden.

 
 

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