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[REZENSION] Thacker, Brian – Couch Surfing: Eine abenteuerliche Reise um die Welt

Brian Thacker
Couch Surfing: Eine abenteuerliche Reise um die Welt

Verlag: Eichborn
320 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3821865059
ISBN-13: 978-3821865058

„Du kannst bei uns nur übernachten, wenn meine Mutter dich inspiziert und zugestimmt hat.“
W. M., 25, Soweto, Südafrika, CouchSurfing.com

Couchnote: 8 von 10
Plus: Das ordentlichste Schlafzimmer der gesamten Reise
Minus: Ich habe die ganze Nacht das blöde My Way nicht aus dem Kopf bekommen

Über den Autor:
Brian Thacker, geboren in Birmingham, England, lebt seit dem 6. Lebensjahr in Australien. Bis 2003 arbeitete er als Art Director in Werbeagenturen in London und Melbourne, immer wieder unterbrochen durch monatelange Reisen um die ganze Welt. Da das Reisefieber ihn nicht mehr losließ, beschloss er vor sechs Jahren, als Reiseschriftsteller tätig zu sein. Bisher hat er 77 Länder besucht und ist Autor mehrerer Bücher rund um das Reisen. Brian Thacker lebt mit seiner Familie in Melbourne.
Seit Juli 2008 führt Brian Thacker einen Blog, auf dem er unter anderem von seinen Reisen berichtet.
„Couch Surfing“ ist das erste Buch von Brian Thacker, welches auf Deutsch erschienen ist.
Aus dem Inhalt:
Wie lernt man ein fremdes Land und seine Menschen am besten kennen? Man bucht sich nicht in einem Hotel ein, sondern macht Couch Surfing: Über Netzwerke im Internet findet man überall auf der Welt einen kostenlosen Schlafplatz, auf dem man einige Tage übernachten darf. Ein wunderbares Abenteuer, denn man springt rein in eine andere Kultur, den Alltag und das Leben der Gastgeber vor Ort. Alles ist völlig fremd – und aufregend.
Der Australier Brian Thacker ist von Couch zu Couch um die Welt gereist. Er wohnte unter anderem bei einem Wildhüter in Kenia, einem Skilehrer in Chile, einer Krankenschwester in Südafrika, einem Arbeitslosen in Belgien. 15 Länder und 23 verschiedene Sofas später weiß er: Das wahre Abenteuer in einem fremden Land wohnt hinter ganz normalen Türen.
Falls jemand nach dem Lesen auf den Geschmack von Couch Surfing gekommen sein sollte, kann er sich auf den im Buch erwähnten Internetseiten umsehen:
couchsurfing
Eigene Meinung:
Als ich das erste Mal auf das Buch „Couch Surfing“ gestoßen bin, dachte ich sofort, dass es mir als Leserin der Reiseberichte von Bill Bryson gut gefallen könnte. Fremde Länder, fremde Kulturen und einige Informationen, die nicht in jedem Reiseführer zu finden sind, verpackt in persönliche Reiseerfahrungen.
Wer hier eine genaue Anleitung zum Couch Surfing mit den besten Tipps sucht, wird enttäuscht sein, aber wer aus erster Hand persönliche Erfahrungen eines Couch Surfers lesen will, liegt mit diesem Buch genau richtig. Für die ersteren sind die im Buch erwähnten Internetseiten die richtige Anlaufstelle.
Das Inhaltverzeichnis und die einzelnen Kapitel sind passend zum Thema mit Strichlinien gekennzeichnet, die eine Flugroute symbolisieren. Die Idee passt nicht nur sehr gut zu einem Reisebuch, sondern auch perfekt zum Verlag Eichborn – schließlich ist es der Verlag mit der Fliege ;)
Natürlich finden nicht sämtliche Touristenattraktionen der besuchten Länder Erwähnung in diesem Buch, zum einen weil sich Brian Thacker in manchen der von ihm bereisten Länder bewusst gegen Touristenhochburgen entschieden hat: So besucht er in Kanada nicht etwa Montreal oder Calgary, sondern Kitchener. Angeblich richtet Kitchener nach München das zweitgrößte Oktoberfest auf der Welt aus, aber sonst kann man dort, laut dessen Bewohnern, rein gar nichts unternehmen. Ein anderer Grund mag der sein, dass Brian Thacker auf seiner Reise bestimmt weit mehr gesehen hat als in diesem Buch Erwähnung findet, nur ist es sicherlich nicht leicht Eindrücke von 15 Ländern auf knapp 300 Seiten unterzubringen.
Damit komme ich nun auf meinen Kritikpunkt an diesem Buch zu sprechen: Brian Thackers Couch Surfing Tour verliert sich leider zu oft in Schilderungen von Partynächten und Kneipentouren. Diese Passagen waren zwar lustig, aber ich habe mich häufig gefragt, ob andere Reiseeindrücke zugunsten dieser Geschichten keine Erwähnung fanden.
Und was haben die ganzen Länder außer ihrer Liebe zu Bier noch gemeinsam? Das Fernsehprogramm! Fast in jedem Land sah sich Brian Thacker konfrontiert mit „… sucht den Superstar“, „Big Brother“, „Dschungelcamp“ und „Lost“ – die Welt ist eben doch kleiner als man denkt ;)
Fazit:
Wer keinen Reiseführer oder eine genaue Anleitung zum Couch Surfing sucht, sondern einfach an einer lustigen Reiseerfahrung teilhaben möchte, liegt mit dem Bericht von Brian Thacker richtig.
Durch die Erwähnung der Internetseiten und mit seinem eigenen – etwas unkonventionellem – Bewertungssystem gibt er denjenigen Lesern, die nun selbst auf den Geschmack des Couch Surfings gekommen sind, trotzdem einige hilfreiche Informationen mit auf den Weg.

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