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[REZENSION] Die Geschichte vom Elefanten…

Redakteur: Anette Leister

Titel: Die Geschichte vom Elefanten… (OT: C’est l’histoire d’un elefant…)
Autor: Agnès de Lestrade
Übersetzer: Tobias Scheffel
Illustrator: Guillaume Plantevin
Verlag: Beltz
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: 3-6 Jahre
Ausführung: Hardcover, 40 Seiten

Autor:
Wenn Agnès de Lestrade gerade nicht schreibt, liest, träumt oder eine Tasse Tee trinkt, erfindet sie Gesellschaftsspiele, Lieder und hat sogar die Zeit gefunden, selbst zwei hübsche Kinder zu fabrizieren, um all das an ihnen auszuprobieren. Seit ihrem Debüt 2003 erschienen von Agnès de Lestrade bereits über 20 Bücher in französischer Sprache.

DIE GESCHICHTE VOM ELEFANTEN…

…, der schlecht gelaunt ist, weil er wegen einer Fledermaus nicht schlafen konnte, die die ganze Nacht lang “krrsch, krrsch” gemacht hat – genau über seinem Bett!

Mit seiner schlechten Laune löst der Elefant eine richtige Kettenreaktion im Dschungel aus: zunächst erschreckt er den Affen, der aus Angst vor ihm flüchtet, selbst schlechte Laune bekommt und diese an der Schlange auslässt. Diese ergreift ebenfalls die Flucht, nachdem der Affe ihr droht eine Handtasche für seine Freundin aus ihr zu machen. Die Schlange sucht sich die Nächstkleineren aus, die ihre schlechte Laune ausbaden müssen: Familie Maus! Ängstlich rennen diese durch den Wald und erschrecken dabei den Elefanten, der seinerseits nun nach Hause rennt und sich einschließt, doch ihm steht eine weitere schlaflose Nacht bevor, denn… Tja, wie könnte die Geschichte ab hier weitergehen?

Agnès de Lestrade hat eine unheimlich witzige Geschichte erdacht, wie die eigene schlechte Laune andere anstecken und dabei auch wieder auf einen selbst zurückfallen kann. Nur die kleinen Mäuse bewahren sich ihre gute Laune.

“Die Geschichte vom Elefanten…” ist mit der Wendung am Ende durchaus ein bisschen schadenfroh, hält Miesepetern und Trotzköpfen aber auch einen Spiegel vor, dass man es sehr viel einfacher im Leben hat, wenn man seine schlechte Laune nicht auslebt oder schlimmstenfalls an anderen auslässt, die nicht mal etwas dazu beigetragen haben.

Die einzelnen Szenen der Geschichte kommen mit wenigen, jedoch sehr knalligen Farben aus: so sind Affe, Schlange und einige Hintergründe beinahe neonfarbig orange und gelb gestaltet, was etwas aggressiv wirkt und die schlechte Laune symbolisiert. Im Gegensatz dazu sind die Bilder von Familie Maus und der Fledermaus in angenehmen Blautönen gestaltet, die weicher und heimeliger wirken. Guillaume Plantevin hebt durch die Farben die Stimmung der Tiere noch eindeutiger vor als deren Minenspiel es alleine vermag. Die Minen der wütenden Tiere sind jedoch so überspitzt dargestellt, dass sie beim Betrachten keine Angst bei den kleinen Mitlesern auslösen, sondern die Situation mit der (Schaden)Freude übermitteln, deren Intention allen Lesern spätestens bei der lustigen Wendung zum Ende hin klar wird. Zudem zeigt die Rolle der Mäuse in diesem Buch, dass sich die Kleinen nicht alles von den Großen gefallen lassen müssen, wie es der Affe und die Schlange ohne Gegenwehr gemacht haben.

“Die Geschichte vom Elefanten…” ist ein Bilderbuch mit Botschaft, aber vor allem eins: nämlich saukomisch, so komisch, dass man selbst als Erwachsener seinen Spaß damit hat, und zwar wieder und wieder und wieder…

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