Rezension

[REZENSION] Kein Grund, gleich so rumzuschreien

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Kein Grund, gleich so rumzuschreien
Autoren: Martin Suter / Benjamin von Stuckrad-Barre
Verlag: Diogenes
Reihe: -/-
Ausführung: Hardcover, 320 Seiten
Autoren:
Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter ›Melody‹ und ›Der letzte Weynfeldt‹) und die ›Business-Class‹-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer ›Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit‹ am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.

Benjamin von Stuckrad-Barre, geboren 1975 in Bremen, hat ein großes Publikum u. a. mit ›Soloalbum‹, ›Panikherz‹ und ›Noch wach?‹ erobert.

 

KEIN GRUND, GLEICH SO RUMZUSCHREIEN

 

Sie sitzen zusammen, sie reden, über dies und jenes, über alles und nichts. Zwei Männer, zwei Freunde, zwei Autoren. Kann das funktionieren? Möchte man teilhaben an diesen Gesprächen, die teils sehr unstrukturiert, teils ironisch, aber immer authentisch wirken?

Es sind Alltagsthemen, über die philosophiert und auch diskutiert wird. Sofern es passt auch kritisch, aber nie mit erhobenem Zeigefinger. Meist bleibt es nicht beim zuvor durch die Kapitelüberschrift definierten Oberthema. Man schweift ab, führt aus, macht ein, zwei, drei weitere Schlenker, kommt am Ende aber doch tatsächlich wieder an den Ausgangspunkt zurück. Ob beziehungsweise welche Erkenntnisse sich aus den Dialogen ergeben oder ableiten lassen, das sei jedem selbst überlassen.

Den Leser wird mitunter nicht jede angesprochene Thematik in gleichem Maße interessieren. Was die Anschnitte jedoch ein, ist ein sehr persönlicher, durchaus ungeschminkter Blick hinter die Kulisse der Autoren. Liest man ihre Werke, erhält man vielleicht einen bestimmten Eindruck, in dieser vorliegenden Form der Unterhaltung zweier Menschen allerdings kommt man ihnen ungleich näher, und findet unter anderem Witz, Theatralik und Empathie.

„Kein Grund, gleich so rumzuschreien“ lässt sich wunderbar zwischendurch, Kapitel für Kapitel, lesen. Auch eine Unterbrechung von mehreren Tage ist auf Grund der Darstellungsform ohne weiteres möglich. Das Zusammenspiel der Herren Suter und von Stuckrad-Barre holt den Leser einfach ab.

 
 

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