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[REZENSION] In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt

Redakteur: Christiane Demuth

Titel: In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt
Autor: Sabine Zett
Übersetzer: -/-
Verlag: blanvalet
Reihe: -/-
Ausführung: Taschenbuch, 320 Seiten

Autor:
Sabine Zett wurde 1967 geboren und ist in Westfalen aufgewachsen. Nach dem Abitur machte sie ein Volontariat bei der örtlichen Tagezeitung und arbeitete danach mehrere Jahre als Journalistin in verschiedenen Redaktionen. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder begann sie, Theaterstücke, Hörspiele und Bücher zu schreiben und eroberte mit ihrer vielfach ausgezeichneten Jugendbuchreihe um den frechen »Hugo« nicht nur die Herzen von kleinen und großen Lesern, sondern auch die SPIEGEL-Bestsellerliste. Sabine Zett lebt mit ihrer Familie am Niederrhein.

IN DER LIEBE UND BEIM BÜGELN IST ALLES ERLAUBT

Victoria hat sich fest vorgenommen, nicht zu dem angesetzten Stufentreffen zu gehen. Abgesagt hatte sie auch schon, doch dann findet sie sich doch an ebenjenem Wochenende in ihrem Heimatort wieder. Es kommt wie es kommen muss, sie läuft ihrem alten Schwarm über den Weg und taucht kurzentschlossen doch beim Treffen auf. Eigentlich hatte sie fürs Erste die Nase voll von Männern und auch ihre Arbeit verlangt in nächster Zeit ganz besonders viel Aufmerksamkeit, nun sieht Victoria sich mit diversen Dingen konfrontiert – übersieht dabei aber das Offensichtliche…


Wie machte man das bloß richtig?
Gab es eigentlich keine App dafür?
Dummerweise hatte ich nicht daran gedacht, mich früher darum u kümmern, meine Haushaltshilfe Frau Iwanska würde erst morgen wiederkommen. Beruflich bekam ich es zwar ganz gut hin, aber in häuslichen Dingen war ich ohne sie aufgeschmissen. Bei mir ließen sogar die künstlichen Blumen die Köpfe hängen.
Mein Blick fiel auf mein Bett und erinnerte mich daran, dass meine Defizite noch in ganz anderen Bereichen lagen. Ich war Single. (S. 7)

Nach „Tausche Schwiegermutter gegen Goldfisch“ legt Sabine Zett mit „In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt“ ihren nächsten Frauenroman vor, der es wieder einmal in sich hat.
Hauptprotagonistin Victoria erzählt die Geschichte aus ihrer eigenen Sicht, wodurch man sich noch tiefer ins Geschehen hineinversetzen kann und den Charakter besser kennenlernt. Schnell wird daher deutlich, dass hinter dem leicht sarkastischen Zug, den Victoria häufig an den Tag legt, eine große Unsicherheit steckt. Manches Mal mag sie auch einfach nur naiv daher kommen, doch meist möchte man sie einfach schütteln und ihr so richtig die Leviten lesen, denn ein solches Auftreten wie in den dargestellten privaten Situationen hat sie nun wirklich nicht nötig.

Auf Grund der Erzählperspektive muss man sich bei der Darstellung der anderen Figuren auf Victorias Urteil verlassen, da man natürlich eine rein subjektive Beschreibung erhält. Dennoch hat man das Gefühl einen guten Überblick zu haben, denn durch das Agieren der Personen erhält man natürlich noch einmal mehr Informationen, auch wenn diese häufig zwischen den Zeilen oder erst auf den zweiten Blick zu finden sind.

„Frau Weinmorgen, endlich passiert hier mal was. Ich bin froh, dass Sie wieder einen Mann an der Rute haben. Immer allein sein, das ist nicht gut. Die Freundin meiner Cousine Karolinka aus Katowice hat sich auch immer für den Einen aufgehoben. Sie dachte, eines Tages kommt er vorbei. Aber er ist wohl immer nur bis Krakow gefahren. Nach Katowice hat er es nicht geschafft.“
„Und dann?“ Ich ließ mich auf einem Stuhl nieder und wartete gespannt.
„Dann ist sie ins Kloster gegangen. […]“ (S. 226)

Bei wem die Schulzeit schon ein wenig länger zurück liegt, der wird sicher das ein oder andere Erlebnis aus eigener Erfahrung kennen. Und wer glaubt die Darstellungen seien übertrieben, der war noch nie dabei. So manch einer kann vielleicht sogar noch ein paar ganz andere Geschichten erzählen als Victoria. Doch nicht nur bei besagtem Stufentreffen, sondern auch andere Situationen wird der ein oder andere Leser vermutlich selbst schon erlebt haben und kann sich somit noch besser in das Geschehen hineinversetzen und mitfühlen sowie -leiden. Sicherlich ist einiges vorhersehbar, doch genau das wünscht man sich bei einem solchen Roman, nämlich, dass alles geschieht, was man sich selber während der Lektüre ausmalt. Doch die ein oder andere Überraschung kann sich durchaus auf der nächsten Seite verstecken, man sollte sich also nicht zu sicher sein.

„In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt“ bietet erneut großartige Unterhaltung, die den Leser für ein paar Stunden mitnimmt, auf eine Reise, die vor Witz und Charme nur so sprüht.

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