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[REZENSION] Halb drei bei den Elefanten



Redakteur: Christiane Demuth

Titel: Halb drei bei den Elefanten
Autor: Kyra Groh
Übersetzer: -/-
Verlag: blanvalet
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 480 Seiten

Autor:
Kyra Groh, geboren 1990, lebt in Seligenstadt und hat in Gießen Geschichte und Fachjournalistik studiert. Zur Zeit arbeitet sie als Werbetexterin.

HALB DREI BEI DEN ELEFANTEN

Unterschiedlicher als Max und Jo könnten Zwillingsschwestern nicht sein. Jo braucht nur mit dem Finger zu schnipsen und bekommt alles und jeden. Max dagegen ist schon lange in ihren besten Freund verliebt, der das gar nicht zu bemerken scheint. Kein Wunder, könnte man sie auf Grund ihres Verhaltens auch eher für einen Jungen halten. Als sie eines Tages im Opel-Zoo Moritz kennenlernt, scheint sich alles zu verändern. Er sieht hinter die Fassade, die Max seit Jahren aufgebaut hat. Doch welches Geheimnis steckt hinter dem charmanten jungen Mann, der wahnsinnig tolle Photos schießt und doch nur als Fahrradkurier arbeitet…

Ob er doch ein Stalker ist? Nein, Max, ruhig! Sieh nicht in allem das Schlechteste. Hätte er es nicht getan, dann hätte er das Handy nicht gefunden und dich nicht erreichen können. Wäre das nicht eingetreten, hättest du der absolut unerträglichen Bibliothekarin erklären müssen, wohin die Chronik über Otto III. Verschwunden ist. (S. 40)

Max könnte eigentlich recht zufrieden sein mit ihren Leben. Zumindest wäre man selber dies wohl, wenn man mit seiner Schwester ein riesiges Loft, von Papa finanziert, bewohnen würde, die Uni besuchen und mit Freunden Party machen könnte, wann immer man Lust hat. Sicherlich sind ihre Gegenargumente einleuchtend: Eine Mutter, die mit ihrem jungen Liebhaber durchbrennt und ein bester Freund, der einen als Kumpel betrachtet, aber nicht die weibliche Seite erkennt. Dennoch hat man so manches Mal das Gefühl, dass Max, die diese Geschichte aus ihrer ganz persönlichen Perspektive erzählt, ein wenig übertreibt und eine zu negative Einstellung an den Tag legt. Da geht man voll und ganz mit ihrer Zwillingsschwester Jo konform, indem man denkt, dass eine positivere Grundeinstellung auch zu positiveren Ereignissen führt und man einfach mal das Glück selbst in die Hand nehmen muss. Aber das wird Max schon ganz von selbst erfahren…

Mit viel Humor wird dem Leser hier eine Geschichte dargeboten, die mit Sicherheit einige vorhersehbare Aspekte aufzuweisen hat, auf die man aber wiederum auch unbedingt gewartet hat. Wäre diese plötzlich nicht eingetreten, wäre man vermutlich irritiert. Entsprechend erhält man genau das, was man auch erwartet: einen humorvollen, charmanten Roman, mit romantischen Elementen, aber auch ernsten Zeilen, die durchaus zum Nachdenken anregen.

Trotz aller Vorhersehbarkeit gibt es aber dennoch einen Aspekt, der sich durch das gesamte Geschehen zieht, bei dem man sich überhaupt nicht sicher ist, wie er sich nun entwickeln wird. Die Antwort darauf gibt es, wie es sich gehört, auch erst ganz am Schluss.
Nach „Pinguine lieben nur einmal“ kann Kyra Groh mit „Halb drei bei den Elefanten“ ihren zweiten Roman vorweisen, der den Leser glücklich macht und ihm einige unterhaltsame Stunden bietet. Ob klischeehaft oder nicht, darüber lässt sich streiten, nicht aber über das Lachen, das dem Leser Muskelkater im Gesicht beschert.

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