Redakteur: Natalie Burger
Autorin: Elke Pistor
Verlag: Emons
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 250 Seiten
Seit 2009 ist sie als Autorin, Publizistin und Medien-Dozentin tätig. 2014 wurde sie für ihre Arbeit mit dem Töwerland-Stipendium ausgezeichnet und 2015 für den Friedrich-Glauser-Preis in der Kategorie »Kurzkrimi« nominiert. Seit 2018 leitet sie das jährliche Autorentreffen skriva.de. Elke Pistor lebt mit ihrer Familie in Köln.
LASST UND TOT UND MUNTER SEIN
Lasst uns tot und munter sein ist das zehnte Buch der Autorin Elke Pistor und der zweite Weihnachtskrimi. Da ich bisher alle Bücher von Elke Pistor gelesen habe und auch alle mochte, durfte auch dieser nicht fehlen. Kam er doch, auf der Messe, recht überraschend zu mir.
Gleich zu Beginn kann man feststellen, dass dies keine Fortsetzung ist, sondern ein eigenständiger Roman. Also selbst wenn ihr alle ihre Bücher nicht kennt, könnt ihr zu diesem hier sofort greifen.
Diesmal geht es um Korbian Löffelholz. Ein echt ungewöhnlicher Name, über den ich mehrfach stolperte. Er ist Immobilienmakler und landet in einem kleinen Ort, in dem er ein Gutachten für eine Dorfvilla erstellen soll. Nach heftigen Schneefällen steckt er dort fest. Als Verdächtiger in einem Mordfall, doch er selbst kann sich an nichts erinnern.
Ein spannender Plot und ein winterliches Setting machen hier schon direkt Lust auf den Krimi. Weihnachtlich wird er eigentlich nur durch die Handlungen, die in besagter Dorfvilla stattfinden, und durch den Zeitpunkt, zu dem er spielt. Weihnachtsfeeling kam nur sehr wenig auf, aber vielleicht fehlte da einfach der Schnee vor der Haustür.
Die Figuren sind alle recht geheimnisvoll.
Korbian scheint ein Eigenbrötler zu sein. Für ihn ist Erfolg das Wichtigste und eigentlich ist es unter seinen Fähigkeiten diese Dorfvilla begutachten zu müssen. Er sieht sich bei größeren Projekten und ist deswegen auch ziemlich grummelig. Doch er lernt viele nette Menschen kennen, die ihn so nehmen wie er ist und diese harte Schale nach und nach knacken. Das ist vorauszusehen. Jedenfalls war mir klar, dass er am Ende nicht mehr derselbe sein wird. Doch es geschieht nicht plötzlich, sondern schleichend, was es glaubwürdig macht.
Neben Korbian gibt es noch Elisabeth, die ihm ein Dach über den Kopf gibt, als er nirgends mehr hin kann in diesem Dorf. Außerdem hört sie ihm zu und gibt ihm Ratschläge. Sie ist sehr fürsorglich zu diesem, für sie, doch Fremden.
Rike ist die Leiterin eines Jugendtreffs, der die Villa nutzt, auch sie verzeiht mehr als manch ein anderer.
Die Spannung in diesem Buch gleicht einer Berg- und Talbahn-Fahrt. Zu Beginn war ich neugierig was wohl passiert und wie es los geht. In der Mitte fand ich das ein oder andere etwas zu langatmig, auch weil es nur bedingt etwas zur Falllösung zu tun hatte, dafür aber mit Korbians Wesen, am Ende war ich dann wieder gefesselt und wollte das Buch auch schnell beenden, um zu lesen, wie sich alles fügt.
Der Täter am Ende hat mich überrascht und auch das Wieso und Warum war mir vorher nicht so klar. Somit hat die Autorin hier alles richtig gemacht und einen tolle Krimi für die Weihnachtszeit geschrieben, den man aber auch im Sommer lesen könnte, wenn man gedanklich etwas Abkühlung braucht.
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