Rezension

[REZENSION] Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache (OT: The Legend of Greg)
Autor: Chris Rylander
Übersetzer: Gabriele Haefs
Verlag: Carlsen
Reihe: Die Legende von Greg 1
empfohlenes Lesealter: ab 12 Jahren
Ausführung: Hardcover, 400 Seiten
Autor:
Chris Rylander ist erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautor und lebt in Chicago. Wenn er nicht schreibt, isst er sehr viel Himbeermarmelade oder versucht, sich mit den Eichhörnchen in seinem Block anzufreunden.

 

DER KRASS KATASTROPHALE ANFANG DER GANZEN SACHE

 

Dass er anders ist als die anderen, merkt Greg nicht nur daran, dass er kaum Anschluss unter Gleichaltrigen findet. Aber dass er ein Zwerg sein soll, verwirrt ihn dann doch ungemein. Hatte er doch von den unterschiedlichsten Völkern bisher keine Ahnung. Jetzt aber muss alles ganz schnell gehen, denn sein Vater wurde entführt, es zählt jede Sekunde. Warum muss dann auch noch sein bester Freund unbedingt ein Elf sein und die ganze Angelegenheit noch verkomplizieren?

„Was ist mit meinem Familiennamen?“, fragte ich. Ich hätte gern gewusst, wie um alles in der Welt ich an den uncoolsten Zwergennamen geraten war, den ich mir überhaupt nur vorstellen konnte. „Äh … Donnergedärm, oder?“ (S. 119)

Zwergen, Elfen, Trolle und andere fantastische Geschöpfe kennt man inzwischen aus diversen Büchern und Filmen. Daher ist man leicht versucht direkte Vergleiche anzustellen, sollte aber unbedingt davon absehen gleich von einem „Abklatsch“ zu sprechen. Am besten sollte man jedes Werk für sich betrachten, was zugegebenermaßen nicht immer leicht ist. So auch hier, schon allein, weil innerhalb der Lektüre auf anderweitige Fantasy-Titel Bezug genommen wird. Nichtsdestotrotz werden individuelle Besonderheiten in den Vordergrund gestellt, wodurch gleichzeitig die Abgrenzung stattfindet.

Dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt wird sehr schnell deutlich, denn das Tempo wird lange Zeit zurückgenommen, als würde man mit angezogener Handbremse fahren. Außerdem dauert es eine geraume Zeit, bis der Autor endlich an der Stelle angekommen ist, die fast schon als Scheidepunkt betrachtet werden kann. Viele Wiederholungen wie auch langatmige Erklärungen verzögern den Fortgang des Geschehens zusätzlich, weshalb die Handlung häufig stagniert und auch das Spannungslevel nicht ausgebaut werden kann.

Erst im letzten Drittel scheint sich endlich etwas zu bewegen. Der grundsätzliche Stil wird zwar weiterverfolgt, dennoch erhält man doch eine Ahnung davon wo die Reise hingehen soll. „Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache“ ist genau das, ein Anfang, und wirkt fast wie eine reine Vorgeschichte. Entsprechend gespannt ist man natürlich gerade drum auf den nächsten Band.

 
 
MUSS ICH HABEN!

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