[REZENSION] Views (Hörbuch)

VIEWS

Eine verschwundene Jugendliche, ein Video, das viral geht, und enorm viel Hass und Wut.

Es sind Situationen, mit denen niemand konfrontiert werden möchte. Unter anderem werden in „Views“ menschliche Abgründe und psychologische Grausamkeiten thematisiert. Die teils recht drastischen Darstellungen dienen als glasklarer Spiegel der Gesellschaft, in den wohl niemand gerne schauen möchte. Aber die Augen verschließen sollte man keinesfalls.

In der, vom Autor selbst gelesenen, Hörfassung erscheinen die sensiblen Inhalte, bezüglich derer sich zu Recht eine Triggerwarnung auf dem Cover befindet, allerdings „harmloser“ als sie sind. Die monotone Sprechweise, die Kling zu eigen ist, führt zu einem Gefühl der Distanz, vor allem aber dazu, dass man sich darüber aufregt wie unempathisch seine Erzählung ist. Sicherlich könnte es sich auch um ein bewusst gewähltes Stilmittel handeln, im Vergleich zu anderen, ebenfalls von ihm selbst gelesenen Titeln, erscheint dies aber eher unwahrscheinlich.

Im Verlauf des Geschehens zeichnen sich immer mehr Hintergründe, Fakten, Alternativen und netzartige Verknüpfungen ab, die mal mehr mal weniger konstruiert erscheinen. Man mag sowohl von der Auflösung als auch dem gesamten Geschehen halten was man will – es wird definitiv die unterschiedlichsten Sichtweisen geben – eins ist Marc-Uwe Kling gelungen: Er sorgt für Gesprächsstoff.

Buch:

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