Rezension

[REZENSION] Totenblass

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Totenblass
Autor: Frederic Hecker
Verlag: Blanvalet
Reihe: Fuchs & Schuhmann 1
Ausführung: Taschenbuch, 608 Seiten
Autor:
Frederic Hecker wurde 1980 in Offenbach am Main geboren. Er studierte Medizin in Frankfurt und hat nach seiner Promotion im Institut für Rechtsmedizin zwei chirurgische Facharztbezeichnungen erlangt. Heute lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Hunden in Hannover, wo er als Plastischer Chirurg tätig ist. Seine Freizeit widmet er dem Schreiben. Sein Debüt »Totenblass« ist ein Thriller mit medizinischem Hintergrund rund um das Ermittlerpaar Lara Schuhmann und Joachim Fuchs.

 

TOTENBLASS

 

Joachim Fuchs und seine neue Kollegin Lara Schuhmann werden mit einem besonders undurchsichtigen und makabren Fall konfrontiert, der ihnen einiges abverlangt. Die Opfer ähneln sich nicht nur äußerlich, sondern sind zudem noch im selben Bereich tätig, teilweise sogar miteinander bekannt. Für die Ermittler steht schnell fest, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben, der – wie tiefgründige Recherchen belegen – bereits zuvor in anderen Gegenden zugeschlagen hat. Nun heißt es schnell handeln und noch schneller Ergebnisse erzielen, denn ansonsten geht ihnen der mitunter sehr gewiefte Täter durch die Lappen.

Die im Main treibende Frauenleiche gibt zunächst zahlreiche Rätsel auf, so dass weder Ermittler noch Leser konkret wissen mit welcher Art Verbrechen sie es hier zu tun bekommen. Doch schon bald gibt es erste Hinweise, die zumindest in eine vage Richtung deuten, aus der allerdings ebenso bald Gegenwind aufbrandet. Mit durchaus unkonventionellen Methoden gelingt es vor allem Kriminalhauptkommissar Fuchs dennoch die Handlung weitestgehend in Gang zu halten. Auch sorgt er regelmäßig für neuen Input, der dem Leser dienlich ist, um die eigenen Theorien zu festigen oder auch zu verwerfen, je nachdem welchen Weg diese eingeschlagen hatten.

Zahlreiche Wendungen und neuerliche Ansätze wirken dem eben noch genannten Fluss jedoch entgegen. Das Geschehen gestaltet sich passagenweise recht langatmig und gewollt konstruiert, als hätte es eine Überbrückung notwendig, die von außen allerdings nicht sichtbar ist. Dadurch gerät die Erzählung zeitweise ins Stocken, was den Leser zwar irritiert, aber nicht wie vermutlich gewünscht verwirrt. Ein paar weniger ausladende Erläuterungen hätten die Geschichte als solche straffen und auch die Spannungskurve gleichbleibend hoch halten können.

Im Gesamten betrachtet fällt dieses Thriller-Debüt schlussendlich positiv auf, auch wenn der Autor ein wenig zu viel seines Wissens hat einfließen lassen wollen. Wenn es ihm gelingt dies im nächsten Band besser zu dosieren, wird den Leser mit Sicherheit ein besonderer Thriller-Genuss erwarten, das Potential ist absolut vorhanden, nur noch nicht zur Gänze ausgeschöpft.

 
 
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