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[ZU TISCH BEI] …Matilda: “Theo Torfkopps Schokoladenkuchen”

Im echten Leben wird gegessen und getrunken und natürlich gehören Speisen und Getränke auch zum Leben unserer literarischen Helden und Freunde. Oft wird in Büchern, wenn überhaupt, nur beiläufig vom Essen erzählt, doch es gibt auch Romane, die Rezepte der Geschichte beinhalten (z.B. Bittersüße Schokolade, Das persische Café) und sogar ganze Kochbücher zu Romanen oder Kochbücher, die von Romanen oder Romanhelden inspiriert wurden (The Anne of Green Gables Cookbook, Roald Dahls rotzfreche Rezepte).
Die Kombination von Lesen und Essen hat mich auf die Idee zu einer neuen Blog-Rubrik gebracht:

Roald Dahl – Matilda

Roald Dahls kleiner Matilda wird die Ehre zu Teil, für den ersten Beitrag in dieser Rubrik Pate zu stehen. Zu Roald Dahls Büchern existiert wie eingangs erwähnt tatsächlich ein eigenes Kochbuch: “Roald Dahls rotzfreche Rezepte”. Dieses Kochbuch beinhaltet u.a. das Rezept “Theo Torfkopps Schokoladenkuchen”.

Für alle, die Matilda nicht kennen, folgt eine Kurzbeschreibung des Inhalts und der Ausschnitt, in dem der Schokoladenkuchen seinen großen Auftritt hat:

‘Matildas Verstand ist so hell und scharf, dass er selbst den beschränktesten Eltern auffallen müsste. Nur sind Matildas Eltern leider beschränkter als beschränkt. Schlimmer noch ist ihre Schuldirektorin: Frau Knüppelkuh hasst alle Kinder und macht ihnen das Leben zur Hölle. Auch die nette Klassenlehrerin Fräulein Honig hat unter ihr zu leiden. Doch da entdeckt Matilda, dass sie nicht nur ein Wunder-, sondern auch ein Zauberkind ist. Auf ihre Eltern und die fiese Frau Knüppelkuh warten böse Überraschungen…’

Frau Knüppelkuh ist nicht nur eine ausgemachte Kinderhasserin, sondern egoistisch, verrückt und total vernascht! Ihre Naschsucht befriedigt sie nicht nur mit Pralinen und Schokolade, sondern auch mit einem ganz speziellen Kuchen, den die Schulköchin nur für sie alleine backt. Doch eines Tages fehlt von Frau Knüppelkuhs Schokoladenkuchen ein Stück und Frau Knüppelkuh bringt Theo Torfkopp nicht nur mit einer fiesen List dazu, sein Vergehen vom Kuchen genascht zu haben, einzugestehen, sondern sie hat sich auch eine ganz besondere Strafe für ihn ausgedacht: sie hat für ihn von der Köchin einen Schokoladenkuchen backen lassen, den er in der Aula voller Schüler und unter den strengen Augen von Frau Knüppelkuh (und ihrem Reitstock) komplett und ganz alleine bis auf den letzten Krümel vertilgen muss.

‘Theo Torfkopp hatte sich zu drei Vierteln durchgefuttert und zeigte immer noch keine Schwäche. Man hatte vielmehr das Gefühl, dass es ihm allmählich fast Spaß machte. Er musste einen Berg erklimmen, und er war fest entschlossen, den Gipfel zu erreichen, oder dabei umzukommen. Und er war sich unterdessen seiner Zuschauer sehr bewusst geworden und wie sie ihm stillschweigend alle den Daumen drückten. Dies war ja nichts anderes als ein Entscheidungskampf zwischen ihm und der mächtigen Knüppelkuh. […] Der Junge wurde jetzt langsamer, es war nicht zu bezweifeln. Aber er stopfte sich das Zeug mit der verbiesterten Ausdauer eines Langstreckenläufers in den Mund, der schon die Ziellinie sieht und weiß, er muss nur einfach noch durchhalten. Als der allerletzte Happen verschwand, erhob sich in der Aula ein ohrenbetäubender Jubel, …’

Theo Torfkopps Schokoladenkuchen

Zutaten und Zubereitung:
250 g dunkle Schokolade im Wasserbad schmelzen
175 g Butter dazugeben
6 Eiweiß steif schlagen
die Hälfte des Eiweißes unter die Butter-Schokomasse heben
175 g Mehl und
250 g Zucker und
6 Eigelb unterrühren
die zweite Hälfte des Eiweißes unterheben
Backzeit:
180 Grad, 35 Minuten
Guss:
250 g Schokolade mit 250 g Sahne verschmelzen und über den Kuchen geben 

Da ich meine englische Ausgabe des Kochbuchs momentan nicht finden kann und im Internet zwei widersprüchliche Rezepte existieren (einmal mit 75g, einmal mit 175g Mehl) verlasse ich mich hier auf das Bauchgefühl meines Mannes, der den Kuchen mit 175g Mehl gebacken hat, und was soll ich sagen: der Kuchen war lecker, aber einen ganzen hätte ich definitiv nicht geschafft :D
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen, wie euch die neue Rubrik gefällt und vielleicht hat ja sogar  jemand den einen oder anderen Buchtipp (inkl. Rezeptidee), den ich in der Rubrik vorstellen kann/soll/muss ;)
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26 thoughts on “[ZU TISCH BEI] …Matilda: “Theo Torfkopps Schokoladenkuchen”

  1. Ich auch *ggg* Bei meinen aktuellen Büchern ist mir bisher noch kein (nachkochbares) Rezept untergekommen, und bei meinen "alten" Büchern warte ich einfach darauf, dass mir eine Idee zufliegt ;)

