Uncategorized

[REZENSION] Gruen, Sara – Das Affenhaus


Sara Gruen
Das Affenhaus
Verlag: Kindler
416 Seiten, Hardcover
ISBN-10: 3463406022
ISBN-13: 978-3463406022

Inhalt:
Die Wissenschaftlerin Isabel Duncan hat ihr Leben der Arbeit mit Menschenaffen verschrieben. In einem Institut für Sprachwissenschaft arbeitet sie mit einer Gruppe Bonobos, einer sehr sprachbegabten Schimpansenart. Wenige Stunden nach einem Interview mit dem Journalisten John Thigpen wird Isabel das Opfer eines Bombenanschlags. Die Affen geraten in Panik und flüchten. Isabel kommt schwer verletzt ins Krankenhaus und kann sich deshalb nicht um das Wohlergehen ihrer Affen kümmern. Sie steckt all ihre Hoffnung in ihren Institut- und Lebenspartner Peter, der sich um das weitere Schicksal der Affen sorgen soll. Doch nur wenige Tage später erreicht Isabel die Nachricht, dass die Affen verkauft wurden und ihre Spur scheint verloren, bis im ganzen Land große Werbeträger auftauchen mit Isabels Bonobos…
Eigene Meinung:
Nachdem ich so häufig auf positive Stimmen zu Sara Gruens Roman “Wasser für die Elefanten” gestoßen bin, konnte ich meine Neugier auf diese Autorin nicht länger zügeln und habe zu der Lektüre von “Das Affenhaus” gegriffen.
Sara Gruen versteht es ausgezeichnet Personen und Handlung mit Leben und Emotionen zu füllen. Der fesselnde und leicht zu lesende Schreibstil und die spannende Entwicklung des Plots haben dazu geführt, dass ich die Geschichte in Rekordzeit gelesen habe.
Egal ob Sympathieträger, Bösewicht oder Menschenaffe, jeder Charakter war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und wuchs mir beim Lesen auf die eine oder andere Art ans Herz. Leider drängten sich die Handlungsstränge bezüglich der zwischenmenschlichen Beziehungen manchmal zu sehr in den Vordergrund was zu Lasten der Episoden mit den Bonobos ging. Ich habe diese Geschichten zwar auch sehr gerne gelesen, aber noch lieber mochte ich die Ausführungen über Isabels Arbeit mit den Bonobos oder im späteren Verlauf des Romans die Live-Berichte aus dem Affenhaus. Insgesamt ist Sara Gruens Schreibstil sehr detailverliebt, sie hat ein außergewöhnliches Erzähltalent, und neben dem sehr spannenden und auch medienkritischen Erzählstrang über die Vermarktung der Affen als Reality-Soap-Stars, lockerten witzige Nebenhandlungen und skurrile Charaktere die Handlung auf. Möglicherweise mag dem einen oder anderen die Mischung aus Mediensatire, Liebesroman, Krimi und Tierroman zu viel sein, aber mein einziger Kritikpunkt besteht allein darin, dass “Das Affenhaus” für mich gut und gerne doppelt so lange hätte sein dürfen, damit jeder Aspekt dieses All-in-one-Lesevergnügens voll ausgeschöpft worden wäre.
Einige Entwicklungen im Leben der Protagonisten sind zwar recht kitschig und das Ende zuckerwattenrosa à la Hollywood, aber trotzdem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, manchmal braucht man eben was fürs Herz ;)
Gerade Sara Gruens überspitze Kritik an Hollywood und Reality Soaps machen diesen Roman überaus lesenswert. Auf jeden Fall werde ich die Lektüre von “Wasser für die Elefanten” nachholen und bin auch auf weitere Werke der Autorin gespannt!
Im Nachwort schreibt Sara Gruen von eigenen Erfahrungen, die sie mit den sprachbegabten Bonobos machen durfte und welche Teile des Buches auf wahren Tatsachen beruhen.
Fazit:
Ein Wohlfühlroman über zwischenmenschliche Beziehungen und über die Liebe zwischen Mensch und Tier. Das Happy End auf ganzer Linie schadet dem Roman in meinen Augen nicht, ganz im Gegenteil war es einfach mal wieder eine richtig schöne Geschichte fürs Herz!

Tagged , , ,

3 thoughts on “[REZENSION] Gruen, Sara – Das Affenhaus

  1. Ich hatte mich bei LB um dieses Buch als Testleser beworben, hab dann "Vielleicht will ich alles" gekriegt, aber dies würde ich so gerne lesen – besonders mit Happy-End, das streichelt einen so schön das Herz :)
    Leider, leider sind Gebundene Bücher so teuer!!!
    Vielleicht haben sie's bald bei audible im Programm.

  2. Ja, ab und zu braucht man so eine richtig schöne Schmonzette als Streicheleinheit fürs Herz :D Kennst du schon "Wasser für die Elefanten"? Laut einigen Rezensionen, die ich gelesen habe, soll das ja noch schöner sein als "Das Affenhaus".

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert