Rezension

[REZENSION] Mit dem Ballon in die Freiheit

Redakteur: Anette Wolf

Titel: Mit dem Ballon in die Freiheit (OT: Flight for Freedom)
Autorin: Kristen Fulton
Illustrator: Torben Kuhlmann
Übersetzer*in: Jakob Hein (Geschichte), Lisa Heilig (Sachteil)

Verlag: Ravensburger
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 6 Jahren

Ausführung: Hardcover, 56 Seiten
Autorin:
Kristen Fulton ist Kinderbuchautorin. Sie ist immer mit einem Notizbuch in der Hand zu finden, wenn sie sich durch historische Stätten und Museen wagt. Die meiste Zeit lebt sie in Florida, aber sie reist auch mit dem Wohnmobil durch das Land.

Illustrator:
Torben Kuhlmann, Jahrgang 1982, studierte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg Illustration und Kommunikationsdesign. Heute arbeitet der gebürtige Niedersachse und Wahl-Hamburger als freiberuflicher Bilderbuchautor und Illustrator, ist aber auch für Werbeagenturen und Zeitschriftenverlage tätig. Seine eigenen Bilderbücher sind mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Troisdorfer Bilderbuchpreis der Kinderjury und er war nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis.

 

MIT DEM BALLON IN DIE FREIHEIT

 

Diese Geschichte ist nach nun mittlerweile über 40 Jahren immer noch bewegend.

„Mit dem Ballon in die Freiheit“ erzählt die Geschichte der Familien Wetzel und Strelzyk, die 1979 mit einem selbst konstruierten und gefertigten Heißluftballon aus der DDR in den Westen und in die Freiheit geflohen sind.
Da die Geschichte hier sehr komprimiert wurde, damit sie für die entsprechende Altersgruppe mit relativ wenig Text nacherzählt werden konnte, konzentriert sich die Nacherzählung auf die Familie Wetzel und den gelungenen dritten Versuch mit dem Ballon der DDR zu entfliehen. Dass hinter der erfolgreichen Flucht zwei vorherige misslungene Fluchtversuche stehen und neben Familie Wetzel auch Familie Strelzyk in die Planung involviert war und die beiden Familien gemeinsam in den Westen geflohen sind, erfährt man im Sachteil, der sich der bebilderten Geschichte in diesem Buch anschließt.
Dieses Bilderbuch ist nicht das erste Werk, welches sich mit der spektakulären Flucht per Ballon auseinandersetzt. Mittlerweile gibt es zwei Verfilmungen. Zum einen wurde der Stoff bereits 1981 in der USA verfilmt unter dem Titel „Mit dem Wind nach Westen“, eine zweite Verfilmung folgte 2018 unter dem Titel „Ballon“ unter deutscher Regie. Auch Bücher, in denen die beteiligten Familien ihre Erinnerungen verarbeiteten, sind oder waren erhältlich und der Ballon, beziehungsweise Teile davon, sind noch heute im Checkpoint Charlie Museum in Berlin zu sehen.

Der Text ist kindgerecht aufgearbeitet und wird durch einen Sachteil am Ende ergänzt, in dem verschiedene Aspekte zur Sprache kommen, die in dieser Fassung keinen Platz gefunden haben.
Beinahe ohne den Text funktionieren die kongenialen Illustrationen Torben Kuhlmanns, die die späten siebziger Jahre und den Alltag in der DDR gekonnt einfangen. Die Farben im Buch sind meistens gedeckt, die Bilder recht dunkel, was aber zum einen gut zum Grundton der Geschichte passt und zum anderen die Realität widerspiegelt, da der Ballon im Geheimen entstehen musste, damit die Fluchtpläne nicht aufflogen und die Flucht an sich ereignete sich ebenfalls nachts.

„Mit dem Ballon in die Freiheit“ hält ein Stück Zeitgeschichte fest, welche sich vor mittlerweile über 40 Jahren ereignete, und macht sie anschaulich für eine Generation, die diese Zeit selbst nicht miterlebt hat.
Dank des angegliederten Sachteils kann man sich bei Interesse weiter in die Materie einlesen und erhält einige interessante Hintergrundinformationen, die vielleicht selbst der vorlesenden Generation nicht geläufig waren vor dieser Lektüre.

 
 

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2 thoughts on “[REZENSION] Mit dem Ballon in die Freiheit

  1. Hallo und guten Tag,

    hm, ob das heute noch jemanden interessiert?
    Besonders wenn es schon solange her ist bzw. die meisten ohnehin nicht schon in dieser Zeit gelebt haben …
    ..DDR usw.

    Halte ich persönlich für etwas schwierig…..LG..Karin..

    1. Mir persönlich ist das schon wichtig, dass meine Tochter mit solchen Themen in Kontakt kommt. Ich denke, Geschichte, die nicht ganz so weit in der Vergangenheit liegt ist doch auf jeden Fall interessanter, als Sachen, die schon hunderte von Jahren her sind, oder?
      Gruß Anette

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