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[REZENSION] Singe, fliege, Vöglein, stirb

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Singe, fliege, Vöglein, stirb
Autor: Janet Clark
Verlag: Loewe
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Ausführung: Klappenbroschur, 336 Seiten

Autor:
Janet Clark, geboren 1967, lebte in England, Frankreich, Belgien und Deutschland, was ihr die Gelegenheit gab, viele unterschiedliche Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen. Nach dem Studium arbeitete sie zunächst im Europäischen Parlament in Brüssel, dann als Universitätsdozentin, Geschäftsführerin und Marketing-Leiterin in England und Deutschland.
Schon als Kind traf man Janet Clark selten ohne Buch an, ihre ersten Geschichten schrieb sie mit zwölf Jahren. Dann folgte eine lange Pause; erst nach der Geburt ihres ältesten Sohnes begann sie wieder Geschichten zu verfassen, vorwiegend heitere Geschichten für ihre Familie.
2006 nahm sie an einem Kurzgeschichtenwettbewerb teil und gewann den zweiten Platz. Daraufhin beschäftigte sie sich neben Familie und Beruf intensiv mit dem Schreiben und veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten sowie eine didaktische Jugenddetektivgeschichte. Inzwischen arbeitet Janet Clark hauptberuflich als Autorin.
Folgende Bücher sind bereits erschienen:
“Ich sehe dich” (Heyne Verlag, 2011)
“Schweig still, süßer Mund” (Loewe Verlag, 2012)
Ein Mysterythriller folgt Ende 2012 im Heyne Verlag, ein weiterer Jugendthriller bei Loewe 2013.
Janet Clark lebt mit ihrem Mann und drei Kindern inzwischen in München.

SINGE, FLIEGE, VÖGLEIN, STIRB

Ina war glücklich mit ihrem Leben, ihrem Job, ihrem Freund – bis sie die Leiche eines Mädchens findet. Ab da läuft alles schief was nur schief laufen kann und es scheint immer mehr so, als wäre ihr Freund Aaron irgendwie in die abscheuliche Tat verwickelt. Ina ist verzweifelt, krallt sich an den Glauben an ihre Menschenkenntnis und wird so selbst zur Zielscheibe. Bald scheint es, als stünde niemand mehr auf ihrer Seite und auch sie muss sich fragen, wem sie überhaupt noch vertrauen kann…

„Pst!“ Ich lege den Zeigefinger an meinen Mund. „Oder willst du meinem Vater erklären, was du hier machst und wie du reingekommen bist?“ Gute Frage. „Wie bist du überhaupt hier reingekommen?“
Er zeigt zum Fenster.
„War gekippt. Wusstest du, dass Einbrecher im Durchschnitt weniger als drei Minuten brauchen, um ein gekipptes Fenster zu öffnen?“ (S. 30)

Was tun, wenn das Leben komplett aus den Fugen gerät? Eine solche Situation, in der sich Ina von einer Minute auf die andere befindet, wünscht man nicht einmal seinem ärgsten Feind. Alles, an das sie geglaubt hat gleicht einem Scherbenhaufen und es fehlt nicht mehr viel, bis sie auch den Glauben an sich selbst verliert. Auch wenn man sich selber noch nicht in einer solch verfahrenen Situation befunden hat, kann man Inas Gefühle und Gedanken voll und ganz nachvollziehen. Es ist beinahe der eigene Schmerz, das eigene Leid, das sich über die Worte einen Weg nach draußen bahnt. So weit, so gut, wäre da nicht noch Aarons Sicht…

Denn diese Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Nicht nur Inas Gefühle und Gedanken werden dem Leser offenbart, sondern auch Aarons, da es von einigen wichtigen Ereignissen zu berichten gibt, die nicht beide gemeinsam erleben, die aber zeitnah dem Leser zugeführt werden sollen. Hier gibt es jedoch einen ganz massiven Kritikpunkt zu nennen. Ob die Sprache ausschließlich dazu dient, die beiden Perspektiven voneinander abzugrenzen, oder Aaron einfach nur einen eigenwilligen Stil verpasst bekommen hat, ist Interpretationssache. Jedoch egal, welcher Grund dahinter steckt, die Ausführung ist mehr als nur gewöhnungsbedürftig. Sicherlich wird anders gesprochen als geschrieben, aber ständig „’n“, „’nen“ und ähnliches zu lesen, manches Mal zwei- bis dreimal pro Satz, zehrt ganz schön an den Nerven. Ebenfalls fragt man sich bei dem Charakter, ob er es jemals schaffen wird, in der ersten bzw. dritten Person Singular das „e“ an ein Verb zu hängen. Nach zig-Mal „ich hab“, „ich nehm“ oder „ich verschwind“ ist die Schmerzgrenze ganz eindeutig erreicht.

