Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Nadine Matheson
Übersetzer: Rainer Schumacher
Verlag: Lübbe
Reihe: Band 1
Ausführung: Taschenbuch, 480 Seiten
Autor: Nadine Matheson
Übersetzer: Rainer Schumacher
Sprecher: Sandra Schwittau
Verlag: Lübbe audio
Reihe: Band 1
Ausführung: Ungekürzte Lesung, ca. 853 Minuten, 2 mp3-CDs
JIGSAW MAN – IM ZEICHEN DES KILLERS
An den unterschiedlichsten Orten werden Leichenteile entdeckt, die die Handschrift eines Killers tragen, der vor einigen Jahren sein Unwesen getrieben hat. Das Problem: Er sitzt noch immer in Haft. Handelt es sich um einen Nachahmungstäter, der auf eigene Faust agiert? Doch woher hat er dann Hintergrundwissen, welches damals nie an die Öffentlichkeit gelangt ist? Die Ermittler geraten zunehmend unter Druck, denn die Zeitspannen zwischen den Morden verkürzen sich zusehends.
Bis heute bestreitet der von der Presse sogenannte „Jigsaw-Killer“ etwas mit der damaligen Mordserie zu tun gehabt zu haben. Sogar der Leser zweifelt kurz, wären da nicht eindeutige Hinweise auf einen manipulativen Charakter sowie konkrete Beweise, die schlichtweg nicht wegzuargumentieren sind. Nichtsdestotrotz spielt er sein Spiel gekonnt, nicht nur dem Leser, sondern auch den anderen Protagonisten gegenüber. Entsprechend früh wird daher deutlich, dass man vor dieser Person unbedingt auf der Hut sein muss, ob hinter Gittern oder nicht.
Ansonsten bleiben die Figuren allerdings leider ziemlich blass, obwohl sehr viele private Details zur Sprache kommen. Manches Mal gehen die Beschreibungen jedoch so sehr in die Tiefe, dass sie den eigentlichen Fall überlagern, wodurch die Handlung häufig stagniert und die Spannungskurve sich nicht durchsetzen kann. Zwar gibt es immer wieder Aspekte, die einen zum Weiterlesen animieren und durchaus Neugierde schüren, von Kontinuität kann aber leider keine Rede sein. Dafür nimmt das Geschehen zu wenig Fahrt auf, einzig einige Passagen im letzten Drittel erschaffen einen gewissen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Auch die Hörfassung kann in diesem Fall leider nicht punkten. Da es sich um eine ungekürzte Lesung handelt, sind sämtliche Szenen enthalten, egal ob diese für den Fortgang des Geschehens notwendig sind oder nicht. Auf Grund der zeitweisen Monotonie der Erzählung, kann auch die Sprecherin keine Wunder vollbringen, obwohl sie absolut versucht das Beste aus sich und der Geschichte herauszuholen. Die Atmosphäre will jedoch nicht auf den Hörer überspringen, und auch hier fehlt zwangsläufig fast jegliche Spannung.
Die Grundidee birgt definitiv einiges an Potential, welches leider nicht ausgeschöpft wurde. Da es sich um den Auftakt zu einer neuen Thriller-Reihe handelt, ist für den Folgeband unbedingt noch Luft nach oben. Dennoch stellt man sich unwillkürlich die Frage – nicht zuletzt ob einiger Aspekte des Abschlusses – welche inhaltlichen Möglichkeiten sich bieten und ob man dies überhaupt weiterverfolgen möchte.
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