Rezension

[REZENSION] L wie Liebe

Redakteurin: Anette Wolf

Titel: L wie Liebe
Autor: Martin Baltscheit
Illustratorin: Sandra Brandstätter
Verlag: Kindermann
Reihe: Big Love
empfohlenes Lesealter: ab 6 Jahren

Ausführung: Hardcover, 40 Seiten
Autor:
Martin Baltscheit, geboren 1965 in Düsseldorf, studierte Kommunikationsdesign an der Folkwangschule Essen. Er ist Autor, Illustrator, Sprecher und Regisseur. „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ ist sein bekanntestes Buch. Martin Baltscheit zählt zu den wichtigsten deutschen Kinderbuchautoren und wurde 2011 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.

Illustratorin:
Sandra Brandstätter, geboren 1980 in Salzburg, studierte MultiMediaArt an der FH Salzburg. Sie lebt und arbeitet in Berlin als Illustratorin, Comicautorin und Charakter Designerin für Trickfilme und -serien, u.a. für die Serie Trudes Tier (Sendung mit der Maus). L wie Liebe ist nach „Ben und Theo: Zwei sind einer zuviel“ bereits ihr zweites Kinderbuch-Projekt mit Martin Baltscheit.

 

L WIE LIEBE

 

„L wie Liebe“ wird auf dem Cover beworben als „Ein starkes Bilderbuch über Toleranz und Diversität“ und handelt von den vielfältigen Weisen, wie wir lieben, wen wir lieben oder was wir lieben.

Durch das Buch führt ein Mädchen, welches als Ich-Erzählerin fungiert.

Liebe ist mein Lösungswort. Und ich freue mich schon drauf, auch wenn ich nicht weiß, wann sie kommt.
Kommt aber bestimmt, denn fast jeder verliebt sich.
Ein Mädchen in einen Jungen, ein Mann in eine Frau in eine Frau in einen Mann in ein Kaninchen.
Im Augenblick bin ich noch in Zitroneneis verliebt und Zitroneneis ist nicht verhandelbar! Andererseits sagt Oma: „Du musst alles ausprobieren, Spätzchen, sonst weißt du doch nicht, was dir entgeht!“

Das Buch hat einen comicartigen Charakter auf Grund der Art der Illustrationen von Sandra Brandstätter und der Sprechblasen, durch welche diese meistens ergänzt werden.
Die Titel der einzelnen Episoden wie Filmliebe oder Kaninchenliebe sind zwar ohne den dazugehörigen Text zunächst rätselhaft, machen aber neugierig und sind witzig und ergeben nach dem Lesen von Martin Baltscheits Ausführungen Sinn.
Baltscheits Texte unterstreichen Brandstätters Illustrationen mal mehr mal weniger stark als Begleittext, einige Illustrationen könnten nahezu für sich alleine stehen und die Texte bieten in diesen Fällen eher weiterreichende Informationen oder Erklärungen beispielsweise zu Begriffen wie Eigenliebe und Narzissmus.
Ein oder zwei Texte fand ich nicht so eingängig zu lesen, vielleicht hätte der Comiccharakter noch intensiver verfolgt werden können, um Bildern und Texten eine stärkere Verbindung zueinander zu geben.
Das Buch bietet keine zusammenhängende Geschichte, sondern eher eine Aufzählung unterschiedlicher Arten von Liebe. Zum Beispiel Dreifachliebe, gleichgeschlechtliche Liebe, Liebe innerhalb der Familie, Liebe zu Tieren, aber auch zur Musik oder zur Literatur.
Die Figuren, welche wir in den einzelnen Passagen kennenlernen, sind immer irgendwie mit der Ich-Erzählerin verwandt oder bekannt, seinen es ihre Eltern, die Geschwister, die Oma oder ein Nachbar.

Die Toleranz spiegelt der Inhalt des Buches wider durch die unterschiedlichen Arten von Liebe, von denen erzählt wird.
Diversität ist unter anderem gegeben durch Figuren mit sichtbarer Behinderung und PoC, die nicht nur als Randfiguren auftreten.

Besonders schön ist es, dass sich am Ende des Buches als letzte Episode ein doppelseitiges Wimmelbild findet, mit allen Figuren, die wir vorher kennengelernt haben.
Wer die Illustrationen aufmerksam betrachtet, findet zudem ein verstecktes Easter Egg, welches auf die erste Zusammenarbeit von Martin Baltscheit und Sandra Brandstätter hinweist.

„L wie Liebe“ ist eine sehr witzige Symbiose aus klassischem Bilderbuch und Comic, welche mich sehr gut unterhalten und nur den Wunsch hervorgerufen hat, dass Bilder und Texte noch stärker miteinander verbunden sein könnten.
Das Buch ist ein Genuss für Jung und Alt. Ich habe online Altersempfehlungen ab 4 Jahren, aber auch ab 6 Jahren gefunden, und würde es persönlich auch eher ab 6 Jahren empfehlen.

Auf der Seite des Verlags kann man einen Blick in das Buch werfen, ob einem Illustrationsstil und der comicartige Aufbau zusagen.

 
 
MUSS ICH HABEN!

 

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