Film-Rezension

[FILM-REZENSION] Schutzengel

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Schutzengel
Regie: Til Schweiger
Darsteller: Til Schweiger, Luna Schweiger, Moritz Bleibtreu, Rainer Bock, Hannah Herzsprung, Herbert Knaup, Heiner Lauterbach, Jacob Matschenz, Karoline Schuch, Axel Stein, Kostja Ullmann, Tim Wilde
Studio: Warner Home Video
Reihe: -/-
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 127 Minuten
DVD-Extras: Audiokommentar von Til Schweiger; Til Schweiger beim Training; Shooter-Training

 

 

 

SCHUTZENGEL

 

Vollwaise Nina ist die einzige Zeugin, die eine belastende Aussage zu einem grausamen Verbrechen machen kann. Da sie dadurch einflussreiche Personen zu Fall bringen würde, wird erbarmungslos Jagd auf sie gemacht. Natürlich werden Mittel und Wege gesucht, um das Mädchen zu beschützen, doch schnell wird klar, dass niemand weiß wer wirklich auf welcher Seite steht. Max, ehemaliger KSK-Soldat und fortan Ninas Schutzengel, versucht nicht nur, das Mädchen in Sicherheit zu bringen, sondern auch ihr Vertrauen zu gewinnen. Es ist ein Wettrennen mit der Zeit und erst ganz am Schluss wird sich zeigen wer den längeren Atem besitzt.

Mit diesem Streifen zeigt Til Schweiger eindrucksvoll, dass er auch anders kann. Hinter „Schutzengel“ verbirgt sich nämlich alles andere als eine romantische Komödie. Eher wird man an Filme wie „Der Eisbär“ oder „Far Cry“ erinnert, nur dass hier zusätzlich zur Action auch viel Emotionalität zu finden ist. Zu beobachten, wie die Freundschaft zwischen einem ehemaligen Soldaten, der die ein oder andere Altlast mit sich herumträgt und einem jungen Mädchen, das nicht weiß wie man Vertrauen zu einem Erwachsenen aufbaut, wächst, ist sehr anrührend. Es ist ein schwieriger Grat, nicht zu sentimental zu werden, denn die Geschichte hat nun einmal auch eine sehr rabiate Seite, die immer wieder durchbricht.

Einige Passagen hätten durchaus ein wenig kürzer ausfallen dürfen. Sie wirken zäh und ziehen das Geschehen ungewollt in die Länge. Da ist es manchmal schwierig, sich vollends auf den Film einzulassen und sich zu konzentrieren. Übersteht man diese Sequenzen wird man zweifelsohne belohnt, positiver wäre jedoch gewesen, solche Situationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dadurch tritt die eigentliche Handlung ein wenig in den Hintergrund und man beschäftigt sich zunächst nur mit dem äußeren Merkmal, wodurch man, wenn auch nur kurz, aus dem Geschehen herausgerissen wird.

Ein winziger Störfaktor ist zudem, dass man die Protagonisten oft nur schwer verstehen kann. Irgendwie hat man das Gefühl, dass alle nuscheln, nicht nur Til Schweiger, dem dies des öfteren nachgesagt wird. Wenn man zeitweise ganze Sätze nicht versteht, wird es immer schwieriger, den Zusammenhang nicht zu verlieren. Eine deutlichere, klarere Aussprache hätte allen Schauspielern gutgetan. Dies wirkt sich jedoch nicht auf die Meinung zur Darstellung der Personen aus. Jeder füllt seine Rolle absolut authentisch aus, die Besetzung hätte nicht besser sein können, man kauft ihnen ihr Denken und Handeln ohne Weiteres ab. Das Zusammenspiel zwischen Vater und Tochter (Til und Luna Schweiger) geht dem Zuschauer sehr zu Herzen.

Trotz der kleinen Kritikpunkte ist „Schutzengel“ ein imposantes Werk, das absolut Beachtung verdient hat. Emotionale Tiefe, sowieso geballte Action geben sich die Klinke in die Hand und vermischen sich schlussendlich zu einem Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Bis zum Schluss bleibt offen, wie das Ende aussehen wird, daher hilft nur: Player an und Film rein!

 

 

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