Leider ist der Einfluss der sprachlichen Gegebenheiten so enorm, dass es zeitweise schwierig wird, sich auf den Inhalt und die dargebotene Spannung zu konzentrieren. Inhaltlich ist die Geschichte nämlich keineswegs langweilig oder stupide. Vielmehr handelt es sich um ein Konstrukt aus Lügen und Intrigen, das gar nicht so einfach zu durchschauen ist. Zugegeben, zum Ende hin schwächelt es ein bißchen und wird in Teilen vorhersehbar, im Großen und Ganzen ist es aber doch sehr ordentlich gelungen. Auch der unmittelbare Bezug zu alltäglichen Differenzen, mit denen Jugendliche sich heutzutage leider immer häufiger auseinandersetzen müssen, ist authentisch und schonungslos dargestellt.

„Singe, fliege, Vöglein, stirb“ ist leider, auf Grund der sprachlichen Defizite, nicht das beste Werk der Autorin. Sie hat schon einige Male bewiesen, dass sie es besser kann und das lässt hoffen, dass es sich hier nur um einen Ausrutscher handelt.

Redakteur: Natalie Burger (11.03.2014)

Inhalt:
Ina hatte alles, einen Freund, einen Job und vor allem ein Leben, dann wird eine Bekannte ermordet aufgefunden. Ihr Freund wird verdächtigt und ein Shitstorm bricht über sie rein bis sie selber des Mordes verdächtigt wird. Sie hat Jemanden der ihr hilft, aber ist derjenige auch wirklich ehrlich? Wem kann sie noch Glauben?

Meine Meinung:
Natürlich landete der dritte Jugendthriller von Janet Clark direkt nachdem ich ihn im Programm sah auf meiner Wunschliste und zu meiner Freude auch recht bald in meinem Briefkasten.

Ich fand mich recht schnell zurecht in der Geschichte rund um Ina, Aaron, Janosch, Lennja, Casey und Mark. Der Prolog machte mich sehr neugierig, war er doch unheimlich und spannend zugleich. Dann beginnt die Geschichte sechs Tage vor diesem Prolog. Etwas was ich sehr gut fand. Man erliest sich die Gründe für das Geschehen was man schon kennt. Es war spannend genug um nicht langweilig zu sein. Als man dann an Punkt 0 angekommen ist geht es weiter mit den Tagen nach diesem gewählten Zeitpunkt und die Auflösung naht.

Wie oben schon geschrieben war es von Beginn an spannend. Es gab keine Durchhänger. Der Plot machte es spannend, aber auch der Wechsel zwischen den beiden Hauptpersonen. Man kann sich sein eigenes Bild machen und weiß irgendwann selber nicht mehr wem man trauen kann. Ein perfektes Verwirrspiel.

Neben den oben genannten Personen der Geschichte gibt es noch andere Figuren wie Eltern, Chefs und den Kommissar der versucht einen beziehungsweise zwei Morde aufzuklären.
Doch die Hauptpersonen sind diese Gruppe junger Erwachsene. Im Buch begleiten wir Ina und Aaron.
Ina arbeitet in einem Tierheim und hat das Herz auf dem rechten Fleck, doch manches Mal handelt sie unüberlegt und ist ein wenig naiv. Trotzdem ist sie nicht unsympathisch, nur bringt sie sich so in Schwierigkeiten die man man hätte vermeiden können.
Aaron ist ihr Freund und wirkt im Buch auch zeitweise wie ein Gegenspieler. Er ist egoistisch oder eher er verhält sich egoistisch und merkt gar nicht wie viel andere für ihn tun. Mit ihm wurde ich nicht so richtig warm, was aber wohl an dieser egoistischen Art lag.
Dann gibt es da noch Lennja, die für mich im Laufe der Geschichte sehr sympathisch wurde. Janosch, der sehr geheimnisvoll ist, Mark der Freund von Aaron und Casey das Opfer.
Allesamt haben Stärken und Schwächen, die größte Schwäche ist wohl das sie den anderen Misstrauen und eher gegeneinander agieren.

Ich von der Auflösung sehr überrascht. Ich habe wie immer zwischendrin versucht raus zu finden wer der Schuldige sein könnte und hatte auch Verdächtige, aber kaum glaubte ich mich nah an der Lösung wurde wieder alles durcheinander geworfen.

Mein Fazit:
Auch der dritte Jugendthriller von Janet Clark ist uneingeschränkt zu empfehlen und Garant für spannende Lesestunden.

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