Redakteur: Christiane Demuth
Autor: Dany R. Wood
Übersetzer: -/-
Verlag: Arturo
Reihe: Familie Backes 2
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten
Dany R. Wood, Jahrgang 1978, wuchs in einem klassischen saarländischen Arbeiterhaushalt (Vater Bergmann, Mutter Hausfrau) auf und hatte bereits im pubertären Alter von 14 Jahren die ersten Kontakte zur Verlagsbranche: beim Zeitschriftenaustragen!
Wood erlangte dabei einen umwerfenden Bekanntheitsgrad im 1.079 Seelen-Ort Marpingen-Berschweiler, wie die des Pfarrers, Ortsvorstehers und der Vorsitzenden des Landfrauenvereins.
20 Jahre später – und Studium der Medienwirtschaft in Köln und Sydney – lebt Dany R. Wood in München und hat sich ein paar Monate eine „kreative Auszeit“ vom Marketing-Job genommen. Das Buch „Limetten retten in Sydney“ entstand vor Ort am Bondi Beach bis zur Rückkehr im Februar 2013 auf einem verschneiten Franz-Josef Strauß Flughafen in München.
Dany R. Wood ist ein Pseudonym, da gewiefte PR-Berater meinten, dass man mit Wood`s „bürgerlichen Namen“ keine Bücher, sondern höchstens Zeitschriften-Abos an der Haustür verkaufen kann. Wobei dies eigentlich kein Problem wäre, dank jahrelanger Erfahrung im Teenager-Alter…
URLAUB! WIR SIND DANN MAL FORT
Inge und Jupp Backes fühlen sich in ihrem Saarland eigentlich recht heimisch. So ist es doch recht verwunderlich, dass sie Oma Käthes Angebot annehmen und nun Urlaub auf einer thailändischen Insel machen wollen. Auch Tochter Eva und Freund Sandro sind bereits auf dem Weg, ohne zu ahnen was die nächsten Tage bringen werden. Denn so ganz uneigennützig war Käthes Einladung wahrlich nicht, schon bald lässt sie die Bombe platzen und tritt damit eine Lawine los…
„Ach, mein Jupp und ich, wir sind schon so lange verheiratet, da trennt man sich ja nicht mehr. Wir sind, na, wie soll ich sagen…“
„Wie eine Wohngemeinschaft?“, brachte es Käthe auf den Punkt. (S. 95)
„Urlaub! Wir sind dann mal fort“ ist nach „Achtung Familienfeier“ der zweite Roman rund um Familie Backes, alteingesessene Saarländer, mit eindeutigem Hang zur Komik, auch wenn sie es selbst scheinbar gar nicht bemerken. Dieser zweite Band lässt sich durchaus unabhängig vom Vorgänger lesen und nachvollziehen, allerdings bekommt man während der Lektüre immer mehr Lust darauf auch die Familienfeier zu verschlingen. Die Charaktere werden ausführlich, aber ohne langwierige Erläuterungen, beschrieben, so dass sich ein erstes Bild ergibt. Alles weitere zeigt sich im Verlauf des Geschehens, zumeist an Handlungs- oder diversen Ausdrucksweisen.
Vor allem Inge und Jupp schweifen in ihren Erzählungen gerne einmal in die saarländische Mundart ab. Im Anhang gibt es für diese Fälle ein Saar-ABC, ein Synonym findet sich aber auch jeweils direkt hinter den Ausdrücken in Klammern eingefügt. So bleibt das Blättern erspart, wodurch der Lesefluss gestört werden könnte. Zwar stolpert man dennoch hin und wieder über das ein oder andere Wort, doch wurde dieses Risiko gekonnt minimiert.
Wer bereits den ersten Band oder auch eines der anderen Werke aus Dany R. Woods Feder kennt weiß, dass die Lachmuskeln extrem strapaziert werden. Da bildet auch das vorliegende Buch meine Ausnahme. Manches Mal vielleicht etwas subtil, doch im Großen und Ganzen eine sehr humoristische Geschichte, die den Leser schnell in den Bann zieht und an Thailands Strand verfrachtet. Um dem Alltag einfach zu entfliehen bietet sich das Buch geradezu an, wenn auch der Fremdschämfaktor durchaus vorhanden ist. Gerne möchte man noch weitere Abenteuer rund um Familie Backes miterleben, Potential ist definitiv noch vorhanden.
Reiheninfo:
Band 1: Achtung Familienfeier