Rezension

[REZENSION] Leonce und Lena (Hörbuch)

Redakteur: Anette Leister

Titel: Leonce und Lena
Autor: Barbara Kindermann nach Georg Büchner
Sprecher: Martin Baltscheit
Verlag: Hörcompany
Reihe: Weltliteratur für Kinder
empfohlenes Lesealter: ab 7 Jahren
Ausführung: Autorisierte Hörbuchfassung, ca. 50 Minuten, 1 CD
Autor:
Barbara Kindermann, geboren 1955 in Zürich, studierte Germanistik, Philosophie und Sprachen in Genf, Dublin, Florenz und Göttingen. Nach dem Abschluss ihrer Promotion war sie mehrere Jahre als Lektorin tätig und gab 1993 erstmals den 3. Band der Grimmschen Sagen heraus. 1994 gründete sie den Kindermann Verlag in Berlin, den sie seither leitet.
 
Sprecher:
Martin Baltscheit, geboren 1965, studierte Kommunikationsdesign in Essen. Er hat viele Bilderbücher geschrieben und illustriert und wurde mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Martin Baltscheit lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.

 

LEONCE UND LENA

 

„Leonce und Lena“ ist ein Lustspiel von Georg Büchner, welches nicht nur ein klassisches Liebesverwirrspiel porträtiert, sondern auch Kritik an der Adelsschicht, die das Volk für sich arbeiten lässt und selbst nur Langeweile und Müßiggang kennt. Im Übrigen kommt in diesem Werk das bekannte Sprichwort „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ vor, ob es dort auch seinen Ursprung hatte, weiß ich jedoch nicht.
Prinz Leonce wirft dies in den Raum und zählt auf, was Leute nicht alles aus Langeweile treiben, dabei entpuppt er sich selbst als Paradebeispiel für das Ausleben von Langeweile, indem er seine Zeit durch spuken, Wolken beobachten oder schlafen totschlägt.
Eines Tages setzt sein Vater Peter ihn vor vollendete Tatsachen. Prinz Leonce aus dem Königreich Popo soll die Prinzessin Lena aus dem Königreich Pipi ehelichen. Dieser Plan stößt jedoch weder bei Leonce noch bei Lena auf Begeisterung und unabhängig voneinander flüchten sie nach Italien. Doch wie es der Zufall – oder das Schicksal – will, lernen sich die beiden dort kennen und lieben, nichtsahnend, wer ihr Gegenüber ist, dem sie schöne Augen machen…

Das Liebesgeplänkel und die Wortspiele eignen sich bereits für ein junges Publikum, die gesellschaftliche Kritik und politische Satire können Kinder meiner Meinung nach jedoch nicht selbstständig erfassen, so dass man meiner Meinung nach den Inhalt mit Kindern nicht unreflektiert konsumieren sollte.

Die Umsetzung des Stückes ist grandios. Meiner Meinung geht trotz Kürzung und Vereinfachung des originalen Textes nichts Relevantes verloren, zudem ist das Hörbuch mit Martin Baltscheit als Sprecher kongenial besetzt, da er die einzelnen Rollen mit viel Witz und Ironie zum Leben erweckt.

Um noch ein besseres Gefühl für die Figuren und die Sprache Georg Büchners zu erhalten, enthält die CD nicht nur die von Martin Baltscheit eingesprochene Hörbuchfassung, sondern ausgewählte Originalszenen, die mit verschiedenen Sprechern besetzt wurden, unter anderem mit Jens Wawrczeck als Valerio, Leonces bestem Freund und treuem Diener.

„Leonce und Lena“ ist ein Lustspiel mit viel Sprachwitz und Situationskomik. Jedoch wird meines Erachtens dessen Facettenreichtum und Tiefe Kindern nur verständlich im Gespräch mit Erwachsenen.

Das Buch mit dem Text von Barbara Kindermann nach Georg Büchner und Illustrationen von Almud Kunert ist im Kindermann Verlag in der Reihe „Weltliteratur für Kinder“ erschienen.

 
 
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