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[REZENSION] Das Blubbern von Glück

Redakteur: Anette Leister

Titel: Das Blubbern von Glück (OT: My life as an alphabet)
Autor: Barry Jonsberg
Übersetzer: Ursula Höfker
Verlag: cbt
Reihe: -/-
empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahre
Ausführung: Hardcover, 256 Seiten

Autor:
Barry Jonsberg ist einer der renommiertesten australischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er studierte Englisch und Psychologie und arbeitete als Lehrer, bevor er freiberuflicher Schriftsteller wurde. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Children´s Peace Literature Award für “Das Blubbern von Glück”, und sind in den USA, in England, Frankreich, Polen, Deutschland, China, Ungarn und Brasilien erschienen. Barry Jonsberg lebt mit seiner Frau, seinen Kindern und zwei Hunden in Darwin, Australien.

DAS BLUBBERN VON GLÜCK

In meiner Familie wird nicht genügend gelacht. Alles Lachen verflüchtigte sich, als meine Schwester starb.

Ich weiß zwar nicht, wie ich die Leute zum Lachen bringe, möchte es aber weiterhin tun.
Allerdings kann Lachen, auch wenn es die beste Medizin ist, nicht den Krebs heilen, der meiner Mutter die Brüste genommen hat. Es kann nicht den plötzlichen Kindstod rückgängig machen, es kann keine Depressionen heilen und auch nicht die Verbitterung in den Herzen zweier Brüder. Es kann uns nicht in die Zeit zurückversetzen, als alles gut war. (S.111)

Die Hausaufgabe ihrer Lehrerin führt dazu, dass Candice Phee etwas über ihr Leben erzählt von A bis Z. Eigentlich sollten die Schüler pro Buchstabe nur einen Absatz schreiben, aber Candice hat viel mehr zu erzählen, schließlich gehört zu ihrem Leben nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Mutter, ihr Vater, ihre tote Schwester Sky und einige andere. So steht am Ende ein ganzes Buch für ihren Aufsatz: von A “Steht für Aufsatz” bis Z “Steht für Zeitenwende” lässt Barry Jonsberg seine Protagonistin ihre Geschichte erzählen, worauf der Titel im Original “My life as an alphabet” basiert.
Nach dem Tod ihrer Schwester Sky durch den plötzlichen Kindstod und ein berufliches Verwürfnis zwischen ihrem Vater und ihrem Onkel, ist in Candice Familie nichts mehr wie es früher war. Ihre Mutter ist in Depressionen verfallen, Candice leidet an einer Art Authismus, nachdem sie sich die Schuld am Tod ihrer Schwester gibt, und ihr Vater wurschtelt in seine Arbeit versunken vor sich hin. Ein Familienleben ist nicht mehr vorhanden.
Candice mag auf einige sehr einfach wirken, aber tatsächlich ist sie sehr weise, und sie weiß ganz genau, wie sie trotz all der Rückschläge und Schicksalsschläge versuchen kann die Welt – oder zumindest ihre Welt und die ihrer Familie – ein bisschen besser zu machen.
Außer durch die Ich-Erzählungen aus ihrem Leben erfährt man viel über Candice und ihre Familie durch die Briefe, die sie ihrer amerikanischen Brieffreundin Denille schreibt, die jedoch unbeantwortet bleiben. Sehr skurril ist auch ihr Freund Douglas Benson, der seit einem Schlag gegen den Kopf der Meinung ist aus einer anderen Dimension zu stammen und regelmäßig versucht durch einen Sprung von einem hohen Punkt aus wieder in diese zurück zu gelangen. Da erscheint es beinahe schon normal, dass Candice Goldfisch Erdferkel heißt und sie ihren Onkel Brian nur ROB (reicher Onkel Brian) nennt… Verrückt? Vielleicht, aber wenn man Candice näher kennengelernt hat, fühlt man sich eher selbst verrückt oder eingeschränkt, dass man die Welt nicht mit ihren Augen sehen kann.

“Du singst dein eigenes Lied, Pumpkin, und du tanzt nach deiner eigenen Melodie. Du siehst die Welt mit anderen Augen als wir. Und weißt du, was? Manchmal wünschte ich, jeder sähe sie mit deinen Augen. Ich weiß, dass die Welt dann ein besserer Ort wäre.” (S.39)

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