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[REZENSION] Ein Mord und zwei Leichen

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Ein Mord und zwei Leichen
Autor: Alexander Bálly
Übersetzer: -/-
Verlag: Sutton Verlag
Reihe: Band 3
Ausführung: Taschenbuch, 232 Seiten


Autor:
Alexander Bálly, Jahrgang 1964, lebt seit seiner Kindheit in Oberbayern und wohnt schon lange im Hopfenland. Schon immer hängt er am Wort: Er arbeitete als Buchhändler, Druckereigehilfe und Verlagsmitarbeiter. Seit fast 20 Jahren schreibt er Geschichten. Nach mehreren Fantasykrimis hat er nun das Verbrechen vor der Haustür entdeckt und präsentiert seinen ersten Krimi aus der Holledau.
Mehr zum Autor: www.alexander-bally.de

EIN MORD UND ZWEI LEICHEN

Es sollte ein entspannter und im besten Falle lehrreicher Sonntagsausflug werden, doch endet dieser abrupt, als nach einem Zwischenstopp zwei Leichen in einer großen Blutlache im Bus liegen. Wie es der Zufall will sind auch Metzgermeister Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna auf dieser Tour, so dass das Detektivduo bereits vor Eintreffen der Polizei erste Ermittlungen anstellen kann. Trotz aller Ermahnungen werden sie natürlich ihre privaten Nachforschungen nicht komplett einstellen, allerdings ist es wahrlich schwer einen konkreten Ansatz zu finden. Denn: Es gibt zu viele Verdächtige und das Motiv will sich auch nicht herauskristallisieren…

Helga Kranzler sah ihn scharf an. „Und wieso sollt ich Ihnen irgendwas erzählen?“
„Mei … ich bin ja eh schon in diese G’schicht verwickelt. Zum einen würd ich gern der Polizei helfen, dass der Mörder g’fasst wird. Und dann …“ Wimmer hoffte, dass man ihm nun die Flunkerei nicht ansah. „Und dann möcht ich gern wissen, ob es nur um die Frau Katzmiller ging oder ob auch andere im Bus in Gefahr sind und sich vorsehen sollten. Wenn die Anna …“ (S. 71f)

Egal ob man Opa und Enkelin bereits kennt oder erst mit diesem dritten Fall in die Reihe einsteigt, man ist gleichermaßen direkt mitten im Geschehen und wird ebenso schnell warm mit den Hauptprotagonisten. Auf bereits vergangene Ermittlungen des Detektivduos wird ebenso kurz eingegangen wie auf private Umstände, so dass jeder sich sofort entweder ein Bild machen oder das bereits bekannte ein wenig auffrischen kann. Mit viel Lokalkolorit und Dialekt fesselt der Autor den Leser ans Geschehen. Dabei stört die Mundart keineswegs den Lesefluss, selbst wenn man darin eigentlich nicht so bewandert ist. Vielmehr wird die Authentizität unterstrichen und das Geschehen umso lebendiger.

Zu viele Verdächtige, zu wenig Hintergrundinfos und auch das Motiv lässt auf sich warten, Schwierigkeiten vor denen nicht nur die Polizei steht. Auch Wimmer und Anna sowie der Leser müssen, um den Fall zu knacken, einen vielversprechenden Ansatzpunkt finden, der sich jedoch gut verborgen hält. Es gibt zwar diverse Indizien in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln könnten, aber es ist alles sehr vage, so dass man sich kaum erlaubt sich direkt festzulegen. Entsprechend werden einige Spuren verfolgt, die mal mehr mal weniger hilfreiche Informationen ans Tageslicht bringen, aber doch immer von interessantem Charakter sind. Schön zu sehen ist vor allem die parallele Arbeitsweise von Polizei und Hobbydetektiven. Trotz komplett unterschiedlicher Ansätze scheint es doch, als würden die jeweiligen Nachforschungen in eine ähnliche Richtung verlaufen. Wenn da nicht noch der eine vom anderen vielleicht etwas lernen kann…

Trotz dessen, dass Wimmer und Anna ihre Nasen natürlich in die Ermittlungen stecken, scheint ihnen der vorherige Fall noch in den Knochen zu stecken, denn sie halten sich tatsächlich bedeckter als man zunächst vermutet hätte. Ein wenig mehr Einmischung hätte man sich vielleicht gewünscht, betrachtet man allerdings die möglichen Gefahren, ist die Entscheidung kürzer zu treten durchaus nachvollziehbar.

Erneut gelingt dem Autor ein spannender Krimi, der den Leser, egal ob in der Region beheimatet oder nicht, schnell in den Bann zieht und zum Miträtseln animiert. Zugleich fragt man sich am Schluss, wie es wohl mit Opa und Enkelin weitergeht und über welchen Fall sie als nächstes stolpern werden, diesmal waren sie ja rein zufällig direkt mit vor Ort…

Reiheninfo:
Band 1: Der Tote am Maibaum
Band 2: Der Tote am Kirchturm

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