Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Birge Tetzner
Sprecher: Erzähler: Andreas Fröhlich
Verlag: Ultramar
Reihe: Fred 8
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Ausführung: Hörspiel, ca. 132 Minuten, 2 CDs
FRED IM ALTEN ROM
In und um Rom rankt sich so mancher Mythos und manche Legende. Gleichzeitig zeugen zahlreiche Plätze und Bauten von historischen Ereignissen, die in ihrer Gänze zu erfassen Stoff für mehr als eine Reise bieten. Besonders eindrucksvoll sticht das Kolosseum hervor, zu dem auch Fred und sein Opa Alfred zielstrebig unterwegs sind.
Wer Fred bereits auf anderen Abenteuer begleitet hat weiß, dass er früher oder später in die Vergangenheit katapultiert wird. Der Auslöser ist jedes Mal ein anderer, ebenso der Zeitpunkt, weshalb sowohl Protagonisten als auch Hörer immer wieder überrascht sind. Zudem ist ein ordentliches Improvisationstalent notwendig, schließlich darf Fred nicht mehr auffallen als er es ohnehin tut, wenn er plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht.
Auch in Rom, genauer gesagt im Untergeschoss des Kolosseums, ist Anpassungsfähigkeit gefragt. Über ihm in der Arena dröhnt und brüllt es, Gladiatoren bereiten sich auf ihre Kämpfe vor. Glücklicherweise hat Fred Grundkenntnisse in medizinischer Wundversorgung und wird kurzerhand als Gehilfe des Medicus rekrutiert. Nicht nur während seiner Einsätze lernt er die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und ihre Geschichten kennen.
Vielleicht hat man bereits die ein oder andere Reportage gesehen, den ein oder anderen Artikel gelesen, doch so lebendig wie hier wird Geschichte selten erzählt. Selbst eintauchen können in ebenjene Zeit und Ereignisse hautnah mitverfolgen, das wäre die höchste zu erreichende Stufe. Mit den Hörspielen rund um Fred und seine Abenteuer ist man aber immerhin schon ganz nah am Ziel. Eh man sich versieht ist man völlig versunken in den Erzählungen über den Imperator und die ausgerichteten Festspiele.
Im beiliegenden Booklet gibt es wie gehabt weiterführende Informationen zur Geschichte Roms, die innerhalb des Hörspiels nur ansatzweise zur Sprache kommt. Somit kann man sich aber entweder im Vorfeld oder im Nachgang noch umfangreich informieren, was ja nicht zwanghaft ausschließlich aufs Booklet begrenzt ist. Womöglich ist man nach der mitreißenden Geschichte so neugierig auf die Stadt und ihre Vergangenheit, dass man nach anderweitigen Quellen forscht. Den Anstoß allerdings wird ganz sicher – wie schon häufig – das (inzwischen achte) Fred-Hörspiel geben.
Redakteur: Anette Wolf
In seinem mittlerweile achten Abenteuer verschlägt es Fred und seinen Großvater Alfred nach Rom, wo sie die Bauforscherin Flavia besuchen, die ihnen mit dem Kolosseum wohl eines der berühmtesten Bauwerke Roms zeigt.
Wer bereits anderen Abenteuern Freds gelauscht hat weiß, dass es nicht bei der Erzählung in der Gegenwart bleiben wird. Sehr bald wird Fred in die Vergangenheit katapultiert und erlebt dort das Kolosseum zu seinen Blütezeiten.
Es ist spannend, aber auch grausam zu hören, dass das, was für die oberen Schichten Roms „Brot und Spiele“ waren, ein Zeitvertreib und eine Belustigung, für andere auf einen bitteren Kampf auf Leben und Tod hinauslief.
Durch seine Kenntnisse in der Ersten Hilfe erlangt Fred eine Anstellung als Gehilfe des Medicus und erlebt die Ereignisse im Kolosseum hautnah, erfährt persönliche Schicksale und kann es nicht lassen, in das eine oder andere Schicksal aktiv einzugreifen, was ihm zum Ende der Geschichte hin beinahe zum Verhängnis wird…
Ich habe mit „Fred im alten Rom“ erst meinem dritten Abenteuer von Fred gelauscht und bin wiederholt begeistert, wie fesselnd man Geschichte einer jüngeren Generation nahebringen kann. Die Geschichte Roms an sich, wird zu Beginn durch den Erzähler angerissen und durch die Figur der Flavia, sowie im beiliegenden Booklet vertieft, bevor man Fred auf seinem ganz persönlichen Abenteuer begleitet.
Natürlich reicht Freds Abenteuer in Rom bei weitem nicht aus, um alles über Rom und die damalige Zeit auch nur annähernd zu erzählen, aber das Interesse ist geweckt, zumal auch heute noch viele Artefakte und Bauwerke aus der Römerzeit zu bewundern sind, tatsächlich werden bei Ausgrabungen und aktuellen Baustellen sogar immer wieder neue entdeckt. Da ich in der Nähe von Mainz lebe und dort arbeite, bekomme ich diese von den Bauträgern teilweise ungeliebten Überraschungen schnell durch die Tagespresse mit.
Faszinierend und beängstigend zugleich, wie eine Hochkultur gleichzeitig solch einem brutalen Vergnügen wie den Kämpfen in einer Arena frönen kann.
Leider hat sich dahingehend bis heute nichts geändert, in mancher Hinsicht lernt die Menschheit wohl nichts oder nur langsam dazu.
—–DIESER BEITRAG ENTHÄLT WERBUNG—–