  2. Ich bin noch pappsatt vom Wochenende :D Der Schokoladenkuchen ist so mächtig, eigentlich könnte man sich die Arbeit auch sparen und direkt 2-3 Tafeln Schokolade so vernaschen *ggg*

  3. Verflixt, ich hatte vergessen mir Schokokekse bereit zu stellen! ;) Die Geschichte klingt lustig, der Kuchen sieht verdammt lecker aus – und nun bedauere ich es mal wieder, dass ich keinen Ofen habe. Dabei würde ich nach einem Blick auf die Kuchenstücke am Liebsten gleich mit dem Backen loslegen … *seufz*

    Ansonsten empfehle ich einen Blick in die Goldy-Bear-Krimis von Diane Mott Davidson. Aus den Büchern sind so einige Rezepte in meinen festen Bestand gewandert. Die "Müslikekse" aus "Müsli für den Mörder" sind auch vielseitig einsetzbar – je nachdem, was für Müsli man gerade im Haus hat. :D

  4. @Winterkatze Die Kinderbücher von Roald Dahl sind GENIAL!!! Wobei mein persönlicher Favorit "Hexen hexen" ist, vielleicht taucht das ja auch mal bei "Zu Tisch bei" auf, zumindest im Film wurde eine leckere Suppe (allerdings mit unerwünschten Nebenwirkungen *g*) serviert. Und "Charlie und die Schokoladenfabrik" kennen seit der Neuverfilmung wohl die meisten. Mmmmh… noch mehr Schokolade ;D

    @Julia War auch sehr lecker, aber danach war mir ein bisschen schlecht, weil ich zuviel gegessen hatte. Ich glaube ein Stück reicht vollkommen. Ob Roald Dahl wohl mal versucht hat wieviel man von dem Kuchen essen kann ohne zu… bestimmt nicht *ggg*

  5. @Winterkatze Vielleicht sollte ich eine Zutat weglassen, sonst gibt es anschließend ein Festmahl für meine Katzen ;D

    @Julia Die Buchtipps speichere ich mir auf jeden Fall alle ab, dass wird eine richtig schöne Liste :) Ich liiiebe Bücher mit Rezepten!

    @Jucele Danke :) Mal schauen, welches Buch + Rezept mir als nächstes unter die Nase kommt, vielleicht finde ich ja irgendwo Salat :D

  6. "Ich lasse kochen" klingt gut … *seufz*

    Und da du deine Katzen erwähnst: Für Zorro wäre das doch ein unglaublich tolles Einzugsgeschenk! Also doch ALLE Zutaten in die Suppe! :D

  7. Roald Dahl ist klasse. Mein Favorit ist Mathilda, aber die anderen sind auch schön. Auch die Erwachsenensachen sind prima, herrlich makaber und pointiert.

    der Schokokuchen klingt klasse, aber ich bin nicht so der Schokofreak, Süßes an sich schon, aber nicht Schoko explizit.

    Es gibt viele Back- und Kochbücher, ich habe hier das von Pratchett.

    Habe letztes Weihnachten "das giftige Herz" von Virginia Doyle gelesen, ein Krimi aus dem mittelalterlichen Nürnberg, randvoll mit Leckereien, die am Ende explizit als Rezept notiert sind, sehr zu empfehlen.

    Ein Buch meiner To Do Liste ist "Das Kochbuch des Kannibalen", aber das werde ich hier mal nicht vorschlagen ;)

    ich finde die Idee witzig, und falls Du das durchziehst, wäre ich bestimmt Fan dieser Rubrik, auch wenn ich nicht alles nachbacke, aber ich finde die Idee an sich toll!

  8. @Winterkatze Dazu fällt mir der abgenagte Mäuseschädel ein, den ich heute morgen im Bad gefunden habe *örks* Vielleicht dann doch lieber Suppe ohne Spezialzutat ;D

    @SaraSalamander Ich werde auf jeden Fall alle Vorschläge sammeln und vielleicht noch eine weitere neue Rubrik mit Listen über spezielle "Kochbuch"-Empfehlungen einführen.
    Die Rubrik "Zu Tisch bei" möchte ich auf jeden Fall weiterverfolgen, aber mehr wie 1x pro Monat wird sie sicher nicht hier auftauchen, denn Buchempfehlungen inkl. Nachkochen o.ä. sind doch recht zeitintensiv und ich will ja auch nicht mein ganzes Pulver auf einmal verschießen, obwohl ich sicher schon die eine oder andere Idee für zukünftige Beiträge im Hinterkopf habe ;)

  9. Hi, das ist wirklich eine tolle Rubrik – ich habe sie gerade entdeckt und werde sie ganz bestimmt weiterverfolgen! Ich mag es immer besonders, wenn einen Bücher über das Lesen hinaus begleiten, weshalb ich auf meinem Blog eine Schauplätze-Kategorie habe. Aber Rezepte sind wirklich etwas ganz besonders…

    Bin vor Kurzem übrigens über ein Harry-Potter-Kochbuch gestoßen und ich finde auch die Petterson-und-Findus-Rezepte total süß!

  10. Danke :) Das Petterson-und-Findus-Kochbuch habe ich, aber das es zu Harry-Potter auch eins gibt war mir neu, da muss ich doch gleich mal stöbern gehen :D
    Die Idee mit der Schauplätze-Rubrik gefällt mir aber auch sehr gut, die muss ich mir gleich mal näher auf deinem Blog ansehen.

  11. Hallo,
    dieser Kuchen wird tatsächlich mit nur 75 g Mehl gebacken. Wir lieben ihn und du solltest ihn unbedingt nochmal mit weniger Mehl ausprobieren. Das Besondere ist seine Saftigkeit, auf dem Foto ist viel zu sehr Krume zu erkennen.
    Es lohnt sich ;-)
    Herbstliebe Grüße
    Jana

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